Caligula 2 – The Untold Story

Informationen

OT:Caligola: La storia mai raccontata

ca. 122 Minuten

Italien 1982

Regie

  • Joe D’Amato
Darsteller

  • David Brandon
  • Laura Gemser
  • Oliver Finch
  • Charles Borromel
  • u.a.
Caligula 2 - The Untold Story

Story

Der römische Kaiser Caligula (David Brandon) regiert Rom mit harter Hand. Er ist bekannt und gefürchtet für seine unstillbare Gier nach Gewalt und hat sich durch seine Tyrannei selbst im Senat schon viele Feinde gemacht. Eines Tages geht Caligula aber zu weit, als er ein junges Paar aufgreift, die junge Livia (Fabiola Toledo) vergewaltigt und ihren Freund zwingt, dabei zuzusehen. Im Anschluss tötet er beide. Als die Priesterin Miriam (Laura Gemser), die eine gute Freundin von Livia war, davon Wind bekommt, schwört sie Rache. Sie lässt sich zur Hure ausbilden und in Caligula’s Palast einschleusen, wo sie in der folgenden Zeit unglaubliche Orgien der sexuellen Ausschweifungen miterleben darf. Als sie sich dann aber in den Tyrannen verliebt, wird die Situation gefährlich…

Kritik

Mit „Caligula“ entstand im Jahr 1980 ein Film, der schnell auf sich reden machte und auch heute noch als die beste Verfilmung um den wahnsinnigen Kaiser bezeichnet wird. Regisseur Tinto Brass verstand es, Sex und Gewalt gekonnt zu vermischen, dennoch wurde der Streifen seinerzeit ein Flop. In Folge dessen stand auch die zwei Jahre später erschienene Fortsetzung unter keinem sehr guten Stern. Der Film, der inhaltlich nicht den Vorgänger fortführt, sondern eine eigene Interpretation des tyrannischen Caligula erzählt, wurde von einem gewissen David Hills inszeniert. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich allerdings kein anderer als Joe D’Amato, der natürlich jedem Horrorfilmfan ein Begriff ist. Durch Filme wie „Nackt unter Kannibalen“, „Sado – Stoß das Tor zur Hölle auf“, „Porno Holocaust“ oder „Man-Eater“ machte sich D’Amato einen Namen. Dabei waren es nicht nur Horrorfans, die Gefallen an seinen Werken fanden, sondern auch Freunde der Pornographie, welche nicht selten ein Bestandteil in D’Amato’s Werken ist.

So war es sicherlich nicht die schlechteste Wahl, ausgerechnet diesen Schmuddelfilmer für eine Fortsetzung von „Caligula“ zu verpflichten, denn mit dem, was in einer derartigen Produktion verlangt wird, kennt sich D’Amato aus wie kaum ein zweiter. Erwähnenswert ist, dass „Caligula 2 – The Untold Story“ zu einem seiner aufwändigsten Filme wurde und auf einen Schlag all das verbindet, was für diesen Namen steht. Es wird genau so gefoltert, wie es detaillierten Sex zu sehen gibt und all das in einer durchaus zufriedenstellenden Inszenierung. Die Sets wirken glaubwürdig, wobei sie natürlich nicht mit einem „Gladiator“ verglichen werden können. Dennoch entsteht ein nachvollziehbares Bild des alten Rom. Außerdem können sich auch die Kostüme und sonstigen Ausstattungen sehen lassen, hierbei haben die Verantwortlichen gute Arbeit geleistet.

Der Film verfügt mit 125 Minuten über eine beinahe erschlagende Länge. Dennoch vollführte D’Amato das Kunststück, dass man sich als Zuschauer in den zwei Stunden kaum langweilt. Das wiederum liegt nicht zuletzt daran, dass „Caligula 2 – The Untold Story“ von seinen anstößigen Szenen lebt und man stets auf die nächste haarsträubende Provokation wartet. Und was das angeht, ließ sich D’Amato wahrlich nicht lumpen und präsentiert all das, was schon den Vorgänger berühmt machte noch eine Spur extremer. Die Gewaltszenen sind überaus heftig, so wird ein schreiender Mann zum Beispiel so lange anal mit einem Speer penetriert, bis dieser aus der Schulter wieder austritt. Einem anderen werden die Sehnen an Arme und Beine durchtrennt und die Zunge herausgeschnitten. Für zart besaitete ist dieses Werk also in keinster Weise zu empfehlen. Wer sich an pornographischen Szenen erfreuen kann, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten, denn im Verlauf des Films kommt es zu einer riesigen Orgie, in der jeder mit jedem kopuliert und Geschlechtsteile von der Kamera ohne Scheu eingefangen werden. Blowjobs, Vaginalverkehr und Ejakulationen werden hemmungslos zelebriert. Für weitaus mehr Wirbel sorgte allerdings eine ganz andere Szene. Ganz im Stil von „Emanuelle in America“ ist hier zu sehen, wie eine Frau ein Pferd befriedigt, was eindeutig nicht gestellt, sondern tatsächlich so gefilmt wurde. Ich hatte kein Problem mit der Szene, sondern denke, dass sie sehr gut zum schmuddeligen Charakter des Films passt.

Nun stellt sich einem aber die Frage, was „Caligula 2 – The Untold Story“ neben kontroversen Sex- und Gewaltszenen zu bieten hat, denn natürlich machen derartige Anstößigkeiten noch nicht einmal die Hälfte der 125 Minuten Spielzeit aus. Wer sich nun aber fürchtet, dass die restliche Handlung nur als Aufhänger für die restlichen Schmuddeleien gedreht wurde, kann diese Bedenken wieder zerstreuen. Auch wenn die hier geschilderten Ereignisse frei erfunden wurden, weiß man, dass der echte Caligula damals tatsächlich einem derartigen Lebensstil frönte und so sind die Schilderungen nicht einmal so weit hergeholt. „Caligula 2 – The Untold Story“ lebt über weite Strecken von seinem Hauptdarsteller David Brandon, der die Rolle des Scheusals und Tyrannen wunderbar unsympathisch verkörpert. Durch einige surreale Traumsequenzen wird verdeutlicht, dass sich Caligula immer mehr dem Wahnsinn nähert, was Brandon gut verkörpern konnte. Die anderen Darsteller machen ihre Sache auch passabel, bis auf Laura Gemser. Von der bekannten Schönheit weiß man ja unlängst, dass sie nicht viel mehr kann, als ihren Körper zur Schau zur stellen, ansonsten schlendert sie emotionslos durch die Szenen. Nicht umsonst gilt Gemser aber als eine der Ikonen des Erotikfilms.

Mit „Caligula 2 – The Untold Story“ wird ohne Frage nicht jeder etwas anfangen können. Man muss schon etwas für nicht ganz leicht verdauliche Exploitationware übrig haben, um hier unterhalten zu werden, doch ich hatte durchaus meinen Spaß mit dem Ganzen. Joe D’Amato hat hiermit nicht sein persönliches Meisterwerk abgeliefert, wie oftmals behauptet wird, aber schlecht ist der Streifen andererseits auch nicht. Insbesondere muss man ihm zugestehen, dass er trotz seiner zwei Stunden kaum langweilt. Bis auf die Sex- und Gewaltszenen bleibt einem hier aber dennoch nicht viel in Erinnerung.

Bewertung

SplatterCaligula 2 - The Untold Story
SpannungCaligula 2 - The Untold Story
StoryCaligula 2 - The Untold Story
EkelfaktorCaligula 2 - The Untold Story
AtmosphäreCaligula 2 - The Untold Story
GesamtCaligula 2 - The Untold Story

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