Informationen
Drehland | GB |
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Drehjahr | 2008 |
Laufzeit | ca. 97 Minuten |
Regie | Marc Price |
Darsteller | Alastair Kirton Daisy Aitkens Kate Alderman Leanne Pammen u.a. |
Bild |
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Ton |
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Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
LC | 2 |
FSK | 18 |
Story
Colin wird in seiner Küche von einem Zombie angefallen. Er kann den Angreifer zwar abwehren, wird bei der Aktion aber gebissen. Colin ist infiziert und verwandelt sich sukzessive zu einem Untoten. Als er von seiner Schwester gefunden und nach hause gebracht wird, keimt noch mal etwas Hoffnung auf, dass er gerettet werden kann. Aber die Zeit und die fremden Dinge in seinem Blut arbeiten gegen ihn…
Kritik
Der britische Filmbeitrag „Colin – Die Reise des Zombie“ ist ganz weit von einem typischen Zombie-Streifen weg. Er ist minimalistisch, nach Angaben mit einem Budget von unter 50 Pfund, hergestellt worden. Dies merkt man nach dem Einlegen der DVD sofort. Die Kamera ist wackelig, das Bild nicht so prall und der Ton ebenfalls nicht. So richtig amateurmäßig halt. Aber das sollte den geneigten Horror-Fan nicht von der Betrachtung abhalten. Die ersten Ittenbachs wurden ja schließlich auch nicht anders hergestellt.
Dass der Ton nicht unbedingt auf dem höchsten Niveau ist, stört eigentlich gar nicht. Es dauert eh bis zur 24. Minute, bis jemand mal etwas sagt. Eine lange Zeit… Man bekommt dafür aber optisch was geboten. Nennen wir es mal experimentelles Bildereinfangen. Auch wenn sicherlich nicht jeder etwas mit der Optik anfangen kann muss man sagen, dass sich die Macher um Regisseur Marc Price, der ansonsten als Darsteller unterwegs ist und hier seinen ersten eigenen Film in den Kasten gebracht hat, Gedanken machen. Sie filmen nicht alles im 0815-Modus stupide ab, sondern versuchen etwas zu entwickeln.
Hauptdarsteller Alastair Kirton hilft dabei. Man merkt ihm nicht wirklich an, dass „Colin – Die Reise des Zombie“ sein erster Auftritt vor der Kamera ist. Er spielt durchaus glaubhaft. Für viele seiner Kollegen gilt das aber leider nicht. In einigen Szenen gibt es schon sehr auffällige Aussetzer. Aber auch hier muss auf den Status des (very) Low-Budget Streifen verwiesen werden.
Die Zombies im Film wirken nicht gerade gruselig. Somit kann sich auch kaum eine richtig apokalyptische Stimmung breit machen. Auch die Spannung bleibt in bescheidenen Grenzen. Das Endzeitszenario will man dem Film nicht so wirklich abkaufen. Was allerdings ganz gut gelungen ist, bis auf einige Laiendarsteller, sind die Massenszenen. Gerade der Akustik wegen. Es wird gegrunzt und gegurgelt, bis der Arzt kommt. Da muss man die Mannen um Regisseur Marc Price loben. Die Leute dahin zu bringen, über Minuten hinweg ernsthaft komische Geräusche zu machen, ist eine Glanzleistung. Gut sind auch die musikalischen Untermalungen. Sie sind ebenfalls minimalistisch, hauchen dem Film aber Traurigkeit ein und erzeugen so eine depressive Stimmung.
Blutige Effekte gibt es natürlich auch. Immerhin ist die deutsche DVD-Fassung mit einer roten 18 versehen worden. Die Darstellungen gehen allerdings nicht sehr ins Detail. Es wird hier und da mal etwas geknabbert und in Gedärmen gewühlt, Zombies werden gepiesackt und „geschleudert“, in ähnlichen Genre-Filmen hat man aber schon weit fiesere Sachen gesehen.
„Colin – Die Reise des Zombie“ ist ein interessanter Streifen für diejenigen, die auch gerne Filme machen oder sich dafür interessieren. Zombie-Fans dürften auch auf ihre Kosten kommen, man darf aber nicht mit einer allzu hohen Erwartungshalten an den Film rangehen. Für die breite Masse ist er definitiv nichts. Ob „Colin – Die Reise des Zombie“ einfach nur plump draufhält oder Tatsächlich eine Botschaft befördert ist sicherlich Auslegungssache. Wie dem auch sei: Für eine kurzweilige Unterhaltung, für den bereits genannten Interessentenkreis, loht er allemal. Im (fast) No-Budget-Bereich hat man da schon ganz andere Sachen gesehen…
DVD
Bild und Ton sind so, wie man es erwarten darf. Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Das liegt halt an dem eingesetzten Material. Bei den Extras sieht es da schon besser aus. Es gibt ein Making Of von 39:31 Minuten, welches sehr spaßig und informativ ist. Man sollte allerdings des Englischen mächtig sein, um diesen Bonus in voller Gänze genießen zu können, da es keine Untertitel gibt. Des Weiteren gibt es knapp eine Minute Deleted Scenes, den Trailer zum Film, eine kurze Bildergalerie und einer Trailershow mit fünf Titeln.
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