The Black Cat

Informationen

OT:Masters of Horror: The Black Cat

ca. 58 Minuten

Kanada, USA 2007

Regie

  • Stuart Gordon
Darsteller

  • Jeffrey Combs
  • Elyse Levesque
  • Aron Tager
  • Eric Keenleyside
  • u.a.

The Black Cat

Story

Der Schriftsteller Edgar Allan Poe (Jeffrey Combs) sieht sich aktuell keinen rosigen Zeiten gegenüber. Seine geliebte Frau Virginia (Elyse Levesque) ist an Tuberkulose erkrankt, zudem drängen ihn die immer knapper werdenden finanziellen Mittel zu einer neuen Geschichte, die jedoch durch eine derzeitige Schreibblockade einfach nicht zu Papier gebracht werden will. In seiner Not greift Poe immer häufiger zur Flasche und steigert nicht selten in kranke Fantasien hinein, in denen er von der schwarzen Katze seiner Frau zum Wahnsinn getrieben wird…

Kritik

Dass Horror-Kultregisseur Stuart Gordon ein gewisses Faible für Verfilmungen berühmter, literarischer Werke hat, ist längst kein Geheimnis mehr. Während er sich in der Vergangenheit jedoch vorzugsweise den Schriften H.P. Lovecraft’s widmete, entschloss er sich für die zweite Staffel der erfolgreichen "Masters of Horror" Reihe überraschend dazu, eine Vorlage Edgar Allan Poe’s in den Kasten zu bringen. Seine Wahl fiel dabei auf eine von Poe’s berühmtesten Geschichten, "The Black Cat", welche bereits im Jahr 1990 von dem italienischen Filmemacher Dario Argento aufgegriffen und für das zweite Segment des Episoden-Horrorfilms "Two Evil Eyes" verwendet wurde. Dennoch dürften die meisten Genre-Fans ihre Erwartungen nach Gordon’s Ankündigung recht hoch angesetzt haben, vergab er die Hauptrolle doch wie so oft an seinen Stamm-Schauspieler Jeffrey Combs, der sich mittlerweile auch als eine Art Ikone des Horror-Genres bezeichnen darf. In der Vergangenheit konnte im Grunde nie viel schief gehen, wenn Gordon eine berühmte Horror-Vorlage verfilmte. "Re-Animator" hat mittlerweile Klassikerstatus und auch Filme wie "From Beyond" oder "Dagon" stehen in der Regel durchaus in der Gunst der Fans. "The Black Cat" gelingt es zwar leider nicht so recht, in die Fußstapfen dieser namenhaften Produktionen zu treten, im Kontext der durchschnittlichen "Masters of Horror" Qualität lieferte der Regisseur dann aber doch noch einen immerhin brauchbaren Beitrag ab, der zwar nicht bei jedem Horrorfilm-Anhänger auf Anklang stoßen wird, im Kern aber viele interessante Ansätze mit sich bringt. Die Geschichte des gut einstündigen Films vermischt durchaus gekonnt Fakt und Fiktion und bringt dem Publikum auf kurzweilige Art die Entstehungsgeschichte der titelgebenden Poe-Kurzgeschichte näher. In der Hauptrolle sehen wir einen gewohnt schrägen Combs, der seinem Vorbild durch falsche Nase und identischem Haar überraschend ähnlich sieht und daher eine überzeugende Darbietung des Schriftstellers gibt. Die Handlung folgt einer Zeit im Leben des Schriftstellers, in der ihn jedes Glück zu verlassen scheint. Poe eilt der Ruf eines Trinkers voraus, er lebt am Rande der Armut, seine Frau ist schwer krank. Über große Teile des Films bekommt der Zuschauer keinen typischen Horrorfilm geboten, sondern erhält vielmehr einen Einblick in Poe’s Leben, der nur stellenweise durch gelegentliche Wahnvorstellungen surrealistische Züge erhält. Vor allen Dingen in der Darstellung der damaligen Zeit fährt Gordon ein gewisses Maß an Realismus auf. Die Kleidung und das Verhalten der Personen wirkt authentisch, das Bild selbst blass und altmodisch. Dadurch fühlt man sich schnell ein Jahrhundert zurückversetzt. Dennoch kann nicht verleugnet werden, dass Gordon hier im Grunde keinen Film für den geselligen Horrorfilmabend inszenierte, sondern der Vorlage nahe blieb und vielmehr ein interessantes Portrait von Poe ablieferte, das zwar gut unterhält, dabei aber nur selten auf Genre-Konventionen angewiesen ist. Wirkliche Schreck- oder Horrorszenen lassen sich locker an einer Hand abzählen und wirken beinahe schon gezwungen eingefügt, um der Fangemeinde zumindest noch ansatzweise das bieten zu können, was diese sehen will. Die Freigabe ab 16 Jahren ist deshalb auch nicht weiter verwunderlich, da die Gewalt meist an Tieren ausgeübt wird und der einzige Mord an einem Menschen, bei dem eine Axt ihr neues Zuhause im Gesicht einer jungen Frau findet, zudem nicht sonderlich realistisch wirkt. "The Black Cat" ist eine zweischneidige Angelegenheit. Der typische Horrorfilm-Fan oder "Masters of Horror" Verfolger dürfte von Stuart Gordons Edgar Allan Poe Verfilmung leicht enttäuscht werden. Wer sich hingegen für den großen Schriftsteller interessiert und sich auch an den ein oder anderen unappetitlichen Szenen nicht stört, dürfte hier wesentlich besser aufgehoben sein. Eine einmalige Sichtung lohnt sich im Falle dieses Films durchaus, einen Kauf ist er dann allerdings vielleicht doch nicht wert.

Bewertung

SplatterThe Black Cat
SpannungThe Black Cat
StoryThe Black Cat
EkelfaktorThe Black Cat
AtmosphäreThe Black Cat
GesamtThe Black Cat

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