Naked Fear

Informationen

OT:Naked Fear

ca. 103 Minuten

USA 2007

Regie

  • Thom Eberhardt
Darsteller

  • Danielle De Luca
  • Evan Adrian
  • Lisa Bonanno
  • Kalila Ceccarelli
  • u.a.

Naked Fear

Story

Eine Frau erwacht mutterseelenallein und vollkommen nackt in der Wildnis. Benommen und verwirrt schreit sie um Hilfe, weiß nicht, was geschehen ist. Plötzlich fällt ein Schuss, der die Frau zu Boden streckt und schwer verwundet. In Panik versucht sie, sich wieder aufzurappeln, als plötzlich ein Mann hinter ihr steht und sie mit einem Kopfschuss hinrichtet. So hätte sich die junge und durchaus attraktive Diane (Danielle De Luca) den versprochenen, neuen Job, für den sie sogar bereit war, in eine Kleinstadt irgendwo am Ende der Welt zu ziehen, sicherlich nicht vorgestellt: Zwar wurde ihr eine Arbeit als Tänzerin zugesagt, doch dass es sich dabei um eine Anstellung als Stripperin handelt, wurde Diane natürlich verschwiegen. Finanziell im Notstand, nimmt sie die Arbeit allerdings notgedrungen an und räkelt sich fortan für eine Horde sabbernder Männer an der Stange. Da ihre Kolleginnen ihr zudem den Schritt zur Prostitution nahe legen und Diane keine andere Möglichkeit mehr sieht, das Geld für eine neue Existenz zusammen zu bekommen, lässt sie sich auch darauf ein. Blöderweise ist ihr erster Freier ein schwer gestörter Psychopath, der sie betäubt und vollkommen entkleidet in der freien Natur aussetzt. Mit den verschiedensten Waffen geht der Fremde auf die Jagd nach Diane, doch die weiß sich zu wehren…

Kritik

Na, was ist das denn? Neuzeit-Exploitation? Die Story des Films "Naked Fear" neigt in jedem Fall durchaus dazu, diesen Schluss sehr schnell entstehen zu lassen. Frauen werden entführt und müssen anschließend fernab der Zivilisation unbekleidet um ihr Überleben kämpfen. Zugegeben, da hat auch das B-Movie-Genre schon mit Tiefsinnigerem aufgewartet, doch gerade männliche Konsumenten sollten bei derartiger Unterhaltung, so meint man, eigentlich voll auf ihre Kosten kommen. Was kann ein Regisseur mit einer solchen Story schon großartig falsch machen, so lange die Inszenierung zumindest halbwegs passabel erscheint? Und da hapert es dann leider gewaltig, denn Thom Eberhardt’s "Naked Fear" wartet mit einer Optik auf, die diversen deutschen Nachmittagssoaps Konkurrenz zu machen scheint. Als Hollywoodgröße ging Eberhardt zwar noch nie durch, doch zumindest durfte er in seiner Karriere bereits einige, zumindest halbwegs bekannte Filme inszenieren. Neben "Eine verrückte Reise durch die Nacht" mit Keanu Reeves in der Hauptrolle, brachte der Regisseur auch "Genie und Schnauze" mit Ben Kingsley und Michael Cain in den Kasten. Irgendwann erfolgte dann allerdings der Abstieg und seitdem dreht Thom Eberhardt nur noch belanglose und austauschbare Kost, die es zum großen Teil nicht einmal nach Deutschland geschafft hat. Dass gerade "Naked Fear" diese "Ehre" zuteil wurde, ist kritisch beäugt schon verwunderlich, handelt es sich hierbei doch auch nur wieder um einen unterdurchschnittliches B-Movie, das sich einzig durch seine nackten Hauptdarstellerin über Wasser zu halten versucht. Spannende Filme zur hier dargebotenen Survival-Thematik gibt es einige und somit war für den Filmemacher und sein Team durchaus die Möglichkeit gegeben, sich an zahlreichen Vorbildern zu orientieren. Dies scheint allerdings nur unzureichend genutzt worden zu sein, da "Naked Fear" über weite Strecken keine Ahnung hat, was er mit seiner Laufzeit anfangen soll. Ja, 106 Minuten sind für ein derartiges Werk schon über dem Durchschnitt und in diesem Fall wieder einmal der lebende Beweis dafür, dass der strikten Zeitsetzung vieler derartiger Filme auch eine Berechtigung zu Grunde liegt. Es vergehen beinahe 40 Minuten, bis die Handlung des Streifens in Gange kommt. Bis auf das Intro, das die brutale Hinrichtung einer nackten Frau zeigt, glaubt man schon, dass der Verleiher vielleicht einen falschen Film in die DVD-Hülle gelegt hat, denn bis zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht viel von einem Thriller zu sehen. Blöderweise soll sich dies auch in der restlichen Laufzeit nicht ändern. Ab dem Zeitpunkt, wenn Diane entführt wird und um ihr Überleben kämpfen darf, wird das Ganze zwar recht unterhaltsam, doch entschädigt dies nicht für das Fehlen jedweder Charakteristik. Die handelnden Personen sind alle absolut austauschbar und ohne Charakterzeichnung eingeführt, was einem auch nach 40 Minuten noch unmöglich macht, einzuschätzen, wer jetzt aus welcher Motivation handelt. Auch in Sachen Dialog, Kamera und restlicher Inszenierung ist "Naked Fear" kurz gesagt eine Katastrophe. Nichts gegen Filme aus dem B-Bereich, doch wenn das Ganze dann derart billig und dilettantisch wie hier gezeigt wird, dann hat es selbst der Trash-Liebhaber schwer. Die Vergleiche zu seichter Nachmittagsunterhaltung à la "GZSZ" liegen hier wirklich nicht all zu weit. Scheiß Charaktere, eine miese Inszenierung und ein träger Storyverlauf erfordern schon einiges an Toleranz, um "Naked Fear" bis zum Wendepunkt durchzuhalten. Sobald dieser dann eintritt, wird das Ganze zumindest noch zum halbwegs spannenden Überlebenskampf, der der Bezeichnung Thriller nicht gerecht wird, gegen das Vorherige aber beinahe schon oscarverdächtig erscheint. Vor einem reizenden Naturschauplatz wird die nackte Diane von einem einem geisteskranken Jäger unerbittlich verfolgt, was stellenweise in blutigen Szenen gipfelt, die einer Freigabe ab 18 Jahren allerdings nicht gerecht werden. Sex und Violence sind hierbei durchaus auf 16er Niveau. Auch, wenn die Akteurin die meiste Zeit unbekleidet durchs Bild flüchtet, so wird das Ganze nie zu explizit, auch die Morde werden Gewaltfetischisten nicht zufrieden stellen. Dennoch erwischt "Naked Fear" die Kurve ab einem gewissen Punkt noch haarscharf und rettet sich vor dem Totalreinfall. Für einen geselligen Abend unter Freunden ist der Streifen ungeeignet, doch B-Movie-Nerds ohne sonderliche Ansprüche werden dem Gezeigten im Nachhinnein sicherlich nicht komplett abgeneigt gegenüberstehen. Dass alle anderen hiervon die Finger lassen sollten, ist selbsterklärend. Nicht, weil das Gezeigte zu obszön, explizit oder fragwürdig wäre, sondern weil anhand der miesen Inszenierung nur hartgesottene Allesseher den Streifen überhaupt bis zum Ende durchhalten werden. Objektiv betrachtet gibt es wirklich nicht viel Positives an diesem Werk. Die Schauspieler sind für ihre Rollen ausreichend, werden aber niemals in Hollywood Fuß fassen – und das ist auch gut so.

Was soll man zu einem Film wie "Naked Fear" noch großartig sagen? Letztendlich sind die, die sich so etwas ausleihen, selbst Schuld. Zugegeben: Diverse B-Movie-Dauerkonsumenten, zu denen auch ich mich zähle, können hierbei noch ganz passable Unterhaltung finden, doch für alle anderen bleibt nur die dringende Warnung, bei dem Streifen auf Distanz zu gehen. Würde "Naked Fear" zumindest ein richtiges Brett an sinnlosen Sex- und Gewaltszenen bieten, könnte man das Werk wenigstens noch als sinnentleerte Exploitation deklarieren, doch so bleibt im Endeffekt ein Film, der storytechnisch und inszenatorisch absolut nichts zu bieten hat und auch sonst hinter den Erwartungen zurückbleibt. Muss man nicht gesehen haben.

Bewertung

SplatterNaked Fear
SpannungNaked Fear
StoryNaked Fear
EkelfaktorNaked Fear
AtmosphäreNaked Fear
GesamtNaked Fear

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