Informationen
OT:Zhong hua ying xiong
ca.93 Minuten
China, Hongkong 1986
- Jet Li
- Jet Li
- Kurt Roland Petersson
- Jia Song
- Paulo Tocha
- u.a.
Story
China, kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs. Die siegreichen Chinesen kehren aus dem Kampf gegen die Japaner in ihre zurück. Dort führen sich ihre einstigen Verbündeten, die Amerikaner, inzwischen auf wie eine Besatzungsmacht. Sie schikanieren die Bevölkerung, saufen, pöbeln, prügeln. Jet kommt bei einem alten Kameraden, Zhang, unter und verliebt sich in dessen Tochter. Da er keinen Job findet, lässt er sich darauf ein, dem gewalttätigen G.I. Bailey als Sparringspartner für illegale Boxkämpfe zu dienen.Jet lässt alle Demütigungen über sich ergehen. Doch als die G.I.’s unter der Leitung von Colonel Hans Zhang und seine Tochter umbringen, nimmt Jet grausame Rache.
Kritik
Panzer rollen durch eine enge Schlucht. Von den Rändern der Schlucht eröffnen Soldaten hinter Sandsäcken das Feuer. Explosionen, Schüsse, Schreie, Jet Li.Jet Li in einem typischen Kriegsfilm?? Das kann doch nicht sein! – Ist es auch nicht. Bevor der Film nämlich zu einem der unzähligen WW2 – / Vietnam- Heldenstreifen mutiert, ist die Schlacht (wenn auch ganz nett und trashig inszeniert) glücklicherweise schon vorbei. Dann wird "Final Fight" zu einem Kampfsport- Actioner, der ordentlich Spaß macht.Final Fight ist die erste und bisher einzige Regiearbeit von Eastern-Ikone Jet Li. Final Fight ist ein simpler aber gerade deshalb auch unheimlich unterhaltsamer Actionfilm aus der Zeit der 80er Jahre. Damals platzten die Videotheken vor Actionfilmen aus allen Nähten, hatte das (pfandfreie) Dosenbier noch Aufreißringe zum Wegwerfen, gab es bei Aldi noch die leckeren IBU-Chips in rot-gelb-grünen Tüten. Sehr gerne gesehen waren Filme, deren Helden nicht nur mit allerlei Waffen umgehen, sondern auch noch ein paar Kampfsport-Kunststückchen zum besten geben konnten. Dabei gab nicht nur Masse. Auch Klasse war angesagt. Filme wie "American Fighter", "Bloodsport" oder eben auch "Final Fight" garantierten anspruchslose aber dafür umso kurzweiligere Unterhaltung. Bei "Final Fight" ist wirklich Fight angesagt!! Allerdings nicht für den Zuschauer. Der braucht nicht unbedingt mit Langeweile oder dergleichen zu kämpfen, sondern kann sich gepflegt zurücklehnen und sich etwa 93 Minuten lang actionreich unterhalten lassen. Jet Li hingegen kämpft gegen die Schurken, gegen seinen verbohrten alten Soldatenfreund und um das Herz von dessen Tochter. Leider spielt Jet Li zwar die Hauptrolle, ist jedoch nicht so herausragend wie in seinen anderen Filmen. Vielleicht liegt es daran, dass er sich zu sehr auf seine Arbeit hinter der Kamera konzentriert hat. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass er seinem Charakter etwas zu viel Gefühl und Melancholie zumutet, die er als Schauspieler nicht so ganz überzeugend rüberbringen kann. Während Jet Li sich hier leider etwas zurück hält und nur ab und an sein Können zeigen darf, blüht Paulo Tocha in der Rolle des fiesen G.I.s Bailey richtig auf. Der Star unzähliger Ninja-Filme, vor allem aus der Tomas Tang – und Joseph Lai- Schmiede, gibt hier einen genial schmierigen Charakter ab, der sich auch nicht davor scheut, schwangere Frauen von der Straße zu drängen. Dass Paulo Tocha auch in Sachen Kampfsport seine Hausaufgaben gemacht hat, wird ebenfalls deutlich. Dem Mann mit dem dämonischen Grinsen wird die Ehre zuteil, Jet Li ordentlich durchzulassen. Angeblich hat er ihm während der Dreharbeiten sogar die Nase gebrochen…Paulo Tocha besitzt in diesem Film noch einen weiteren Pluspunkt gegenüber Jet Li: Während Jet Li’s Synchronstimme ziemlich knabenhaft naiv rüberkommt, ist die Synchrostimme von Paulo wirklich passend gewählt. Rauh, schäbig, gehässig. Die Story ist, wie bei den meisten Actionern, eher schlicht gehalten. Allerdings fließen in die herkömmliche "Unterdrückter Gutmensch rächt sich an seinen Peinigern"- Geschichte auch noch einige dramatische, gar rührselige Elemente mit ein, die in diesem Fall sogar nicht sonderlich nerven oder störend wirken, sondern dem Zuschauer die ein oder andere Verschnaufpause zwischen den Kampfszenen verschaffen. Die Kampfszenen selbst sind ordentlich inszeniert, wenn auch nicht gerade weltbewegend. Solide eben, wie man es von Jet Li kennt und zu schätzen weiß. Gerade auch der finale Kampf, bei dem sich Jet Li und der etwa zwei Köpfe größere Kurt Roland Petersson gegenüberstehen ist wirklich ein sehr gelungenes Highlight zum Schluss. Amüsant anzusehen, wie sich der kleine Jet Li gegen den ungelenk wirkenden Hünen abrackert… Fazit: "Final Fight" ist unterhaltsames over-the-top Actionkino der 80er Jahre. Kurz und schmerzlos. Ein Fest für Freunde nostalgischer Kampfsportkost!!
Ähnlicher Film:
- American Fighter
- Bloodsport
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