Venom

Informationen

OT:Venom

ca.83 Minuten

USA 2005

Regie

  • Jim Gillespie
Darsteller

  • Agnes Bruckner
  • Jonathan Jackson
  • Laura Ramsey
  • D.J. Cotrona
  • u.a.

Venom

Story

In einer stürmischen Nacht irgendwo in den Sümpfen Louisiana’s wird ein junges Pärchen auf einer schmalen Brücke Zeuge eines Autounfalls. Der unfreundliche Redneck Ray (Rick Cramer) verliert aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse die Kontrolle über seinen Truck und rast in den Wagen einer älteren Dame. Dieser droht daraufhin, von der Brücke und in die reißenden Fluten zu stürzen, weshalb sich Ray todesmutig in das schwankende Auto wagt und der alten Frau das Leben rettet. Wimmernd bittet diese ihn daraufhin, noch einmal in den Wagen zu steigen, um einen enorm wichtigen Koffer von der Rückbank zu holen. Obwohl Ray weiß, dass er sein Leben aufs Spiel setzt, begibt er sich daraufhin noch einmal in das Auto. Als er den Koffer sieht, überkommt ihn die Neugier und kurzerhand öffnet er ihn. Das hätte Ray besser unterlassen sollen, denn pfeilschnell schießen zahlreiche Schlangenköpfe aus dem Koffer und greifen den irritierten Mann an. Plötzlich stürzt der Wagen in den Fluss und Ray in seinen sicheren Tod.

Das junge Paar, welches dies miterlebt hat, ist schwer erschüttert, ebenso wie Cece (Meagan Good), die Enkelin der in den Unfall verwickelten Frau, die noch in der Nacht gestorben ist. Als die Augenzeugen Cece von dem Koffer berichten, schwant dieser übles, und schon bald sollen sich ihre Vermutungen bestätigen. Ray’s Leiche, die geborgen und in die Gerichtsmedizin gebracht wurde, ist plötzlich verschwunden, der Leichenbeschauer hingegen tot. Wie Cece ihren Freunden verrät, war ihre Tante eine Voodoo-Priesterin, die einst Mördern und Verbrechern das Böse entnahm und dies in 13 Schlangen hineintransferierte. Die Schlangen wiederum sperrte sie in den Koffer. Durch die zahlreichen Bisse der Schlangen hat sich das Böse nun in Ray übertragen, der fortan alles tötet, was sich ihm in den Weg stellt…

Kritik

Es ist kein Geheimnis, dass der Slasherfilm seine Blütezeit bereits hinter sich gelassen hat. Streifen wie "Scream", "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" und wie sie noch alle heißen, waren schon ihrer zeit keine wirkliche Neuerung im Horrorgenre, doch sie brachten zumindest einen erfrischenden Wind mit sich und machten den sogenannten Teeniehorror wieder populär. Doch wie es immer so ist, wenn etwas Erfolg verbuchen konnte, drängten sich gleich etliche Nachahmer ins Feld und das Subgenre des Teenieslashers kam schon überaus schnell wieder aus der Mode. Allerdings werden auch heute noch Jahr für Jahr etliche Streifen des Genres produziert, die dann allerdings nie im Kino landen, sondern ihren Release in den Videotheken feiern dürfen. "Venom" ist auf den ersten Blick ein absolut uninteressantes 08/15 Werk, und auch das Cover weckt unangenehme Erinnerungen an die Gurke "Adam & Evil". Dennoch ist da ja noch der kleine, rote Aufdruck auf der Rückseite der DVD Hülle und so dachte ich mir, dass der Streifen vielleicht wenigstens auf der Splatter-Ebene was rausreißen kann.

Falsch gedacht, denn zu meiner Überraschung muss ich gestehen, dass "Venom" sogar noch etwas mehr als nur Blut bieten kann, welches hier ganz und gar nicht zu kurz kommt. Zu aller erst muss allerdings gesagt werden, dass der Titel im ersten Moment durchaus irreleitend sein kann, denn die sogenannten "Teufelsschlangen" stehen hier nicht im Mittelpunkt, es ist vielmehr ein Killer, der stark an Jason Voorhees erinnert. Die Schlangen hingegen sind nur mal kurz zu bestaunen, wenn sie aus dem Köfferchen springen und den guten Ray mit den Geistern von 13 Mördern "infizieren", um es mal so zu auszudrücken. Ja, es fällt sicher schon auf, dass die Story hierbei ziemlich hanebüchen daherkommt, doch letzten Endes läuft jede Story in jedem beliebigen Slasherfilm auf das selbe hinaus: Irgend ein Außenseiter, geisteskranker oder mutierter Mörder macht Jagd auf kreischende Teens, und so ist es auch hier.

Das ist alles andere als neu und erschreckender weise bedient sich "Venom" weitgehend auch nur altbekannten Klischees, so dass schnell klar werden dürfte, für welche Zielgruppe dieses Werk gedreht wurde. Zum Einen für die noch unerfahrenen Horrorfilmfans, die selbst an den vorhersehbarsten Stellen noch erschrocken aufschreien, und außerdem für die unerschütterlichsten Slasher-Fans, die sich selbst den noch so dämlichsten Streifen des Genres geben müssen. Diese beide Gruppierungen werden mit "Venom" einen ziemlichen Spaß haben, denn was Jim Gillespie hier inszenierte, lässt sich definitiv als souverän bezeichnen. Schon beim Dreh zu "Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast" durfte Gillespie Genreluft schnuppern und beweist nun 8 Jahre später, dass er die wichtigsten "Must Have’s" eines Teenie-Slashers noch immer im Kopf hat.

Das bedeutet nichts anderes, als dass "Venom" einer vorprogrammierten Handlung folgt und sich von anderen Slashern nur durch die Schauspieler unterscheidet. Zweierlei Aspekte sorgen aber dennoch dafür, dass der Schocker noch knapp über dem Durchschnitt anzusiedeln ist. Da hätten wir zuerst den Gewaltfaktor, welcher hier durchaus überraschend brutale Ausmaße annimmt. Für die ganz zartbesaiteten Zuschauer(innen), die sich diesen Streifen mit ihrem Freund antun müssen, ist es sicherlich zu viel des Guten, wenn ein schreiendes Opfer zwischen zwei fahrenden Autos festgehalten wird und mit einer rasanten Geschwindigkeit Bekanntschaft mit einem sehr spitzen Gegenstand macht – Zerteilung und umherfliegende Eingeweide inklusive. Der Bodycount bricht dabei sicherlich keine Weltrekorde, doch es gibt schon ausreichend Splatter zu bestaunen, der zudem noch recht gut aussieht.

Über das Aussehen des Killers möchte ich mich nicht weiter beschweren, da derartiges eigentlich unwichtig ist. Es gab schon so viele Schlitzer und Massenmörder, so dass es irgendwann schwer wird, sich etwas Neues einfallen zu lassen, und so haben wir hier eben einen bösartig dreinblickenden, an einen Zombie erinnernden Kerl, durch dessen Adern sich scheinbar Schlangen bewegen.

Um aber auf den zweiten Punkt zu kommen, der mir an "Venom" sofort positiv aufgefallen ist: Die Optik hält einiges her und wirkt des öfteren sehr atmosphärisch. Die Sümpfe Louisiana’s wurden nicht selten gekonnt eingefangen, wodurch eine schöne Schauerstimmung entsteht.

Zwar sind die hier vorgestellten Charaktere verhältnismäßig sympathisch, doch um ehrlich zu sein hatte ich sie alle nur 10 Minuten nachdem der Abspann zu Ende lief wieder vergessen. Im gesamten Cast finden sich ausschließlich austauschbare Nachwuchsschauspieler, von denen man vielleicht den einen oder anderen kennen könnte, doch wirkliche Bekanntheiten sucht man hier natürlich vergebens. Für das Niveau eines Slashers spielen die Darsteller ausreichend, es ist einfach nicht viel dabei, ein wenig in die Kamera zu kreischen und ein verängstigtes Gesicht zum Besten zu geben.

"Venom" ist kein überragender Genre-Meilenstein, doch er bietet zumindest für 80 Minuten einen kurzweiligen, blutigen Slasherspaß, den sich jeder unbesorgt ansehen kann, der schon "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" mochte. Gerade die Splatterszenen und die atmosphärischen Aufnahmen heben "Venom" minimal vom sonstigen Einheitsbrei ab, doch letzten Endes ist er auch nicht mehr als guter Durchschnitt.

Bewertung

SplatterVenom
SpannungVenom
StoryVenom
EkelfaktorVenom
AtmosphäreVenom
GesamtVenom

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