Samurai Reincarnation

Informationen

OT:Makai Tensho

ca.117 Minuten

Japan 1981

Regie

  • Fukasaku Kinji
Darsteller

  • Sonny Chiba
  • Hiroyuki Sanada
  • Kenji Sawada
  • u.a.

Samurai Reincarnation

Story

Japan im 17. Jahrhundert: Der Shogun Tokugawa lässt den christlichen Glauben verbieten. Christen werden verfolgt, ermordet. Die Regierungstruppen richten ein Blutbad an. Sie töten 37.000 Christen. Die abgetrennten Köpfe der Opfer werden auf Pfähle aufgespießt. Der Christenführer Shiro Amakusa wendet sich daraufhin von Gott ab. Um Rache zu üben geht einen Pakt mit dem Teufel ein. Als Dämon zieht er nun durchs Land, verführt weitere Krieger zur dunklen Seite. Gemeinsam mit ihnen will er den Shogun stürzen.

Der Samurai Jubei, ein exzellenter Schwertkämpfer, stellt sich ihm entgegen. Als die Dämonen seinen Vater in ihren Bann ziehen, um Jubei dadurch zu schwächen, beauftragt er einen Schwertmacher, ein spezielles Schwert anzufertigen: Ein böses Schwert. Denn nur das Böse kann das Böse besiegen…

Kritik

Die Stimme macht die Stimmung aus…

Zwischen Poesie und Peinlichkeit liegt häufig nur ein schmaler Grat. Ein schmaler Grat, der beim Film nicht selten von der Synchronisation gebildet wird. "Samurai Reincarnation" wandert auf diesem Grat.

Es ist wirklich erstaunlich, wie stark die Synchronisation den Gesamteindruck eines Films beeinflusst. In der deutschen Fassung sind einige Synchronstimmen arg gewöhnungsbedürftig und passen einfach nicht zu den jeweiligen Charakteren. Beispielsweise besitzt ausgerechnet der dämonische Christenführer eine etwas knabenhafte Stimme, wodurch seine Monologe und Beschwörungsformeln zu Beginn des Films eher lächerlich als unheimlich wirken. Auch die Stimmen der übrigen Charaktere kommen in der Originalversion wesentlich intensiver, kräftiger rüber, wirken dadurch ernsthafter, glaubwürdiger.

Selbst, wenn die gesprochenen Worte und die Untertitel üblicherweise identisch sind, haben die Dialoge dadurch unterschiedliche Aussagekraft. Je nachdem, für welche Version sich der Zuschauer nun entscheidet, bekommt er zwei unterschiedliche Filme geboten: In der deutschen Version einen Fantasy-Klamauk mit Schwertkampf- und Horrorelementen. In der Originalversion einen stimmungsvollen, düsteren Fantasy-Samurai-Film. Letzterer bietet die wesentlich bessere Unterhaltung.

Der Film beginnt verheißungsvoll: "Ein Schwert kann Tausende von Menschen gebären, es kann die Seelen der Toten ins Leben zurückbringen und die Teufel aus der Hölle holen." kündigen japanische Buchstaben (selbstverständlich deutsch untertitelt) das folgende Unheil an.

Kameraschwenk über ein Schlachtfeld, übersät mit Leichen. Tausende von abgehackten teils halbierten Köpfen, aufgespießt auf lange Stäbe. Sie ragen blutig in die Dämmerung. Eine stimmungsvolle Silhouette des Grauens, wie sie sich einige Jahre später auch in Francis Ford Coppola‘ s "Dracula" präsentiert. Ähnlich wie in "Dracula" ist auch hier das große Christensterben angesagt. Und auch hier wendet sich der bislang gläubige Christenführer zornig von seinem Gott ab, sucht Hilfe bei finsteren Mächten, um Rache zu nehmen.

Wie bei vielen japanischen Schwertkampf- und Samuraifilmen haben die Story und auch viele der Charaktere der Handlung einen historischen Hintergrund: Die große Schlacht in der Region Shambara, die Christenverfolgung, die Ermordung von 37.000 Christen, wahre Begebenheiten aus der japanischen Geschichte.

Sonny Chiba ist der Held des Films. Mit Schwert und Augenklappe macht er Jagd auf die Dämonen. Leider taucht er erst ab der zweiten Hälfte des Films auf. Noch kürzer ist der Auftritt von Chibas JAC-Schüler Hiroyuki Sanada: Er hat nur eine sehr kleine Rolle als einer der dämonischen Krieger. Während sich Sanada so gut wie völlig aus dem Getümmel zurückzieht, hat Sonny Chiba zumindest ein paar Kampfszenen. Er ist in seinem Element und kämpft in den Elementen. Ob im Wasser, am Strand oder im Feuer des niederbrennenden Tempels. Nun handelt es sich bei "Samurai Reincarnation" um einen Schwertkampf-Film, man weiß auch, welche Wunden ein Schwert einem Menschen zufügen kann, jedoch hält sich die Gewaltdarstellung in Grenzen. Zwar werden so manche Köpfe gespalten, das Ergebnis wird jedoch nur angedeutet.

"Samurai Reincarnation" besitzt wirklich sehr schöne Momente, wie oben genannte Eingangssequenz: Der Shogun-Tempel vor glutrotem Himmel. Ein getöteter Kriegsherr, erdrosselt mit den Haaren seiner Opfer, gebranntmarkt mit einem Kreuz auf seiner Stirn. Ein dämonischer Lanzenkämpfer, wie ein Vampir über einen nackten blutüberströmten Frauenkörper gebeugt. Die stimmungsvollen Bilder ziehen sich durch den ganzen Film. Besonders gelungen ist der Showdown zwischen Sonny Chiba und Oberdämon Kenji Sawada in dem brennenden Palast Edos.

Passend zu den schönen Bildern, der Soundtrack: Dezent, ruhig. Oftmals ist nur eine Flöte oder das Klappern von Hölzern zu hören.

"Samurai Reincarnation" ist zwar weit entfernt davon, als ein Meisterwerk des Schwertkampffilms in die Filmgeschichte einzugehen. Freunden japanischer Kampfkunst und Fantasy-Fans kommen jedoch gleichermaßen auf ihre Kosten.

Fazit: Sonny Chiba gegen die Mächte der Finsternis. "Samurai Reincarnation" ist unterhaltsames Fantasy-Schwertkampf-Kino, allerdings nur in der Originalversion…

Bewertung

SplatterSamurai Reincarnation
SpannungSamurai Reincarnation
StorySamurai Reincarnation
EkelfaktorSamurai Reincarnation
AtmosphäreSamurai Reincarnation
GesamtSamurai Reincarnation

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