Horrortrip

Informationen

OT:Llamada del vampiro, La

ca. 88 Minuten

Spanien 1972

Regie

  • José María Elorrieta
Darsteller

  • Diana Sorel
  • Nicholas Ney
  • Inés Morales
  • Loli Tovar
  • Beatriz Elorrieta
  • Susan Taff
  • u.a.

Horrortrip

Story

Ungewöhnliche Todesfälle erschüttern ein kleines spanisches Dorf. Nach Ansicht des Dorfarztes scheinen die Opfer allesamt unter Anämie – Blutarmut – gelitten zu haben. Doch die Bürger des Dorfes haben ihre eigene Erklärung für die mysteriösen Ereignisse: Vampirismus!

Die Ärztin Dr. Dora Materlick wird beauftragt, den Dingen auf den Grund zu gehen. Gemeinsam mit Ihrer Assistentin Erica reist sie in das kleine Provinznest. Direkt nach Ihrer Ankunft werden die beiden auf das Schloss des Baron von Rysselbert gebeten. Der greise Baron leidet unter regelmäßigen Schwächeanfällen. Von seinem Sohn Karl erfährt Dr. Materlick, dass der Baron das spurlose Verschwinden seiner Nichte Margaret nicht verkraften kann.

Carl selbst benimmt sich sonderlich. Charmant aber unnahbar verbirgt er ein schreckliches Geheimnis. Unheimliche Vorfälle ereignen sich im Schloss. Dr. Materlick bittet ihre Schwester Nora – ebenfalls Ärztin – um Hilfe.

Kurz nach Ihrer Anreise überschlagen sich die Ereignisse. Des Nachts erwachen die Vampire.

Im Licht des Vollmondes lauern sie auf ihre Opfer…

Kritik

Mogelpackung einmal in positiver Hinsicht: Das Cover der VHS-Veröffentlichung vom Mike-Hunter-Unterlabel Intercontinental Home Video lässt mit der Abbildung einer Torte, eines bluttriefenden Messers und einer kreischenden Frau im Hintergrund auf einen Teenie-Schlitzer à la "Ab in die Ewigkeit" schließen. Doch schon nach wenigen Sekunden entpuppt sich der Geburtstags-Slasher erfreulicher Weise als unterhaltsamer siebziger Jahre Vampir-Horrorfilm aus Spanien. Für Regisseur José Maria Elorrieta war "Horrortrip" nach "Tanz des Satans" (1971) der zweite Ausflug ins Horror-Genre. Zuvor hatte er sich vor allem an Abenteuerfilmen und Western versucht. Mit "Horrortrip" ist ihm ein schönes Gruselstück mit leichten Gothic-Anklängen im Stil der berühmten HAMMER-Produktionen gelungen. Zwar kommt der Film bei Weitem nicht an die großen britischen Klassiker heran, bietet auch nichts wirklich Filmwelt bewegend Neues, hat aber dennoch seinen gewissen Reiz. Gerade Freunde mediterranen Kinos der 70er Jahre dürften ihre Freude an diesem "Horrortrip" haben. Charmant, schnörkellos, schön. Mit Vampirgebissen aus Plastik, dickflüssigem Kunstblut und der üblichen Portion Nudity. Eine im wahrsten Sinne besonders gute Figur macht dabei Beatriz Elorrieta (verwandt? verschwägert mit dem Regisseur?), die hier, wie auch bei Ihrer Zusammenarbeit mit Paul Naschy in "The Werewolf" (1980), unter dem Pseudonym Beatriz Lacy auftritt. Als Erica, der attraktiven Assistentin von Dr. Materlick, geizt sie nicht mit ihren Reizen. Hot Pants, deren Hosenbeine fast am Bauchnabel ansetzen. – Das bringt selbst bei Vampir-Opfern den letzten Tropfen Blut in Wallung. Ganz passabel füllt Nicholas Ney, für den dieses Werk offensichtlich die einzige Arbeit als Filmschauspieler darstellt, die Rolle des mysteriösen Carl von Rysselbert aus. Ob es an seiner großen Nase liegt, an den zottigen Haaren? – Als vampiristischer Sohn vom Baron wirkt er mit bleichem Gesicht mal wie ein Max-Schreck-Double, mal wie Dario Argento nach 72-Stunden-Regiearbeit. Die Story verlangt vom Zuschauer nicht sehr viel ab und ist eher Marke Groschenroman, denn Bestseller. Seichte Unterhaltung eben, ohne viele Höhepunkte oder Action. Auch die technische Umsetzung (die wenigen Spezialeffekte sind eher plumper Natur und relativ unblutig) und schauspielerische Leistung ist nicht gerade over the top. Dennoch hat der Film seinen Reiz. Unfreiwillig komischen Szenen, wie beispielsweise einem aufdringlich lächerlichen Lesben-Quickie, stehen einige starke Momente gegenüber. Psychedelische Farbwechsel, Bildwiederholungen oder der Einsatz von Zeitlupe zeugen durchaus von der Experimentierfreude des Regisseurs. Und wenn zwei halbnackte, weiß gewandete Vampirinnen tanzend bei Vollmond durch die Felder schweben, lässt sogar Jean Rollin grüßen. Ein bisschen grüßen lassen auch ein paar übliche verdächtige Klassiker: Der Mittelmeer-Flair, das Schloss mit seinen teilweise etwas brüchigen Wänden, das dickflüssige Blut. Hier würde sich sicherlich auch Paul Naschy mit seinem "Totenchor der Knochenmänner" (1973) wohl fühlen. Und ein geheimnisvoller Aristokraten-Sohn, der wirres Zeug schwafelt und hübsche Frauen umgarnt, kommt auch immer gut. Das wissen nicht nur die "Sieben Tote in den Augen der Katze" (1973). Im Gegensatz zu letztgenanntem Film hält sich der Sprössling des Barons in diesem Fall aber leider keinen dressierten Gorilla. Besser als jeder dressierte Affe ist allerdings der Ober-Vampir, den uns der Film präsentiert. Vergesst Christopher Lee, vergesst Bela Lugosi, vergesst Gary Oldman als galanten Fürsten der Finsternis!!! – Zum "Horrortrip" lädt der REAL "Master of Desaster", the ONE AND ONLY "Schurk‘ of the Burg" ein: Ein untersetzter Scharlatan mit Seitenscheitel über die Halbglatze gekämmt und Schnauzbart in bester 19.Jahrhundert-Jahrmarkt-Gewichtheber-Manier. Und ER kriegt sie ALLE!!!!…. *grusel* Fazit: Passabler spanischer 70ies Vampir-Grusler. Nett, naiv, Naschy-esk…

Bewertung

SplatterHorrortrip
SpannungHorrortrip
StoryHorrortrip
EkelfaktorHorrortrip
AtmosphäreHorrortrip
GesamtHorrortrip

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  • Totenchor der Knochenmänner
  • Sieben Tote in den Augen der Katze
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