Battle Royale

Informationen

OT:Batoru rowaiaru

ca. 113 Minuten

Japan 2000

Regie

  • Kinji Fukasaku
Darsteller

  • Masanobu Ando
  • Takeshi Kitano
  • Tatsuya Fujiwara
  • u.a.

Battle Royale

Story

Wir befinden uns in der Zukunft, in Japan. Die Zukunft ist aber nicht so wie Ihr jetzt wahrscheinlich denkt, nein sie sieht genauso aus wie heutzutage, sie dient nur dazu das man sich alles besser vorstellen kann. Die Jugend wird immer krimineller und brutaler. Schwänzen und Gewalt steht an der Tagesordnung und die Arbeitslosenrate steigt immer höher. Die Regierung sieht keinen anderen Ausweg mehr als ein Gesetzt bzw. Spiel einzuführen, dass Battle Royale heißt. Die schlimmsten aller Klassen werden ausgewählt und gezwungen am Battle Royale teilzunehmen. Somit begibt sich die Klasse 9b auf eine Klassenfahrt, die aber damit Endet das alle Schüler im Bus betäubt werden. Als die Klasse wieder aufwacht befindet sie sich in einem von Soldaten abgeriegelten Raum und haben alle ein Halsband um den Kopf, dass sich nicht abnehmen lässt. Die Klasse wurde für das Spiel erwählt und bekommt nun auf einem Fernsehgerät die Regeln erklärt. Beim Battle Royale geht es darum das sich die rund 40 Schüler alle gegenseitig umbringen. Sie werden nacheinander einzeln auf eine Insel, mit 10 Kilometer Durchmesser, losgelassen und bekommen lediglich einen Rucksack mit. Im Rucksack finden sie Verspflegung, eine Taschenlampe, eine Karte und ein Waffe, die bei allen verschieden ist und durch Zufall verteilt wird. Einer hat beispielsweise ein Messer, der andere ein Maschinengewehr und ein weiterer nur einen Topfdeckel. Am Ende darf nur einer überleben und der darf dann als Sieger wieder nach Hause. Sollte jemand die Insel verlassen explodiert das Halsband und sollten nach 3 Tagen mehr als einer der Schüler am Leben sein, werden alle Halsbänder gezündet, so dass alle verlieren. Die Schüler sind somit gezwungen sich gegenseitig umzubringen bis nur noch einer da ist, egal ob Freund oder Feind. Wie sie im Einzelnen darauf reagieren und wie das alles endet soll jeder von euch selber herausfinden und den Film anschauen.

Kritik

Nach allen möglichen positiven und nur sehr wenigen schlechten Kritiken steckte ich hohe Erwartungen in den Film. Als der Postbote die DVD dann brachte, freute ich mich wie ein kleines Kind und musste den Film sofort sehen. Wenig später war ich auch der Meinung, dass das ein genialer Film ist, den man schon jetzt als Kult bezeichnen kann. Die Story ist zwar nicht gerade neu und erinnert schnell an Filme wie „Running Man“, wird aber in einer Art und Weise präsentiert die man nur mit einem Wort beschreiben kann >>genial!!! Der Film geht schnell zu Sache. Noch während der Titel „Battle Royale“ und die Namen erscheinen wird uns schon die Situation im Film geschildert. Es folgt eine Szene in der wir sehen, wie ein Lehrer namens Kitano, von einem Schüler mit einem Messer verletzt wird. Das geschah vor zwei Jahren und Kitano hat zu seinem Glück keine Folgen davongetragen. Nachdem die betäubte Klasse wieder zu sich kommt und feststellt das jeder ein explosives Halsband trägt, schildert der Veranstalter des Battle Royales den Schülern die Situation. Und der Veranstalter ist kein anderer als Kitano, der sich wohl auf seine Weise rächen will. Anfangs denkt die Klasse, dass dies alles nur ein Witz ist, aber Kitano hat sehr überzeugende Argumente um genau das Gegenteil zu beweisen. Mit anderen Worten, eine der Schülerinnern bekommt ein Messer in der Kopf geworfen und bei einem anderen wird das Halsband getestet, dass ihm die Kehle aufsprengt. Diese Szene am Anfang, also die komplett Anfangsszene, baut schon eine unglaubliche Atmosphäre auf und ist ziemlich hart und kompromisslos inszeniert. Das Video, dass dann den Schülern und uns die Regeln erklärt ist zwar lustig und spaßig gemacht trägt aber zusätzlich zu der verstörenden Atmosphäre bei, in der sich jeder einzelne der Opfer befindet. Es wird richtig überzeugend gezeigt was die Klasse für eine Angst hat, während die Veranstalter das alles teilweise sogar als Spaß sehen. Nun beginnt das Spiel und die ungefähr 40 Schüler werden einzeln auf die Insel losgelassen. Sie verhalten sich alle komplett unterschiedlich. Manche schließen sich als Gruppen zusammen, andere bleiben Einzelgänger, manche töten weil sie keine Wahl haben, andere verstecken sich in der Hoffnung das doch alles irgendwie gut ausgeht. Andere wiederum brechen total zusammen, sehen keinen Ausweg und begehen Selbstmord. Dann gibt es noch einen „Killer“ der Freiwillig am Spiel teilnimmt, um den Schülern richtig einzuheizen und eine hinterhältige Tussi, die Freundschaft vorgaukelt nur um das Ahnungslose Opfer hinterrücks umzulegen. Ein Freund wird urplötzlich zum Feind, denn am Ende darf schließlich nur noch einer da sein. Von den 40 Schülern gibt es ungefähr 10 Hauptpersonen, die man immer wieder sieht und über die man auch erfährt wer sie sind. Wenn einer der Schüler stirbt kommt immer eine Texteinblendung, wer gestorben ist und wie viele noch leben und jedes Mal wenn ein neuer Tag beginnt ließt Kitano eine Liste vor wer alles gestorben ist. Um das ganze dann noch etwas interessanter zu machen gibt es auf der Insel sogenannte Todeszonen, die sich alle paar Stunden ändern und über Lautsprecher bekannt gegeben werden. Sollte sich jemand in einer solchen Zone befinden explodiert sein Halsband. Das mit den Todeszonen hat wohl den Sinn, dass sich niemand irgendwo über längere Zeit verschanzt. Der Film hat neben vielen guten Killszenen auch ein paar richtig geniale Szenen, wie beispielsweise die Szene im Leuchtturm mit den Mädchen. Alle sind gute Freunde und beschließen niemanden zu töten. Eine findet einen verletzten Jungen und bringt ihn in Sicherheit und verpflegt ihn. Ein andere sieht ihn als Gefahr an und will ihn mit einer Suppe vergiften. Dummerweise bekommt durch ein Versehen eine der Freundinnen die Suppe und stirbt. Auf einmal traut keine mehr der anderen und es endet in einer deftigen Schießerei, die keine der Mädchen überleben soll. Eine weitere starke Szene ist der gemeinsame Selbstmord, den der Junge und das Mädchen ziemlich am Anfang machen. Allgemein aber ist der Film wirklich zu keiner Sekunde langweilig, er bleibt immer interessant und sehr bedrückend. Selbst nach dem Abspann bleibt irgendwie ein unwohles Gefühl in der Bauchgegend. Leider gibt es auch die ein oder andere Szene, die nicht hätte sein müssen und irgendwie blöd ist. VORSICHT SPOILER! Hierbei denke ich besonders an das Ende von Kitano. Er wird so richtig mit Schüssen durchsiebt und fällt scheinbar tot um. Auf einmal klingelt sein Handy und er steht humpelnd auf, geht ran, labert ein paar Worte, zerschießt dann das Handy und kippt daraufhin tot um. Oder die Stelle als Kitano plötzlich auf der Insel auftaucht um einer Schülerin einen Schirm zu geben hätte man auch weglassen können. Okay, diese Szene wirkt nicht einmal schlecht, aber ich glaube kaum das in der Wirklichkeit der Veranstalter dieses sadistischen Spiels, den alle deshalb abgrundtief hassen, sich so etwas trauen würde. SPOILERENDE! Diese Szenen sind aber glücklicherweise nicht oft vorhanden und trüben den Gesamteindruck des Film keineswegs. Der Film ist nämlich die ganze Zeit über so verdammt spannend und beklemmend, dass man über diese kleinen Schwächen gut hinwegsehen kann. Im übrigen ist „Battle Royale“ auch nicht gerade unblutig ausgefallen. Es gibt Teilweise ziemlich harte Szenen, die alle sehr kaltblütig dargestellt werden (Rollender Kopf mit Handgranate im Mund). Wenn ihr eine Splatterorgie in Richtig „Braindead“ erwartet werdet ihr aber enttäuscht sein, denn der Splatter ist bei „Battle Royale“ nicht unnötig sondern gezielt eingesetzt und dient einzig und allein dazu um die bedrückende und aussichtslose Atmosphäre noch zu verstärken. Die schauspielerische Leistung ist im übrigen auch sehr positiv ausgefallen. Es fällt einem zwar schwer die einzelnen Figuren auseinander zuhalten, aber im großen und ganzen kann man bei keinem der Schauspieler meckern. Meine Meinung basiert auf der ungeschnitten UK DVD Fassung von Tartan Asia Extrem. Die Bildqualität ist sehr gut und soll angeblich weltweit die beste sein. Ob das jetzt stimmt kann ich nicht sagen, da ich keinerlei Vergleiche habe. Das Bild ist in Widescreen. Die Tonqualität ist ebenfalls aller erste Sahne und in Dolby Digital. Leider ist die einzige Sprache die man wählen kann japanisch, es gibt aber englische Untertitel die einem das Verstehen etwas erleichtern. Da es aber eh wenig Dialoge gibt und die meist nur oberflächlich sind ist dies gar nicht mal so schlimm. Am Anfang hatte ich auch bedenken, aber glaubt mir man kommt immer gut mit (vorausgesetzt ihr habt leichte Englischkenntnisse). Wenigstens wurde der Film nicht durch eine miese Synchronisation versaut. Als Extras gibt es den Trailer zum Film, sowie Trailer zu anderen Tartan DVDs. Ansonsten gibt es noch eine Bildergalerie, Produktionsnotizen und Infos zu den Schauspielern. Nicht gerade viel, aber wenigstens ist der Film ungeschnitten, was man von der deutschen DVD nicht gerade behaupten kann. Die DVD ist in England von der BBFC ab 18 freigegeben. Jeder der „Battle Royale“ sehen will, dem empfehle ich diese DVD zu kaufen. Es gibt auch noch eine Director’s Cut Fassung von dem Film, die ebenfalls bei Tartan erschienen ist. Bei dieser Fassung sind noch zusätzliche 8 Minuten Handlung eingefügt, soll aber angeblich etwas schlechter sein als die Kinofassung. Auf VHS gibt es den Film ebenfalls von Tartan und auch ungeschnitten. Aber Finger weg von der deutschen DVD/VHS von Kinowelt. Diese sind nämlich trotz JK Freigabe um 7 Minuten und 56 Sekunden gekürzt und somit nicht mehr genießbar. Neben Gewaltszenen wurde auch Handlung sowie sämtliche Texteinblendungen geschnitten. Ein Kumpel von mir hat diese Fassung gesehen und hat gesagt das man manchmal nicht mehr richtig durchblickt und wenn ich mir einen Schnittbericht von dem Film ansehe verstehe ich auch gut warum. Abgesehen davon soll die deutsche Synchronisation unter aller Kanone sein und teilweise sogar die Atmosphäre zerstören. Wenn ihr den Film also sehen wollt, dann bitte nur in der englischen uncut Fassung. Lasst euch bei den Fassungen nicht verwirren! Die Uncutfassung läuft 109 Minuten PAL und die deutsche 106 Minuten aber in Kinogeschwindigkeit. So hat man den Anschein der Film sein nur um 3 Minuten geschnitten. Umgerechnet aber läuft sie 101 Minuten PAL und hat somit eine Differenz von 8 Minuten. In meinen Augen ist „Battle Royale“ schon jetzt ein Kultfilm, dem ich die Höchstnote gebe. Ich empfehle den Film allen, die gerne gesellschaftskritische Filme schauen, sowie denen, die auf blutige Actionfilme stehen. Ich bereue jedenfalls keinen Cent der 20 Euro die ich bezahlt habe!

Bewertung

SplatterBattle Royale
SpannungBattle Royale
StoryBattle Royale
EkelfaktorBattle Royale
AtmosphäreBattle Royale
GesamtBattle Royale

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