Doom – Der Film

Informationen

OT:Doom

ca. 108 Minuten

USA 2005

Regie

  • Andrzej Bartkowiak
Darsteller

  • Karl Urban
  • The Rock
  • Rosamund Pike
  • Dexter Fletcher
  • u.a.

Doom - Der Film

Story

In einer nicht all zu weit entfernten Zukunft haben die Menschen auf dem Mars eine gigantische Forschungsstation errichtet, auf der sie Gen-Experimente durchführen. Es kommt, wie es kommen muss: Die Experimente schlagen fehl und die Wissenschaftler verwandeln sich in mordlüsterne Zombies, die zusammen mit anderen, monströsen Kreaturen über alles Leben auf dem Planeten herfallen und dieses rabiat auslöschen. Das ist eine Situation wie geschaffen für den knallharten Soldaten Sarge (Dwayne "The Rock" Johnson) und seine Männer, unter ihnen auch John Grimm (Karl Urban). Bis an die Zähne bewaffnet machen sich die Marines auf zur Forschungsstation. Die Situation läuft allerdings schon bald aus dem Ruder, einer nach dem anderen fällt den zahlreichen Monstern zum Opfer, die alles abschlachten, was sich ihnen in den Weg stellt. Als die Soldaten dann auch noch einen kleinen Rest Überlebender antrifft, unter ihnen John´s Schwester Samantha (Rosamund Pike), entwickelt sich das Ganze zu einer waghalsigen Rettungsaktion…

Kritik

Meine Erwartungen bezüglich "Doom" waren im Voraus ungewohnt hoch gesteckt, was nicht etwa daran lag, dass die Reviews zum Film, die überall im Internet zu finden sind, ihn in den Himmel loben würden, vielmehr ist dies auf den Regisseur zurückzuführen. Auf das Konto von Andrzej Bartkowiak gehen nämlich bereits derart unterhaltsame Streifen wie "Romeo Must Die", "Exit Wounds – Die Copjäger" und "Born 2 Die", die sich zwar allesamt erschreckend ähnlich sind, dem anspruchslosen Zuschauer aber definitiv zur leichten Unterhaltung genügen. Mir jedenfalls haben sie alle gefallen und das sind, denke ich, schon einmal gute Voraussetzungen. Um so enttäuschter war ich im Nachhinein, als ich feststellen musste, dass "Doom – Der Film" der bislang schlechteste Film Bartkowiak´s ist. Die Idee, ein Videospiel auf die große Leinwand zu hieven, ist schon lange kein filmisches Neuland mehr, war aber bislang stets von Misserfolgen und Flops geprägt. Wir alle erinnern uns da düster an die grausig schlechte Mario Brothers Adaption, und zuletzt natürlich an die Schandtaten von Uwe Boll, für die man den Deutschen Regisseur eigentlich grün und blau schlagen sollte. (Wer "House of the Dead", "Bloodrayne" und "Alone in the Dark" gesehen hat, weiß was ich meine, alle anderen seien somit gewarnt). Wie dem auch sei, "Doom" ist da schon ein ganz anderes Kaliber. Kein anderes Spiel hat die Shooter-Szene derart revolutioniert und auf den Kopf gestellt, wie eben "Doom" damals, deshalb war es sicherlich kein leichtes, daraus ein Film zu gestalten, der den Fans des Spiels und den "Ottonormal-Kinogängern" gleichermaßen gerecht wird. Die Story, habe ich mir sagen lassen, soll sich dabei am Spiel orientieren, was ich sofort bemerkt habe, da ich eine gewisse Zeit gebraucht habe, um mich in den Zukunftsszenarien und dem allgemeinen Geschehen zurecht zu finden. Ich könnte nun weit ausholen, doch aufs Wichtigste zurechtgestutzt haben wir ein Team von gut ausgebildeten Marines, unter der Führung des rauen Sarge, die eine Forschungsstation von blutrünstigen Dämonen & Zombies befreien müssen. Klingt nach nichts innovativem, doch wenn’s im Spiel geklappt hat, wieso soll es dann nicht auch auf der großen Leinwand klappen? Ganz einfach: Die Videospiele leben davon, dass man selbst teil des Geschehens ist, und fette Monster umnietet, was laut den Verkaufszahlen des Games einen Heidenspaß macht. Nun bringt ein Film allerdings den Nachteil mit sich, dass man lediglich Zeuge des Gemetzels ist und nicht in selbiges eingreifen kann, was, da man sich von Seiten der Verantwortlichen möglichst genau an die Vorlage hielt, recht schnell ermüdend wirkt. Der Film versucht das Spiel in all seinen Inhalten möglichst genau wiederzugeben und macht somit gleich sehr viele Fehler zugleich. Der erste, gravierende Fehlwurf dürfte der sein, dass der Actionanteil definitiv zu umfangreich geraten ist, während der Horror dagegen schon im Keim erstickt wird. Die komplette Laufzeit über blasen die Marines großen Monstern das Lebenslicht aus, schleichen kurz durch dunkle Gänge, nur um dann noch mehr zu ballern. Da muss man sich ernsthaft die Frage stellen, wohin das Budget von 70 Millionen Dollar geflossen ist? Zweifellos, die Monster sehen unglaublich gut aus, doch das war es dann auch schon. Die Kulissen sind auf ein nötiges Minimum beschränkt, meist kann man ohnehin nur sehr wenig erkennen, da Licht in "Doom" nur sehr spärlich zum Einsatz kommt. So wird man zwar der Vorlage gerecht, aber mal im Ernst: Wäre es nicht besser gewesen, dem Ganzen etwas Neues einzuhauchen? Nicht, dass ich etwas gegen vernünftige Ballerorgien in Massen hätte, doch wenn dies dann zum einzigen Inhalt eines Filmes mutiert, dann ist irgendjemand wohl klar über sein Ziel hinausgeschossen, will ich mal meinen. Dabei hat der Film in manchen Szenen durchaus Potenzial, wie die geniale Ego-Szene, die absoluter Höhepunkt des Films ist, beweist: Aus der Sicht von John Grimm sehen wir, wie der Gute sich durch Massen von Zombies und anderem, schleimigen Untier ballert, was exakt wie aus dem Original Spiel entnommen wirkt. Diese, in dieser Form einzigartige Szene lässt Spielefreaks und Filmliebhaber gleichermaßen sabbern und hat mich sogar dazu bewegt, gleich ganze drei Mal die Rücklauftaste meines DVD Players in Betrieb zu nehmen. Richtig spaßig wird es, wenn John zur Kettensäge greift und wir hautnah miterleben dürfen, wie diese sich durch anrückende Gegnermaßen schneidet, doch an dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten. Was gibt es sonst noch positives zu berichten? Ach ja, splattermäßig geht "Doom", zumindest in der mir vorliegenden Extended Edition, ordentlich zur Sache. Da werden Arme von sich schließenden Türen abgetrennt, Hälse von Zombies aufgerissen und jede Menge mehr. An Gore wurde nicht gespart, auch wenn man hier natürlich kein Schlachtfest erwarten darf, "Doom" hält sich noch immer brav an die Richtlinien für das heutzutage typische US-Horrorkino. Bevor ich aber nun in Lobestiraden ausbreche, die der Film definitiv nicht verdient, sei noch einmal zusammengefasst, was mir absolut nicht zugesagt hat: Einziger Inhalt des Films ist es, wie ein Team von Soldaten durch die dunklen Gänge einer Forschungsstation schleicht und dabei Zombies abknallt, mehr hat "Doom" nicht zu bieten. Vielleicht wäre es unter anderem ratsam gewesen, sympathischere Schauspieler zu engagieren, da der komplette Cast leider nur aus unterdurchschnittlich spielenden Prototypen und Klischees bestehen. Selbst Profiwrestler "The Rock", der mich bislang in jedem seiner Filme umhauen konnte, ließ mich hier kalt. Schade eigentlich.

Dass "Doom" nett gemeint ist, merkt man dem Actionfilm an, da er klar auf ein Publikum ausgerichtet ist, welches die Spiele kennt. Viele Anleihen an das Game sind in dieser Adaption zu finden, von den Waffen, über die Monster, bis hin zu einer genialen Ego-Szene, die den absoluten Höhepunkt des ansonsten eher schwachen Streifens darstellt. Was im großen und ganzen bleibt ist der Versuch einer möglichst exakten Kopie des Spiels, was dem Film aber letzten Endes das Genick bricht. Videospiel und Film, das sind zwei verschiedene Welten und das sollte auch so bleiben. Wenn man vor einer Tastatur sitzt, kann es sicherlich ziemlich spaßig sein, durch dunkle Gänge zu schleichen und Zombies den Garaus zu machen, doch als Film kommt dies doch ziemlich zäh und schleppend daher. Schlechte Schauspieler und die Ungewissheit des Films, ob er nun Action oder Horror sein will, wirken sich letztendlich auch auf meine durchschnittliche Gesamtwertung aus.

Bewertung

SplatterDoom - Der Film
SpannungDoom - Der Film
StoryDoom - Der Film
EkelfaktorDoom - Der Film
AtmosphäreDoom - Der Film
GesamtDoom - Der Film

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