Arachnid

Informationen

OT:Arachnid

ca. 91 Minuten

Spanien 2001

Regie

  • Jack Sholder
Darsteller

  • Chris Potter
  • Alex Reid
  • José Sancho
  • Neus Asensi
  • u.a.

Arachnid

Story

Bei einem Testflug über den Süd-Pazifik sieht der Pilot eines Kampfjets plötzlich ein seltsam schimmerndes Objekt am Himmel, das sich zu materialisieren scheint. Bevor er ausweichen kann, kommt es unweigerlich zu einer Kolision mit dem Flugobjekt und der Pilot muss seine Maschine auf einer dicht bewaldeten Insel notlanden. Auch das UFO hat eine ungemütliche Bruchlandung auf der selben Insel hingelegt, was dem Piloten zum Verhängnis wird. Die Strahlen des Außerirdischen Raumschiffs haben sich auf die Umgebung ausgewirkt und eine Spinne zu einem riesigen Monster werden lassen. Kurze Zeit später versammeln sich auf einem nahe gelegenen Festland einige Forscher und Ärzte im Krankenhaus von Dr. Samuel Leon (José Sancho). Dort wurde kürzlich ein Mann eingeliefert, der von einer unbekannten Spinnenart gebissen wurde und nun unter schrecklichen Schmerzen im Krankenhaus verendet. Dr. Leon möchte ein Gegenmittel gegen das Gift finden und organisiert einen Flug zu einer Inselgruppe, wo er sich ein Gegenmittel zu finden erhofft. Mit dabei ist der toughe Abenteurer Valentine (Chris Potter), Dr. Leon’s Assistentin Susana (Neus Asensi), die hübsche Pilotin Mercer (Alex Reid), der etwas eigenartige Arachnologe Henry Capri (Ravil Issyanov), sowie einige andere Begleiter. Blöderweise läuft der Flug nicht wie geplant und Mercer verliert die Kontrolle über das Wasserflugzeug. Die bunte Gruppe muss auf der selben Insel notlanden, auf der bereits der Kampfjet und das UFO abgestürzt sind. Kurz nach ihrer Ankunft kann Capri bereits kleine, mutierte Insekten bestätigen, doch das ist noch nichts im Vergleich zu dem, was im Inneren der Insel auf die Expeditionsteilnehmer wartet…

Kritik

"Arachnid" ist eine Produktion der spanischen Filmschmiede "Fantastic Factory", die jedem Horrorfilmguru sofort ein Begriff sein sollte. Fantastic Factory – Oberhaupt Brian Yuzna kennt man durch seine Beteiligung an zahlreichen namenhaften Horrorstreifen wie etwa "Faust", "Re-Animator" oder "The Dentist" und vielen, vielen weiteren. Bei "Arachnid" nahm er nicht auf dem Regiestuhl Platz, sondern übernahm lediglich den Part des Produzenten, was man dem Werk auch deutlich anmerkt. Für die Inszenierung des Tierhorrorflicks wurde Jack Sholder verpflichtet, ebenfalls kein No-Name. So war er unter anderem für den wirklich guten "The Hidden – Das unsagbar Böse" verantwortlich, konnte allerdings auch durch die beiden Werke "Nightmare 2" und "Wishmaster 2" für kurze Zeit von sich reden machen. "Arachnid" beginnt nicht sehr vielversprechend und zeigt dem Publikum als Vorheizer gleich mal eine unsagbar schlechte CGI-Animation, die so auch aus einem beliebigen PC-Spiel stammen könnte. Positiv fällt dagegen sofort die gewählte Lokation auf. Die Insel, auf der sich der Anfang und das spätere Geschehen abspielt, sieht toll aus, vermittelt zuerst ein bisschen Urlaubsstimmung, bevor es dann ans Eingemachte geht. Dichte Wälder bestimmen das Hauptszenario und gerade dadurch erhält "Arachnid" eine tolle Atmosphäre. Bevor es aber so weit ist, müssen die verschiedenen Charaktere vorgestellt werden, die hier sehr abwechslungsreich ausfallen. Mit Valentine haben wir den Inbegriff des Filmhelden, von dem man schon im ersten Moment weiß, dass er den Streifen überleben, und zum Schluss das Mädchen bekommen wird. Das "Mädchen" ist in diesem Fall die ehemalige Airforce Pilotin Mercer, die die Ärzte und sonstigen Expeditionsteilnehmer zur Insel fliegt. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und sieht zudem blendend aus. Dr. Samuel Leon ist der typische Film-Arzt aus dem Lehrbuch, etwas älter und besserwissend, zudem mit einer vollbusigen, blonden Assistentin, Susan, an seiner Seite. Henry Capri ist ein typischer Außenseiter und Sonderling, eine Art Steve Buscemi Verschnitt, der alles über Spinnen und sonstige Insekten weiß. Das waren die wichtigsten Charaktere, der Rest besteht aus Kanonenfutter, das so früh es geht verheizt wird. Die Story ist simpel und deren Verlauf im Schlaf vorhersehbar. Sobald man auf der Insel angekommen ist, stößt man zuerst auf kleinere Exemplare von mutierten Insekten, bis dann die große Spinne in Erscheinung tritt. "Arachnid" lässt sich nicht viel Zeit für eine Einleitung, sondern liefert den Fans sofort das, was diese sehen wollen. Zermürbendes durch den Dschungel waten, und nach und nach dezimiert werden. So kennt man Tierhorrorfilme, so will man Tierhorrorfilme sehen. Obwohl sich "Arachnid" sicherlich nicht durch seine Story auszeichnen kann, hat er Stärken, die ihn vor anderen Streifen des Genres etablieren. Da hätten wir zum Einen den Ekelfaktor des Films, der sogar mich manchmal erschaudern ließ. Die derbste Szene ist wohl die, in der ein Insekt in einen armen Kerl eindringt und sich im Stil von "Die Mumie" unter seiner Haut fortbewegt. Als ob das noch nicht genug wäre, darf der Kerl später noch faustgroße, madenähnliche Tiere auskotzen, bis ihm Parasiten bei lebendigem Leib aus dem Hals und dem Auge herausplatzen. Wer auf derartige Ekeleffekte steht, wird sie hier geboten bekommen. Etwas überraschend ist die FSK ab 16 Jahren schon, aber dies erklärt sich vermutlich dadurch, dass die explizite Gewalt in diesem Fall von Tieren und nicht von Menschen ausgeht. Ebenso zu gefallen weiß stellenweise die Darstellung der Riesenspinne. Während die Anfangssequenz schon überaus billig am Computer entstand, waren meine Befürchtungen groß, doch die Spinne ist glücklicherweise mithilfe eines Models dargestellt worden. Dadurch sind die Bewegungsabläufe des Monsters zwar ziemlich peinlich, doch wenigstens sieht die Spinne halbwegs glaubhaft aus. Zudem wurde am Set viel mit echten, kleineren Spinnen gearbeitet, weshalb man "Arachnid" für Leute mit einer Spinnenphobie abraten sollte. Trash bekommt man hier nicht geboten, doch wer auf strohdoofe B-Kost steht, darf hier dennoch zugreifen. Das Verhalten der Charaktere ist meist unter aller Kanone und die Story ohnehin blödsinnig. Die Expeditionsteilnehmer wussten im Voraus nichts von einer eventuellen Gefahr, sind allerdings dennoch bis an die Zähne bewaffnet. Die Spinne hingegen ist gegen Maschinengewehrsalven und Handgranaten immun, kippt aber nach drei Giftpfeilen schon um. Ebenso darf natürlich der Einsatz weiblicher Reize nicht fehlen, auch wenn sich dieser hier, im Vergleich zu anderen Genrevertretern, stark zurückhält. Was die Schauspieler angeht, habe ich ausschließlich positives zu berichten. Sehr erstaunt war ich von dem Mitwirken des eher unbekannten Akteurs Chris Potter, der mir, als ich "Arachnid" zum ersten Mal sah, auch noch kein Begriff war, den ich aber nun schon seit geraumer Zeit als Dr. David aus der Serie "Queer as Folk" kenne. Den smarten Helden und Frauenaufreißer spielt er glaubhaft und, wie man es von ihm kennt, mit viel Talent. Alex Reid dagegen ist ein guter Grund für alle Männer, sich den Film mal näher anzusehen. Eine derart gutaussehende Schauspielerin muss man erst mal auftreiben, die trotz ihrer Schönheit natürlich wirkt und durchaus schauspielern kann. Auch beim restlichen Cast, wie etwa Ravil Issyanov als Arachnologe und Sonderling, oder José Sancho als altkluger Dr. Samuel Leon gibt es nichts zu meckern. Natürlich sind die Charaktere nicht sonderlich tiefgehend oder perfekt geschrieben, doch für das Drehbuch können die Schauspieler ja nichts.

"Arachnid" ist ein sehr guter Tierhorrorfilm. Ich bin mir sicher, dass diese Meinung nicht jeder teilen wird, doch wenn man weiß, dass diese spanische Produktion kein unendliches Budget hatte, dann sollte einem unterhaltsamen Abend nichts mehr im Weg stehen. Die Effekte sind, bis auf die Anfangssequenz, solide, der Ekelfaktor erstaunlich hoch und die Schauspieler allesamt überzeugend. Die Spannung hält sich hier zwar in Grenzen, doch dafür wird man durchweg gut unterhalten und bekommt die typischen Merkmale eines Tierhorrorfilms geboten. Das Einzige, was ich als Negativ empfunden habe, war das etwas in die Länge gezogene Ende, das "Arachnid" einen Teil des zuvor aufgebauten Tempos raubt. Ansonsten aber ein absolut zu empfehlendes B-Movie.

Bewertung

SplatterArachnid
SpannungArachnid
StoryArachnid
EkelfaktorArachnid
AtmosphäreArachnid
GesamtArachnid

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