Der Frauenmörder von Boston

Informationen

OT:The Boston Strangler

ca. 111 Minuten

USA 1968

Regie

  • Richard Fleischer
Darsteller

  • Tony Curtis
  • Henry Fonda
  • George Kennedy
  • Mike Kellin
  • u.a.

Der Frauenmörder von Boston

Story

Man ist sich sicher, dass in Boston niemand mehr sicher ist. Zumindest wenn man weiblich und im fortgeschrittenen Alter ist. Denn seit einiger Zeit treibt ein Mörder sein Unwesen in der ostamerikanischen Stadt. Er bringt alte Frauen ohne Skrupel um und geht dabei äußerst brutal zu Werke. Die Polizei ermittelt natürlich, kann aber kaum Zusammenhänge verdeutlichen. Die schwierige Situation scheint aufgrund der Willkür des Serienmörders zu entstehen. Man versucht zwar alles, kann aber keinen grünen Zeig erklimmen.

Bei der Bevölkerung ist der Killer bald Thema Nummer 1. Und die Presse erschafft den "Boston Strangler". Die beauftragten Chefermittler Di Natale und Bottomly tappen im Dunkeln. Sie lassen sich zwar ein Täterprofil erstellen und versuchen auch höhere Mächte einzuschalten, bei ihnen will sich aber kein Erfolg einstellen. Zwar werden Verdächtige vernommen und allerlei Männer zum Kreis der Verdächtigen hinzugefügt, doch die Vorbestraften, die Fetischisten und die ehemals verknackten Sexualstraftäter kommen nach intensiver Betrachtung nicht in Frage. Als die Polizei dann den unauffälligen Familienvater Albert De Salvo ins Verhör nimmt, keimen wieder Hoffnungen auf. De Salvo wirkt zwar unscheinbar, leidet aber offensichtlich an Schizophrenie…

Kritik

Bereits im Jahre 1968 verfilmte der 2006 verstorbene Regisseur Richard Fleischer („20.000 Meilen unter dem Meer“ (1954), „John Christie, der Frauenwürger von London“ (1971), „Amityville 3“ (1983) uva.) den Fall eines Mörders, der Anfang der 60er Jahre Boston unsicher machte. Albert Henry DeSalvo wurde als einer der ersten Menschen als Serienmörder von den Medien wahrgenommen. „The Boston Strangler“ wurde später verhaftet und es wurden ihm 13 Morde zur Last gelegt. Allerdings konnte kein einziger nachgewiesen werden. Der am 3.9.1931 in Massachusetts geborene Albert Henry DeSalvo bekannte sich zwar zu den Morden, wurde ihrer aber nie angeklagt. Trotzdem wurde der Serienverbrecher und Vergewaltiger zu lebenslanger Haft verurteilt, die er bis zum 26. November 1973 absaß. Dieses Datum ist sein Todestag, den ein Mithäftling mit einem Herzstich herbeiführte. Die Thematik ist sicherlich nicht so interessant wie die anderer Serienmörder. Und filmisch umgesetzt wurde das Ganze auch nicht besonders gut. Gerade weil der Film „Der Frauenmörder von Boston“ doch etwas mit Informationen über den Protagonisten geizt. Auf seine Lebensgeschichte wird kaum eingegangen. Das er eine schwere Jugend hatte, bereits als junger Mann hohe kriminelle Energien entwickelte, dass er viele Jahre bei der Army in Deutschland war und dort seine Frau kennen lernte, dass er krank war… Regisseur Richard Fleischer konzentriert sich eher auf die Fahndung. Reißt das große „Warum“ nur an. Und das erst gegen Ende, nachdem man die ein und andere Filmlänge hinter sich gebracht hat. Spannung kommt nur ganz selten auf, ebenso eine dichte Atmosphäre. Abgelenkt wird man immer mal wieder von einer damals neuen Technik: Dem Splitscreen-Verfahrens. Heute haut das sicherlich niemanden mehr vom Hocker. Für die damalige Zeit war das früher sehr aufwendige Verfahren aber ein Gesprächsthema.

Zudem haben die beiden Hauptakteure für positive Schlagzeilen gesorgt. Tony Curtis und Henry Fonda glänzen in ihren Rollen. Curtis mimt den Frauenmörder glaubhaft und Fonda präsentiert dem geneigten Betrachter einen Polizisten, den man genau so sehen will, wenn es um die Verbrechensbekämpfung geht. Tony Curtis erhielt 1969 die Golden-Globe-Nominierung für „Der Frauenmörder von Boston“ als „Bester Filmdarsteller“. „Der Frauenmörder von Boston“ sorgte zwar damals für großes Aufsehen, ist heute aber nur ein Serienmörder-Film von vielen. Er geht nicht genug ins Detail um den Betrachter zu beeindrucken, verstört kaum und verfügt über zu viele Längen und zu wenig Abwechslung. Auch Freunde blutiger Effekte werden nicht bedient, was aber niemanden verwundern dürfte. Insgesamt gesehen ist „Der Frauenmörder von Boston“ nicht mehr als ein durchschnittlicher Film. Für True-Crime-Interessierte sicherlich lohnenswert, allerdings darf man nicht zu viel erwarten.

Bewertung

SplatterDer Frauenmörder von Boston
SpannungDer Frauenmörder von Boston
StoryDer Frauenmörder von Boston
EkelfaktorDer Frauenmörder von Boston
AtmosphäreDer Frauenmörder von Boston
GesamtDer Frauenmörder von Boston

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