Honeymoon Killers

Informationen

OT:The Honeymoon Killers

ca. 103 Minuten

USA 1969

Regie

  • Leonard Castle
Darsteller

  • Shirley Stoler
  • Tony Lo Bianco
  • Marylin Chris
  • Mary Jane Higby
  • u.a.

Honeymoon Killers

Story

Die dickliche Krankenschwester Martha Beck hat bis dato noch keinen Lebenspartner finden können. Dies ändert sich, als eine Freundin, ohne Marthas Wissen, eine Kontaktanzeige für sie aufgibt, woraufhin sich ein gewisser Raymond Fernandez meldet. Er schreibt blumige Worte, umschmeichelt Martha und zeigt ihr schriftlich, dass er keine Probleme mit ihrer üppigen Figur hat. Martha springt auf die Umgarnungsversuche an. Ohne zu wissen, dass Raymond Fernandez ein Heiratsschwindler ist, der viele Frauen anschreibt um sie kurzzeitig zu lieben.

Die beiden lernen sich schließlich kennen. Für Martha beginnt nun eine verhängnisvolle Affäre. Sie kommt dem Heiratsschwindler auf die Schliche. Wird aber seelisch abhängig von ihm. Sie entledigt sich ihrer Mutter, mit der bisher zusammenlebte und versucht sich an ihren Lover zu klammern.

Doch schon bald gehen die großen Probleme los. Martha zieht als Raymonds Schwester mit los, um Geld zu ergaunern. Sie wird allerdings eifersüchtig. Und so kann Raymond nicht mehr so handeln, wie er es gewohnt ist. Die Opfer der beiden werden jetzt nicht nur ihres Geldes, sondern auch immer öfter ihres Lebens beraubt…

Kritik

Die beiden Serienmörder Martha Beck und Raymond Fernandez sind als „The Lonely Hearts Killers“ in die Geschichte eingegangen. Ihr Treiben war nicht gerade von langer Dauer, wenn man sich andere Serienmörder betrachtet. Dafür aber sehr intensiv. Sie sollen zwischen 1947 und 1949 nicht weniger als zwanzig Menschen ermordet haben. Nachgewiesen wurde ihnen dies aber nicht, sie gestanden „lediglich“ 12 Tötungen und plädierten auf Schuldunfähigkeit. Dennoch sahen die Geschworenen 1949 Grund genug, um das seltsame Pärchen zum Tode zu verurteilen. Der dann am 8. März 1951 im New Yorker Sing Sing-Gefängnis, auf dem elektrischen Stuhl, herbeigeführt wurde.

„Honeymoon Killers“ beschäftigt sich mit der Geschichte um Martha Beck und Raymond Fernandez. Der Film wurde 1969 gedreht und ist für damalige Verhältnisse recht hart und kompromisslos. Die Erzählweise des Streifens ist eher nüchtern. Gespickt mit tödlichen Höhepunkten. Die übergewichtige Krankenschwester Martha führt eher ein normales Leben, zusammen mit ihrer Mutter. Ähnliches gilt für Raymond. Er ist zwar ein Krimineller, doch bis zur Zusammenkunft mit Martha traut man ihm keinerlei körperliche Gewalt zu. Als die beiden dann aufeinandertreffen entwickeln sich merkwürdige Kräfte. Die Beziehung wird hervorragend dargestellt. Man hat nie den Eindruck, als ob sich die beiden wirklich lieben. Man merkt aber auch, dass beide nach recht kurzer Zeit nicht ohne den anderen können. Auch wenn es für ihn als auch für sie mit Sicherheit das Beste wäre, sie würden getrennte Wege gehen. Doch sie liebt ihn und er hat Angst, weil sie zu viel weiß. Wer sich für die Psyche von Serienmördern interessiert, ist mit „Honeymoon Killers“ nicht so gut bedient. Dafür ist er zu oberflächlich, zu uninteressiert an seinen eigenen Charakteren. Es wird zwar von beiden Protagonisten ein gewisses Bild gezeichnet, welches sicherlich auch der Realität entspricht, die Morde scheinen aber nur zu passieren, weil sie passieren müssen.

Der in Schwarz-Weiß gedrehte Film wurde von Musikprofessor Leonard Kastle in den Kasten gebracht. Es war sein erster und auch letzter Film. Prinzipiell kann man ihm keine handwerklichen Fehler nachweisen. Vielleicht nur, dass es etwas an Tempo fehlt und manche Dialoge nur Füllszenen sind. Denn Leonard Kastle schrieb auch das Drehbuch. Was man dem Regisseur hoch anrechnen muss, ist die Tatsache dass er sich auch Zeit für die Opfer nimmt. In den Szenen des Ablebens entsteht eine bizarre Stimmung, mit einem teilweise nur schwer erträglichen Spannungsbogen. Auch wenn man nicht alles zu sehen bekommt. Auf Spezialeffekte wurde verzichtet.

Gute Leistungen können auch den Protagonisten attestiert werden. Shirley Stoler spielt die dicke Krankenschwester. In ihrem Gesicht kann man ein manches Mal die Erbittertheit und ihren immer wieder aufkeimenden Hass sehen. Tony Lo Bianco spielt den emotionslosen Gigolo und notorischen Lügner etwas glaubhafter. „Honeymoon Killers“ ist an sich ein ganz passabler Film, der mit einigen Höhepunkten daher kommt. Um ein richtig guter Film zu sein ist er zu nüchtern gedreht. Um das Denken der Serienmörder zu präsentieren ist er zu oberflächlich. Aber er ist sicherlich alles andere als schlecht und für Interessierte auf jeden Fall einen Blick wert.

Bewertung

SplatterHoneymoon Killers
SpannungHoneymoon Killers
StoryHoneymoon Killers
EkelfaktorHoneymoon Killers
AtmosphäreHoneymoon Killers
GesamtHoneymoon Killers

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