Centipede

Informationen

OT:Centipede!

ca. 93 Minuten

USA 2004

Regie

  • Gregory Gieras
Darsteller

  • Larry Casey
  • Margaret Cash
  • Trevor Murphy
  • George Foster
  • u.a.

Centipede

Story

David (Larry Casey) ist kurz davor, in den Hafen der Ehe einzulaufen, weshalb ihm seine abenteuerlustigen Freunde einen Junggesellenabschied bieten wollen, den er so schnell nicht wieder vergisst. Man entscheidet sich, gemeinsam nach Indien zu reisen, um sich dort in die unerforschten Shankali Höhlen abzuseilen.

In Indien angekommen, ist die Gruppe dank der Hilfe eines Fremdenführers schnell an der Höhle angelangt und zögert auch nicht lange, den Abstieg zu wagen. Noch läuft alles glatt, David und seine Freunde erreichen unbeschadet den Grund der Höhle und beschließen dort sogleich zu lauter Musik und Alkohol eine Party steigen zu lassen. Das jedoch soll sich schnell als schlechte Idee herausstellen, denn die Klänge machen einen riesigen, mutierten Hundertfüßler auf die Gruppe aufmerksam. Als Matt (Steve Herd) kurz darauf von diesem angegriffen wird, kommt es im Verlauf des Kampfes zu einer Explosion, der den Höhleneingang verschüttet und die verzweifelte Gruppe einsperrt. Jederzeit von dem gefräßigen Hundertfüßler verfolgt, muss die Gruppe so schnell wie möglich einen anderen Weg aus der labyrinthartigen Höhle finden…

Kritik

Das Tierhorrorgenre hat sich mittlerweile, genau so wie der Horrorfilm im Allgemeinen, so sehr auf Klischees und ausgelutschte Ideen festgesetzt, dass es beinahe unmöglich ist, unter all den inhaltsgleichen Streifen auch nur eine innovative Ausnahme zu finden. Auch "Centipede" sticht da leider nicht positiv aus der Masse hervor, im Gegenteil, handelt es sich dabei doch auch um nichts anderes als einen Genrefilm, wie er schon einige Male zu sehen war. Dennoch frohlockt hier die Tatsache, dass man immer noch den sehr guten "The Descent" von Neil Marshall in Erinnerung hat, und man so immer noch auf einen ähnlich guten Höhlenschocker hoffen kann. Zwar entstand "Centipede" gut ein Jahr vor dem Erfolgsfilm "The Descent", dennoch wäre es durchaus möglich gewesen, in den beiden Streifen gewisse Parallelen entdecken zu können. Wer dies jedoch zu seiner hauptsächlichen Hoffnung macht, wird sehr schnell böse vor den Kopf gestoßen, handelt es sich doch bei "Centipede" um einen absolut unlogischen und billigen Vertreter des B-Movies, der jedwede Atmosphäre und Spannung vermissen lässt. Das wundert allerdings nicht weiter, wenn man sich vor Augen führt, wer das Werk inszenierte. Gregory Gieras könnte dem einen oder anderen noch von dem unterdurchschnittlichen Slasher "Dark Asylum" ein Begriff sein, war aber ansonsten an noch keinen großartig nennenswerten Streifen beteiligt.

Sobald man die Tatsache akzeptiert hat, dass einen hier kein wirklicher "The Descent" oder "The Cave" Verschnitt erwartet, kann man seine Erwartungen als Freund des B-Movies schnell in andere Breitengrade verlagern, doch selbst für Fans von billig produzierten Direct-to-Video Produktionen ist "Centipede" nicht mehr als eine Enttäuschung. Die Schuld dafür ist nicht bei der eindimensionalen und kaum wendungsreichen Handlung zu suchen, denn trotz diesen Gegebenheiten haben ja bereits die genannten Vorbilder "The Cave" und "The Descent" auch schon bewiesen, dass man bei einer richtigen Inszenierung immer noch für reichlich Spannung sorgen kann. Hier versagt der Insektenhorror aber in erster Linie, da Gregory Gieras leider kaum Ahnung davon hat, wie man einen derartigen Film auch trotz eines geringen Budgets effektreich und stilvoll in Szene setzt.

Anstatt mit ernstzunehmenden Schauspielern besetzte er die Charaktere mit den üblichen dämlichen Teeniefiguren, mit denen man sich von Anfang an nicht identifizieren kann. Was dem Streifen auch nicht all zu gut tut, sind die vielen Logikfehler und offensichtliche Intellektbeleidigungen des Zuschauers. Die unnatürliche Mutation des Hundertfüßlers wird durch unterirdisch gelagerte Giftmüllfässer erklärt, allerdings ist es da schon erstaunlich, dass anscheinend nur ein Tier diese beachtliche Größe erreichen konnte und alle anderen von einer Mutation verschont blieben. Auch lässt einen immer wieder die Tatsache schmunzeln, dass die Gruppe sich anscheinend mehrere Kilometer unter der Erde befindet, es aber immer und überall natürliche Lichtquellen zu geben scheint, alles ist meist gut und alles andere als realistisch ausgeleuchtet. Als ob das noch nicht reichen würde, hat "Centipede" leider kaum mitreißendes Tempo zu bieten, vielmehr dümpelt das Geschehen vor sich hin, die Höhepunkte bestehen aus wenigen Spannungsmomenten, die sich an einer Hand abzählen lassen. So weiß es zwar zu gefallen, wenn eine der Hauptprotagonistinnen an einem reißenden Seil über einem klaffenden Abgrund hängt oder die Gruppe durch ein unbekanntes Gewässer tauchen muss, doch wirkliche Horrorstimmung erzeugt dies nicht.

Eine solche findet sich leider, auch bei den Auftritten des Hundertfüßlers, nur selten. Nicht nur, dass dieser alles andere als glaubhaft aussieht, er geht auch äußerst sacht mit seinen Opfern um, auf harte Effekte und Blut muss man komplett verzichten. Auch Ekelszenen bekommt man keine geboten, hier gruseln sich bestenfalls noch Leute mit einer extremen Insektenphobie. Das alles spricht nicht unbedingt positiv für "Centipede", weshalb auch mal gesagt werden muss, dass es natürlich durchaus schlechtere Tierhorrorfilme gibt. Zumindest die Kulissen sehen hier nämlich durchaus annehmbar aus, man zweifelt nie daran, dass alles in einer authentischen Höhle gedreht wurde. Auch bei Kameraführung und Inszenierung kann man sich nicht beschweren, das Ganze ist klar als B-Movie auszumachen, sieht aber immer noch besser als einige Genrekollegen aus. Leider war es das dann aber auch schon mit positive Aspekten, denn alles in allem ist "Centipede" nicht mehr als ein Film der vergeudeten Möglichkeiten. Auf die unsympathischen Schauspieler muss man an dieser Stelle gar nicht näher eingehen, diese bleiben einem nicht lange in Erinnerung.

Vorhersehbar und überaus spannungsarm ist "Centipede" wirklich nur noch für absolute Tierhorrorfans zu empfehlen, die alles gesehen haben müssen, doch selbst diese werden dem Film nicht all zu viel abgewinnen können. Das Monster sieht meist billig aus, die Charaktere können keine Sympathien erzeugen und auf Blut und Atmosphäre muss man leider vergebens warten. So ist "Centipede" nur noch dann empfehlenswert, wenn sonst alle guten Genrevertreter schon vergriffen sind, aber überaus positiv wird diesen Streifen wohl niemand in Erinnerung behalten.

Bewertung

SplatterCentipede
SpannungCentipede
StoryCentipede
EkelfaktorCentipede
AtmosphäreCentipede
GesamtCentipede

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  • The Descent
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