Heartstopper

Informationen

OT:Heartstopper

ca. 81 Minuten

Kanada 2006

Regie

  • Bob Keen
Darsteller

  • Meredith Henderson
  • Nathan Stephenson
  • James Binkley
  • Michael Cram
  • u.a.

Heartstopper

Story

Nachdem er ihn lange verfolgte, ist es Sheriff Berger (Robert Englund) endlich gelungen, den äußerst gefährlichen Serienmörder Chambers (James Binkley) dingfest zu machen, welcher seine Opfer mit Vorliebe bei lebendigem Leib die Herzen herausreißt. Bei der Hinrichtung Chambers‘ durch den elektrischen Stuhl scheint der Strom allerdings keine Wirkung auf den Wahnsinnigen zu haben, erst ein Blitzeinschlag beendet das Leben des Mörders -scheinbar- endgültig. Als Berger die Leiche anschließend zur Autopsie in ein Krankenhaus fährt, gabelt er am Straßenrand noch die völlig verstörte und verletzte Sara (Meredith Henderson) auf.

Bei der Autopsie stellt sich heraus, dass Chambers doch nicht so tot war, wie zuerst angenommen. Durch einen Pakt mit dem Teufel hat der Mörder nicht nur sein Leben wieder, sondern ist sogar vollständig regeneriert. Die Anwesenheit Saras scheint zudem kein Zufall zu sein, denn Chambers hat es scheinbar genau auf sie abgesehen, um sich ihres Körpers zu bemächtigen. So beginnt eine unbarmherzige Hetzjagd durch die dunklen Flure des Krankenhauses…

Kritik

Bei "Heartstopper" handelt es sich um eine ziemlich neue, kanadische Produktion, wobei man sich aber nach dem zweifelhaften Genuss des Filmes die Frage stellen muss, warum er eigentlich entstanden ist. Regie hierbei führte ein gewisser Bob Keen. Wirft man einen Blick in seine Filmographie, dann fällt schnell auf, dass der Gute bislang bei zahlreichen Produktionen für die Make-Up Effekte verantwortlich war ("Hellraiser", "Waxwork II", "Candyman", "Dog Soldiers," "Das Imperium schlägt zurück" uvm.), allerdings eher selten als Regisseur zu fungieren schien. Zudem ist keiner seiner eigenen Filmchen weiter bekannt, was aber nicht weiter wundern sollte. Anscheinend ist auch Bob Keen einer von vielen Effekte-Künstlern, die bei ihren Leisten bleiben sollten und auf dem Regiestuhl nichts verloren haben.

Zu kritisieren gibt es an "Heartstopper" einiges, fangen wir einfach mal mit der Story an. Diese ist so dämlich, inhaltslos und althergebracht, dass man den Drehbuchautoren ihren Aufschrieb an eine möglichst empfindliche Körperstelle tackern sollte. Dieser Schmerz würde dann ungefähr dem entsprechen, den man als Käufer von "Heartstopper" erleiden muss. Ein Killer, der einen Pakt mit dem Teufel hat, verfolgt eine junge Frau durch ein Krankenhaus, damit er in ihren Körper schlüpfen kann. Was sich wie ein schlechter Witz anhört, ist leider traurige Realität. Doch es kommt tatsächlich noch schlimmer. In "Heartstopper" wird kaum etwas erklärt. Weder erfahren wir, was genau es mit dem teuflischen Pakt auf sich hat, noch, wieso Chambers ausgerechnet scharf darauf ist, in Saras Körper zu kommen. Ebenso wird ein paar mal angedeutet, dass Sara wohl telekinetische Fähigkeiten besitzt, doch näheres erfahren wir auch dazu nicht. Die einzige Charakterisierung, die wir erhalten, ist die, dass es sich bei der jungen Frau um ein Mobbing-Opfer handelt, welches den Spott nicht mehr ertragen konnte und sich von einer Brücke stürzte. Anschließend wurde sie von Sheriff Berger gefunden und ins Krankenhaus gebracht, der halt zufällig noch einen verkohlten Leichnam auf dem Rücksitz liegen hatte. Tolle Story, wirklich.

Nun gut, kann man sagen, so lange dieser Murks noch halbwegs anständig inszeniert wurde, ist ja noch nicht alles verloren. Doch auch das ist nicht der Fall. Die beinahe selbe Story hatten wir schon in "Halloween 2", nur dass sie dort wesentlich besser erzählt wurde. Ein roter Faden findet sich leider nicht, alles wirkt lustlos aneinandergereiht. Chambers darf Sara ein bisschen hinterher rennen, dabei ein paar Angestellte und Patienten töten und nachdem er dank einer Playstation Portable (!!) endlich sein Ende findet, ist der ganze Spaß auch wieder zu Ende. Bis dies allerdings der Fall ist, ist man als Konsument nicht selten in Versuchung, den Film einfach auszuschalten. "Heartstopper" spielt ein beliebiges Horrorszenario ab, ist dazuhin noch so dunkel, dass man in den meisten Szenen viel zu wenig erkennen kann. Hier und da taucht mal der Killer auf, Sara darf wieder wegrennen, sich erneut verstecken und zwischendurch mal mit Leidensgenossen Walter turteln, der aussieht, als hätte man ihn aus einer Hawaiianischen Bar entführt.

Es scheint einfach als hätte Keen sein bestes gegeben, um den Film möglichst schlecht in den Kasten zu bringen. Nicht einmal Splattereffekte, für die der Gute in anderen Produktionen schon vielfach verantwortlich war, gibt es hier zufriedenstellend zu sehen. Ab und zu darf zwar mal jemand sterben, doch das ist dann meist so langweilig und unblutig inszeniert, dass es keinen mehr vom Hocker haut. Für weiteres Unbehagen sorgen indes furchtbar dümmliche Dia- bzw. Monologe. Ganz egal, ob Chambers nun ein Gespräch mit dem "dunklen Fürsten" führt, den wohl nur er sehen kann, oder ob er nun Sara androht, dass er sie zur Schlampe der Hölle machen werde, unfreiwillige Lacher hat "Heartstopper" gewiss einige in petto. Als positiv kann aber auch das nicht erachtet werden, da der Streifen nicht darauf abzielt, lustig zu sein. Er versucht sogar, atmosphärisch daher zu kommen, doch durch Dauerregen, Gewitter und einen Stromausfall alleine kann man leider noch keine Spannung erzeugen.

Es überrascht sicherlich niemanden, dass auch die Schauspieler nicht sonderlich viel hergeben. Eine Frage, die ich mir nun schon des öfteren gestellt habe ist, was wohl Robert "Freddy Krüger" Englund dazu bewegt haben mag, in diesem Filmchen mitzuwirken. Das Geld kann es nicht gewesen sein, was war es dann? Vielleicht schuldete er Keen noch einen Gefallen, anders kann ich mir diesen gequälten und gelangweilten Auftritt als Sheriff nicht erklären.

Der Tiefpunkt des Films ist jedoch James Binkley als bemüht furchteinflößender Killer. Leider wirkt er dank seinen permanenten Selbstgesprächen mehr lächerlich als unheimlich und auch sein Äußeres kann nicht mehr viel herausreißen, das keineswegs spektakulär daherkommt. Wenn ein Slasherfilm mit einem derartigen Killer vorlieb nehmen muss, dann kann aus dem Endprodukt ja von vorneherein nichts werden.

Ich frage mich oft, wie denn eigentlich ein richtig schlechter Film aussieht, bzw. woran man diesen erkennt. Und obwohl ich mich bei "Heartstopper" zumindest nicht pausenlos gelangweilt habe, stand für mich sofort fest, dass diese Art von Horrorfilm nicht mehr zu unterbieten ist. "Heartstopper" bietet untalentierte und gelangweilte Schauspieler, die sich in einem Krankenhaus ein ödes Katz- und Mausspiel liefern und dabei schon fast selbst einschlafen. Ernsthaft blutig wird es dabei nie und auch an bedeutende Spannungsmomente kann ich mich nicht mehr erinnern. "Heartstopper" ist ein Film für die Tonne, schlicht und einfach.

Bewertung

SplatterHeartstopper
SpannungHeartstopper
StoryHeartstopper
EkelfaktorHeartstopper
AtmosphäreHeartstopper
GesamtHeartstopper

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