Unrest – Schrei nicht, Du weckst die Toten

Informationen

OT:Unrest

ca. 88 Minuten

USA 2006

Regie

  • Jason Todd Ipson
Darsteller

  • Corri English
  • Scot Davis
  • Joshua Alba
  • Jay Jablonski
  • u.a.

Unrest - Schrei nicht, Du weckst die Toten

Story

Die junge und attraktive Alison Blanchard (Corri English) steht am Beginn ihres Studiums als Medizinstudentin. Mit einigen Kommilitonen besucht sie alsbald den Anatomiekurs von Dr. Walter Blackwell (Derrick O’Connor), wo die Studenten in Gruppen aufgeteilt und jeweils einer Leiche zugeordnet werden. Doch schon beim ersten Anblick der toten Frau, die Alison, Rick (Jay Jablonski), Carlos (Joshua Alba) und Brian (Scot Davis) zugeteilt wird, gerät sie in Panik und fällt in eine tiefe Ohnmacht. Vom ersten Moment an spürt Alison, dass mit der grausam zugerichteten Leiche etwas nicht in Ordnung ist, eine dunkle, beunruhigende Aura scheint von ihr auszugehen. Von ihren Kommilitonen kritisch beäugt, beginnt Alison, Nachforschungen bezüglich des Leichnams anzustellen, während sich die unheimlichen Ereignisse häufen und bald die ersten Studenten ermordet werden…

Kritik

"Unrest" ist einer von den Filmen, die ihre Premiere auf zahlreichen Festivals feiern durften und dadurch, ob qualitativ hochwertig oder nicht, zumindest einmal ins Gespräch kommen und dem Horrorfan in diversen Foren immer wieder begegnen. So hatte "Unrest" das Glück, von Lionsgate mit sieben weiteren Kandidaten im Rahmen des After Dark Festivals gezeigt zu werden, das 2006 in 500 US-Kinos stattfand. In Deutschland hatte der Streifen seine Uraufführung dann auf dem FantasyFilmFest, bevor er dann einige Zeit später auf DVD erschien. Diese Promo tat "Unrest" sicherlich gut, ansonsten wäre er wohl schneller wieder in der Versenkung verschwunden, als er es im Grunde verdient hätte. Wer "Anatomie" sah und mochte, wird sich auch bei "Unrest" schnell heimisch fühlen. Wieder einmal spielt sich der Schrecken hier in einer Pathologie ab, im Zentrum des Geschehens steht eine Gruppe junger Medizinstudenten. Die eigentliche Story ist ebenso schnell wiedergegeben. Eine übel zugerichtete Leiche sorgt bei der blonden Hauptdarstellerin für üble Vorahnungen und hat schlussendlich das Ableben einiger Studenten zu Folge. Dennoch sollte man sich von "Unrest" keinen Teenslasher nach altbekanntem Schema erwarten, da es hier kein vermummter Mörder ist, der durch die Gänge schleicht und die unvorsichtigen Jugendlichen reihenweise um die Ecke bringt. Vielmehr gehen die Morde auf das Konto eines mysteriösen Fluches, dessen Auflösung und Bekämpfung schnell in den Mittelpunkt der zweiten Hälfte des Films rückt. Regisseur Jason Todd Ipson, der zuvor noch nicht sonderlich aktiv im Filmgeschäft war, verließ mit "Unrest" die Trampelpfade des typischen Teen-Horrors und setzt in seinem Debüt auf Suspense und Mystery. So löblich dieses Bestreben im Kern sein mag, so schnell fällt auch auf, dass "Unrest" nicht ganz das ist, was er gerne gewesen wäre. Die Charaktere werden allesamt ordentlich eingeführt und ausreichend vorgestellt. Vor allem Alison ist eine, für B-Movie-Verhältnisse, zufriedenstellende Leading-Lady, die die Geschehnisse erst so richtig ins Rollen bringt und den Zuschauer auch auf ihre Seite ziehen kann. Das Drehbuch allerdings gehört nicht zu den offensichtlichen Stärken von "Unrest", da das Werk in der zweiten Hälfte in immer obskurere Erklärungsversuche abdriftet und sich somit selbst als möglicherweise überdurchschnittlicher Low-Budget-Horror disqualifiziert. Richtiger Schauer kommt in dem Werk nur in wenigen Szenen auf, doch zumindest schafft die erste Hälfte eine ordentliche Atmosphäre. Vor den farblosen, klinisch-sterilen Kulissen der Pathologie entsteht eine kalte Atmosphäre. Unerklärliche Ereignisse häufen sich, es tauchen die ersten Toten auf. Sobald "Unrest" dies dann aber zu erklären versucht, rutscht das Ganze mehr und mehr ab. Die Hintergrundgeschichte der toten Frau ist leider alles andere als gelungen und sorgt vielmehr für unfreiwillige Komik, als für den beabsichtigten Gänsehautfaktor. Auch in Sachen Gewalt hält sich "Unrest" großteils zurück. Mit detailreichen Sezierungen soll beim Publikum Ekel hervorgerufen werden, zumal behauptet wird, dass hierfür mit echten Leichen gearbeitet wurde. Splatterfans gehen dabei aber leer aus, da auch die eigentlichen Morde stets im Off geschehen und äußerst unspektakulär vonstatten gehen. Schauriger Höhepunkt ist dabei noch das unfreiwillige Bad zweier Protagonisten in einem großen Formaldehyd-Behälter, in dem sich allerlei Leichenteile und tote Körper befinden, auch wenn die Logik hier kurzzeitig ausgeblendet werden muss, schließlich hätte ein derartiger Kontakt mit Formaldehyd erhebliche gesundheitliche Konsequenzen zur Folge. Als Horrorfilm kann "Unrest" nur bedingt überzeugen, doch B-Movie-Freaks werden dem Werk mit Sicherheit etwas abgewinnen können. An den etwas billigeren Look hat man sich schnell gewöhnt, während sich vor allem das Ausbleiben von Langeweile über weite Strecken positiv bemerkbar macht. Auch, wenn in vielen Szenen nur wenig Aufregendes geschieht, so ist man doch stets gewillt, der Handlung zu folgen, was sicherlich auch auf das Konto der halbwegs sympathischen Charaktere geht. Sicherlich ist deren Verhalten wieder einmal unglaubwürdig und gipfelt dann zu allem Überfluss auch noch in einer weit hergeholten Liebesgeschichte, doch auch das ist man bereit, dem Streifen zu vergeben. Die Schauspieler machen ihre Sache letztendlich allesamt passabel, wenn auch keiner von ihnen länger in Erinnerung bleibt. Corri English, die durchaus als Britney-Double durchgehen würde, macht in der Hauptrolle auch optisch einiges her und lässt somit den Wunsch nach einer anderen Hauptdarstellerin nicht aufkommen.

Low-Budget-Pathologie-Horror , dem es zwar über weite Strecken an Horror und Nervenkitzel fehlt, der aber dank des Ausbleibens von Langeweile durchaus solide unterhält. Vor allem die, die mal wieder einen richtig aufregenden und brutalen Genre-Streifen sehen wollen, sind mit "Unrest" falsch bedient, doch B-Movie-Gucker können mit diesem Werk nicht sehr viel falsch machen. 88 Minuten lang wird man ohne sehr viele Höhepunkte, dafür auch ohne all zu viel Langeweile unterhalten und das ist immerhin besser als ein Totalausfall.

Bewertung

SplatterUnrest - Schrei nicht, Du weckst die Toten
SpannungUnrest - Schrei nicht, Du weckst die Toten
StoryUnrest - Schrei nicht, Du weckst die Toten
EkelfaktorUnrest - Schrei nicht, Du weckst die Toten
AtmosphäreUnrest - Schrei nicht, Du weckst die Toten
GesamtUnrest - Schrei nicht, Du weckst die Toten

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