Masters Of Horror – Jenifer

Informationen

OT:Masters of Horror 3: Dario Argento – Jenifer

ca.56 Minuten

USA 2005

Regie

  • Dario Argento
Darsteller

  • Steven Weber
  • Carrie Fleming
  • Cynthia Garris
  • u.a.

Masters Of Horror - Jenifer

Story

Während seiner Mittagpause kommt Polizist Frank in eine ungewöhnliche Situation. Er sieht, wie ein Mann eine junge Frau hinrichten will. Der verzweifelte Fremde scheint ebenso hilflos wie besessen zu sein und will die Frau auf gar keinen Fall freilassen. Frank bleibt nichts anderes übrig, als ihn zu erschießen. Dann kümmert er sich um das Mädchen. Sie hört auf den Namen Jenifer und ist von einer unverkennbaren Entstellung im Gesicht gezeichnet.

Dadurch zieht sie die Blicke natürlich auf sich, und viele ihrer Mitmenschen wenden sich vor Ekel ab. Doch ihr Retter scheint ihr Aussehen nicht zu schocken, er behandelt sie wie jeden anderen Menschen. Nach einiger Zeit wird die Beziehung sogar intensiver. Die beiden scheinen von einer unheimlichen Obsession gefesselt und setzten die Ehe des Polizisten aufs Spiel. Die Liaison soll aber bald einen schrägen Verlauf nehmen, da Jenifer einen ungewöhnlichen Appetit auf Fleisch hat…

Kritik

Die für das Fernsehen geschaffenen Serie "Masters Of Horror" erfreut sich, wie der Name sicherlich vermuten lässt, der Beteiligung namhafter Regisseure des Horror-Genres, die jeweils einen Beitrag in Stundenlänge abgeben. Unter ihnen befindet sich auch der italienische Meisterregisseur Dario Argento, der zuvor mit seinem "The Card Player – Tödliche Pokerspiele" dem einen oder anderen Fan "echten Horror", in Form von unsäglicher Langeweile, präsentierte. Ein Jahr später sollte es dann mit dem 56miütigen Kurzfilm wieder aufwärts gehen. Doch gänzlich hat Argento nicht zu alter Stärke zurückgefunden.

Mit dem Beitrag "Jenifer" hat Argento die Geschichte eines merkwürdigen Mädchens aufgegriffen, die fernab der Gesellschaft lebt. Im Gesicht entstellt, stumm und mit einem abnormen Appetit versehen treibt sie die Menschen in den Wahnsinn. Das ist Stoff für einen richtigen Kurzfilm von wenigen Minuten, und gäbe es in der "Masters Of Horror" Serie nicht eine Stunde Spielzeit auszufüllen, hätte der Film sicherlich viel besser werden können. So wird der Betrachter mit langatmigen Szenen bombardiert, die er eigentlich nicht sehen will.

Der Argento-Fan ist nun mal an schrägen Kameraeinstellungen und ordentlich Splatter interessiert, was in diesem Werk aber eindeutig zu kurz kommt. Wenn man allerdings bedenkt, dass "Jenifer" für das Fernsehen gedreht wurde, kann man die Spezialeffekte durchaus als sehr hart betrachten. Auch die Handschrift des Argento ist nicht deutlich zu erkennen. Die Story ist viel zu gradlinig und von Anfang an vorhersehbar. Wenn man nicht ab und zu einige ungewöhnliche Szenen vorkommen würden, auf die an dieser Stelle allerdings nicht weiter eingegangen werden soll, könnte man meinen, dass Hinz und/oder Kunz und nicht Argento den Regiestab in der Hand hatte.

Aber vielleicht hat er den Auftritt in der Serie ja genutzt um mal irgendwelche Ideen auszuprobieren, oder einfach mal ein maues Drehbuch runterzurasseln? Er muss sich jedenfalls der Konsequenz bewusst gewesen sein, dass er nach seinem Kartenspieler weiter an seinem guten Ruf sägt. Gelungen ist allerdings das Experiment mit der Optik der "Jenifer". Einige Szenen, gerade wenn es in die Nahaufnahme geht, sind wirklich ekelerregend. Den Maskenbildnern gebührt hierfür ein dickes Lob.

Höhepunkte besitzt "Jenifer" nur dann, wenn es etwas härter zur Sache geht. Das abnorme Mädchen verfügt sicherlich über genügend Potential, zartbesaitete Zuschauer zum Abschalten zu verleiten, Fans des früheren Meisterregisseurs sollten solch eine Kost allerdings gewöhnt sein. Besonders verstörend wirken die ungewöhnlichen Szenen leider nicht, da die gesamte Atmosphäre nicht sonderlich gut aufgebaut ist. Mag es an dem TV-Look liegen oder an der etwas lieblosen Herangehensweise? Der atmosphärische Gesamteindruck ist auf jeden Fall nicht sonderlich gut. Gleiches gilt für den Spannungsbogen, der so gut wie nicht vorhanden ist. Wie bereits erwähnt, lässt sich bereits nach wenigen Minuten erahnen, wo der Hase lang läuft. Zudem gibt es nur sehr wenige Szenen, in denen etwas wirklich Spannendes passiert.

Es wäre aber unfair, "Jenifer" vollends in den Dreck zu ziehen, da es ja sicherlich auch Leute gibt, die nicht jeden der guten Agentos gesehen haben und auch keine Vergleiche ziehen wollen. Im Vergleich zu anderen "Masters Of Horror" schneidet "Jenifer" sicherlich nicht schlecht ab, da es, neutral betrachtet, eine gute handwerkliche Arbeit ist. Die Filmmusik wurde von dem durchaus bekannten Claudio Simonetti hergestellt und passt ganz gut zu dem Gezeigten. Alles in allem ist das aber viel zu wenig, um einen richtig guten Horror-Film zu präsentieren. Wer typische Elemente des Argentos sucht wird nur mäßig bedient und wer Filme mit Tiefgang mag, ist bei "Jenifer" falsch. Als kurze Unterhaltung ist der Film aber durchaus empfehlenswert. Man darf halt nur nicht zuviel erwarten…

Bewertung

SplatterMasters Of Horror - Jenifer
SpannungMasters Of Horror - Jenifer
StoryMasters Of Horror - Jenifer
EkelfaktorMasters Of Horror - Jenifer
AtmosphäreMasters Of Horror - Jenifer
GesamtMasters Of Horror - Jenifer

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