Corpses

Informationen

OT:Corpses

ca. 83 Minuten

USA 2004

Regie

  • Rolfe Kanefsky
Darsteller

  • Jeff Fahey
  • Tiffany Shepis
  • Robert Donovan
  • u.a.

Corpses

Story

Leichenbeschauer Fred ist alles andere als ein Glückspilz. Seine Ehe ist gescheitert. Ex-Frau Helen, inzwischen mit dem örtlichen Polizeichef liiert, hält ihn für einen Schlappschwanz. Aber es kommt noch dicker: Die geldgierige Helen hat es auch noch auf sein Bestattungsinstitut abgesehen. Sie will es abreißen, um ein profitables Einkaufszentrum zu bauen. Doch nicht mit Fred! Dieser hat bei der Suche nach dem perfekten Einbalsamierungsmittel zufällig ein Serum erfunden, das die Toten wiedererwecken kann, zumindest für eine Stunde. Dann muss er den Toten einen neuen "Schuss" mit der Spritze setzen. Ein finsterer Plan keimt in ihm auf. Aus dem schusseligen Leichenbeschauer wird ein größenwahnsinniger Verbrecher. Eine kleine Armee von Zombies, die er in seinem Haus beherbergt, soll ihm die drei wichtigen Dinge beschaffen: Geld, Macht und Frauen. Nebenbei will er sich auch noch an Helen rächen und das Bestattungsinstitut retten. Alles läuft wie geplant. Doch sein Gehilfe Jerry und dessen Freundin Rhonda, die Tochter des Polizeichefs, kommen ihm auf die Schliche…

Kritik

Geld, Macht, Frauen. Die, mal abgesehen von Fußball, wohl drei "schönsten Nebensachen" der Welt haben schon so manchen ehrenhaften Mann zum Schurken werden lassen. Im Film meistens in Kombination mit Wahnsinn und Selbstüberschätzung. Fatal wird es, wenn es sich bei dem Schurken, wie in diesem Fall, um einen schusseligen Leichenbestatter handelt, der sich mit Hilfe eines Serums eine Zombiearmee bastelt. Das Chaos ist vorprogrammiert. Und der Spaß beginnt. Eine ordentliche Mischung aus Horror und Slapstickkomödie stellt sich ein. Naja, zumindest über weite Strecken des Films. "Corpses" ist ein B-Movie, eine kleine Produktion, die daraus auch keinen Hehl macht. Mit Szenenübergängen, wie man sie aus Amateurproduktionen kennt, billigen aber blutigen Effekten und wenig geistreichen Dialogen. Der Film bedient sich gleich reihenweise vieler gängiger Klischees und bekannter Motive aus Klassikern des modernen Horror-Films: Ein giftgrünes Serum, das Tote zu Zombies werden lässt – "Re-Animator" Herbert West wird sicherlich beim Patentamt Beschwerde einlegen. Zombies mitamourösen Gedankenund einen Zombiekiller mit Gartengeräten kennt man schon von Braindead. Parallelen zur Zombiekomödie "Nightlife" sind ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Ein unbedarfter Lehrling in einer Leichenhalle voller Zombies ist ja vom Prinzip her auch gar keine schlechte Grundlage für eine Splatterkomödie. Aber "Corpses" bietet natürlich auch eigene Ideen. Schräge Gags und Einfälle, die zwar nicht bahnbrechend sind, trotzdem ganz gut funktionieren und nett anzuschauen sind. Zum Beispiel, wenn Leichenbeschauer Fred seine Zombies auf Beutezug schickt. Im Split-Screen-Verfahren kann der Zuschauer die etwas tollpatschigen Gesellen beobachten, wie sie sich mit Hunden und Freiern rumschlagen. Die Zombies sind auf das Serum angewiesen und inzwischen gewissermaßen zu Junkies geworden. Sie müssen ihrem Boss Fred gehorchen, um den nächsten "Schuss" zu bekommen. Und Fred begeistert seine Untertanen mit seinen Welteroberungsplänen. Tosender Applaus. Auch von einem Zombie mit Dauer-Erektion. Todesursache: Eine Überdosis Viagra. Generell haben die Zombies ihre menschlichen Charaktereigenschaften weitestgehend behalten. Die einen spielen Baseball, der Viagra-Mann rennt geifernd hinter den Frauen her. Eine freizügige reanimierte Nutte kann sogar sprechen, bekommt deshalb von Fred einen Spezialauftrag: Sie soll den neuen Freund seiner Ex-Frau in die Falle locken. Dieser ist ein etwas träger Police-Officer, der sich von seiner neuen Frau um den Finger wickeln und für ihre Intrigen einspannen lässt. Nach außen hin gibt er zwar den toughen Macho. Seine aufmüpfige Tochter hat er aber nicht im Griff. Gespielt wird er von Jeff Fahey. Der "Rasenmähermann" von damals ist ganz schön in die Jahre gekommen. Mit seinem leichten Bauchansatz und Geheimratsecken kommt er aber ganz glaubwürdig in seiner Dorfpolizisten-Rolle rüber. Auch die übrigen Rollen sind ganz ordentlich besetzt. Negativ fällt eigentlich keiner der Darsteller auf. Witzig anzusehen ist Jeff Faheys Auftritt als "Baumarkt-Rambo" am Ende des Films. Mit Zigarre im Mundwinkel und allerlei Handwerkzeugen bewaffnet, sagt er den Zombies den Kampf an: "Jetzt ist die Stunde der Rache gekommen." Schön, wenn Schauspieler ein bisschen Selbstironie zeigen. Dann geht es los. Mit Harke, Axt, Rechen und Flinte. Das Ganze allerdings, ohne in ein Blutbad à la Braindead auszuarten. Dennoch dürften Splatterfans auf ihre Kosten kommen. "Corpses" ist bei weitem kein Meilenstein. "Alter Wein in neuen Schläuchen" bringt es wohl eher auf den Punkt.

Eines steht allerdings fest. Langweilig ist dieser Neuaufguss bewährter Horrorkomödien nicht!!! Fazit: Braindead meets Re-Animator. Dreist zusammengeklaut. Dafür aber unterhaltsam.

Bewertung

SplatterCorpses
SpannungCorpses
StoryCorpses
EkelfaktorCorpses
AtmosphäreCorpses
GesamtCorpses

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Braindead Nightlife Re-Animator

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