A Nightmare On Elm Street 5 – Das Trauma

Informationen

OT:A Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child

ca.86 Minuten

USA 1989

Regie

  • Stephen Hopkins
Darsteller

  • Robert Englund
  • Lisa Wilcox
  • Erika Anderson
  • Valorie Armstrong
  • u.a.

A Nightmare On Elm Street 5 - Das Trauma

Story

Alice (Lisa Wilcox) kann das Leben nach ihrem Sieg über Freddy Krueger (Robert Englund) endlich wieder genießen, was sie gemeinsam mit ihrem Freund Dan (Danny Hassel) auch glücklich und zufrieden tut. Dass das wahre Böse aber nie totzukriegen ist, muss Alice schon bald feststellen, als sie wieder von unheimlichen Albträumen geplagt wird. In ihren Träumen sieht sie die Nonne Amanda Krueger (Beatrice Boepple) die einst versehentlich zusammen mit 100 Irren in einen Turm gesperrt und von den Geisteskranken tagelang vergewaltigt wurde. Das Resultat davon war Freddy. Dieser hat in der Zwischenzeit wieder deutlich an Macht gewonnen, da er Alice immer öfter in seine Traumwelt zieht und auch ihre Freunde nicht verschont.

Dan ist der Erste, der zum Opfer von Freddy’s abscheulichem Mordtrieb wird, was Alice so sehr trifft, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Dort wird ihr von den Ärzten mitgeteilt, dass sie schwanger ist. Alice kommt ein entsetzlicher Verdacht: Scheinbar versucht sich Freddy über die Träume ihres ungeborenen Kindes einen Weg zurück in diese Welt zu bahnen, was ihm allem Anschein nach auch gelingt. Die einzige Hoffnung der Teenager ist nun Freddy’s Mutter Amanda Krueger, deren ruheloser Geist sich nach Frieden sehnt und die, sollte sie erlöst werden, dem Treiben ihres Sohnes Einhalt gebieten könnte…

Kritik

Da "Nightmare on Elm Street 4" seinerzeit der kommerziell erfolgreichste Teil überhaupt war, war eine weitere Fortsetzung derart sicher wie das Amen in der Kirche. Wieder einmal sollte es nur ein Jahr dauern, bis diese in den Kinos anlief. Regie führte dieses Mal Stephen Hopkins, der zuvor nicht gerade mit seinem Bekanntheitsgrad prahlen konnte, der aber nur ein Jahr nach "Nightmare 5" den Actionstreifen "Predator 2" inszenierte und sich im weiteren Verlauf seiner Karriere noch durch Filme wie "Der Geist und die Dunkelheit" oder "Lost in Space" auszeichnete. Hopkins bescherte der "Nightmare" Reihe, zumindest sehe ich das so, andere Meinungen bewegen sich auch in ganz andere Richtungen, wieder einen geraden Schub nach oben, den Freddy nach dem vergleichsweise schlechten vierten Teil auch bitter nötig hatte.

Während man dort nämlich nicht selten das Gefühl hatte, dass Renny Harlin mehr einen Action, als einen Horrorfilm inszenieren wollte, bewegt sich der fünfte Teil der Serie wieder viel näher am Grundprinzip. Schon die Introsequenz ist visuell eben so schön wie unheimlich und mit einer Musik untermalen, die einem eine Gänsehaut bescheren kann. Überhaupt hatte ich auch im Verlauf des Films oft das Gefühl, dass Stephen Hopkins viel Wert auf eine brauchbare Optik legte, denn zumindest in dieser Hinsicht ist "Nightmare 5" fast all seinen Vorgängern einen Schritt voraus. Wenn Alice zum Beispiel durch eine Traumlandschaft schreitet und dort ein riesiges, inmitten einer düsteren Landschaft stehendes Schloss erblickt, dann sieht ist dies nicht nur stimmungerzeugend, sondern auch gleichermaßen imposant. Zwar wird der Streifen nicht komplett von derartigen Szenen durchzogen, doch es ist klar zu erkennen, dass Stephen Hopkins angenehm viel Gefühl fürs Optische hat.

Was mich hingegen etwas gestört hat, war die Story. Diese ist wieder einmal im höchsten Maße abgefahren, doch das kennt man so ja schon aus dem vierten und bedingt auch dem dritten Teil. Die Macher strebten damals nach Abwechslung und ließen Freddy nicht einfach nur simpel Teenager in deren Träume töten, sondern entwickelten noch eine dicke Außengeschichte um das Ganze herum. So ist es zu aller erst oberste Priorität, die vorangegangen Teile gesehen zu haben, ansonsten wird man mit Part 5 kaum glücklich werden. Alles baut auf einem Grundwissen auf, dass man eben nur dann haben kann, wenn man mindestens "Nightmare 3" und 4 gesehen hat. Des weiteren sollte man dem überaus Fantastischen nicht gänzlich abgeneigt sein, da die Story, die hier aufgefahren wird, schon ein starkes Stück an Kuriositäten und verrückten Ideen bietet.

Trotzdem schlägt "Nightmare 5" den vorangegangenen Teil eindeutig, was aus vielen Faktoren hervorgeht. Mir hat die Charakterpräsentation hier wesentlich besser gefallen, denn während Alice und ihre Freunde damals noch eher wie leblose Zielscheiben für Freddy wirkten, bekamen sie hier wieder etwas mehr Tiefe. Dies gilt insbesondere für Lisa Wilcox in der Hauptrolle, die plötzlich wesentlich besser als im Vorgänger spielt. Die Gründe hierfür kann ich nicht genau benennen, ich vermute aber, dass Wilcox in "Nightmare 4" einfach mit Drehbuchlöchern zu kämpfen hatte, die das beste Schauspiel nicht mehr hätten stopfen können. Wo wir schon bei den Darstellern sind, möchte ich anführen, dass es hier mal ausnahmsweise nichts zu meckern gibt. Lange in Erinnerung bleibt einem fast kein Akteur, doch wenigstens Lisa Wilcox, Robert Englund und Nicholas Mele als Alice’s Vater machen ihre Sache hier absolut überzeugend.

Der gesamte Film ist auf den Erlebnissen seiner Hauptdarstellerin aufgebaut und so treten auch die Morde etwas in den Hintergrund. Dafür geht es aber um so mehr ans Eingemachte, wenn man dann mal was zu sehen bekommt. Trotz des R-Ratings sind die Ausführungen hier immer noch brutal, wenn sie auch manchmal nicht einer dicken Prise Humor entbehren. So reißt sich Freddy zum Beispiel während einer rasanten Autofahrt selbst den Arm aus, um sich damit anzuschnallen. Ebenfalls sehr schön anzusehen ist es, wenn Freddy sein Opfer in eine Comicwelt zieht, um ihn dort als bösartiger Superheld "Super Freddy" zu bekämpfen. Nun wissen wir auch, woher die Inspirationen zu "Sin City" stammen :-).

Stichwort Freddy: Mittlerweile ist der Übergang vom unheimlichen Traummörder zum kultigen Antihelden natürlich längst unumkehrbar vollzogen, aber dennoch ist die Unernstigkeit Freddy’s hier nicht ganz so ausufernd wie in Teil 4. Er darf sich durchaus Mal von seiner Bösen Seite zeigen und wird nicht ausschließlich als spaßiger Entertainer präsentiert. Was mir zudem sehr gefallen hat, war die Schilderung, wie es zur Zeugung Freddy’s kam. In Rückblenden sehen wir wie die Nonne und Krankenschwester Amanda Krueger versehentlich in einem Turm eingesperrt wird, in dem hunderte von Geisteskranken und Mördern eingesperrt sind. Die junge Frau wird in den nachfolgenden Tagen unablässig vergewaltigt und als Resultat kommt eben Freddy zur Welt. Dies bekamen wir zwar schon in Teil Drei erklärt, doch hier zeigt uns Stephen Hopkins die dazugehörigen Bilder und das ist ihm super gelungen, da sehr düster und unheimlich in Szene gesetzt. "Nightmare 5" spart allgemein ohnehin nicht an Atmosphäre, was ihn wieder wesentlich schauriger als seinen Vorgänger wirken lässt.

Vom grundlegenden Aufbau her ist "Nightmare 5" seinem Vorgänger schon recht ähnlich, dennoch ist klar festzustellen, dass wir es hier mit dem besseren der beiden Teile zu tun haben. Nicht nur eine ernstere Stimmung, sondern auch eine bessere Charakteristik tragen ausschlaggebend dazu bei. Stephen Hopkins beweist ein gutes Gespür für Optik und Stimmung, auch wenn sich die Handlung nicht selten im totalen Nonsens verliert. Das Ganze ist nicht selten ziemlich abgefahren, doch das kennt man als Fan der Reihe ja bereits. Mordstechnisch betrachtet bietet "Nightmare 5" wieder überdurchschnittliches, und das, obwohl mir die R-Rated Fassung vorlag. Alles in allem wieder ein steiler Daumen nach oben für diesen Film.

Bewertung

SplatterA Nightmare On Elm Street 5 - Das Trauma
SpannungA Nightmare On Elm Street 5 - Das Trauma
StoryA Nightmare On Elm Street 5 - Das Trauma
EkelfaktorA Nightmare On Elm Street 5 - Das Trauma
AtmosphäreA Nightmare On Elm Street 5 - Das Trauma
GesamtA Nightmare On Elm Street 5 - Das Trauma

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