The Last Man On Earth

Informationen

OT:The Last Man On Earth

ca.86 Minuten

Italien 1964

Regie

  • Ubaldo Ragona
Darsteller

  • Vincent Price
  • Franca Bettoia
  • Emma Danieli
  • Giacomo Rossi-Stuart
  • u.a.

The Last Man On Earth

Story

Der Wecker klingelt. Etwas behände steigt Robert Morgan aus dem Bett. Ein neuer Tag beginnt. Ein neuer Tag mit dem stets gleichen Ablauf. Schon seit drei Jahren, als es damals zum Ausbruch der großen Epidemie kam: Die verbarrikadierten Türen seines Hauses kontrollieren, den Knoblauch und die Spiegel an den Türen erneuern, Holzpfähle anfertigen. Danach gilt es, in der Stadt die Toten aufzusammeln, sie in die große Grube am Rande der Stadt zu werfen, mit Benzin zu übergießen und anzuzünden, um so deren Wiederkehr zu verhindern. Nachdem er anschließend noch die Stadt nach Überlebenden abgesucht hat, neigt sich auch der Tag schon dem Ende zu. Die Nacht bricht herein. Gleich werden die vampirartigen Wesen, die Opfer der Seuche, wieder kommen. Sie versuchen, ihn zu holen. Ihn, Robert Morgan. – Den letzten Menschen auf der Welt.

Kritik

Da meint man, wirklich schon so gut wie alles gesehen zu haben, die meisten wichtigen Klassiker des Horrorfilms zumindest vom Namen her zu kennen, und dann bekommt man plötzlich einen Film wie "The Last Man on Earth" vor die Augen. Basierend auf dem Roman "I am Legend" von Richard Matheson, aus dessen Feder u.a. auch die Vorlage für Jack Arnold’s "Die unglaubliche Geschichte des Mr. C." stammt, nimmt mit "The Last Man on Earth" bereits Jahre zuvor schon wichtige Elemente von modernen Horror- und Endzeit- Klassikern wie George A. Romero’s "Night of the Living Dead" oder "Crazies" vorweg. Der unvergessene Genre-Star Vincent Price spielt den Mediziner Robert Morgan. Er scheint der einzige Überlebende einer großen Epidemie zu sein, die alle Menschen zu blutgierigen Vampiren bzw. Zombies hat werden lassen. Anfangs beobachtet der Zuschauer Morgan bei seinem üblichen Tagesablauf: Waffen bauen, Schäden an seinem verbarrikadierten Haus ausbessern, Vampire jagen, Leichen entsorgen. Aus dem Off kommentiert Morgan das Geschehen, lässt den Zuschauer teilhaben an seinen Gedanken. Morgan scheint sich an die Situation, der wohl letzte Mensch auf der Welt zu sein, abgefunden zu haben. Scheinbar aber nur. Die Sehnsucht nach seiner Frau und seiner Tochter plagt ihn. Die Gedanken an seine Liebsten, die von der unheilvollen Seuche dahingerafft wurden. In diesen Momenten lauscht Morgan den Klängen des Grammophons und gibt sich ganz den Erinnerungen hin. Dabei erlebt der Zuschauer anhand von Rückblenden, wie die tödliche Seuche damals ihren Lauf nahm. Wie sie anfangs nur im weit entfernten Europa grassierte und daher von Wissenschaftlern als harmlos eingeschätzt wurde. Wie sie dann plötzlich Freunde, Bekannte und schließlich die Morgan’s Familie befällt. Wie die lebenden Toten auf der Suche nach Blut durch die Stadt streifen.

Und wie schließlich das Militär die Leichen in einer riesigen Grube außerhalb der Stadt verbrennt. Das Feuer in der Leichengrube erlischt nie, auch lange nachdem das Militär diese nicht mehr nutzt, da die Soldaten selbst Opfer der Seuche wurden. Morgan ist es, der für reichlich Brennmaterial sorgt: Systematisch durchkämmt er die Stadt nach den zombiehaften Blutsaugern, pfählt sie und bringt sie zur Grube. Morgan bei seinem Dasein als letzter Mensch auf der Welt zu beobachten, ist unglaublich unterhaltsam und spannend zugleich. Langeweile kommt zu keiner Zeit des Films auf. Spannende Momente lösen sich dabei mit dramatischen und einfühlsamen Szenen ab, in denen Vincent Price einmal mehr zeigt, warum er auf ewig einer der besten Schauspieler der Welt bleiben wird. Seine Mimik, seine Gestik – einfach unübertroffen. Obwohl er im zweiten Abschnitt des Films weniger die Möglichkeit hat, seine Fähigkeiten als Darsteller in Szene zu setzen, da nun Spannung und Action im Vordergrund stehen. Eines Tages trifft Morgan nämlich auf eine junge Frau. Eine Mutantin. Ein Halbwesen aus Vampir und Mensch. Sie soll Morgan in eine Falle locken. Denn die Mutanten haben eine neue Weltordnung erschaffen. In ihrer Welt ist kein Platz mehr für Menschen. Die Jagd auf den letzten "Andersartigen" beginnt und endet schließlich in einem furiosen, finsteren Finale. Auch nach über 40 Jahren funktioniert der Film und sorgt durch sein eindringliches apokalyptisches Szenario für ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Menschenleere Straßen, verwaiste Einkaufszentren, Dutzende von Leichen verstreut in der Landschaft. Der Stoff aus dem "idyllische" Endzeitfiktionen gemacht sind. Dass der Film in schwarz-weiß gedreht wurde, trägt dem Genuss keinen Abbruch. Im Gegenteil, die ohnehin schon finster nihilistische Stimmung wird dadurch nur noch verstärkt. Ursprünglich sollte der Film in den berühmten britischen Hammer Studios realisiert werden. Allerdings hatte Hammer kein Interesse und gab die Rechte an den Produzenten Robert L. Lippert weiter. Dieser ließ den Film daraufhin in Italien drehen. So verwundert es kaum, dass Regisseur Ubaldo Ragona die Rollen fast ausschließlich mit italienischen Darstellern besetzte, mal abgesehen von Vincent Price. Ob es daran lag, dass der Film beim Publikum nie die Beachtung erlangte, die er verdient hätte? Da musste dann schon sieben Jahre später in Hollywood Charlton Heston ran. Mit dem amerikanischen Filmhelden und jetzigen Waffen-Narr wurde die Story unter dem Titel "The Omega Man" zum Blockbuster. Fazit: "The Last Man on Earth" ist ein Meilenstein in der Geschichte des phantastischen Films. Ein finsterer apokalyptischer Mix aus Vampir- Zombie- und Endzeitfilm. Der Ursprung von George A Romero’s "Zombie".

Bewertung

SplatterThe Last Man On Earth
SpannungThe Last Man On Earth
StoryThe Last Man On Earth
EkelfaktorThe Last Man On Earth
AtmosphäreThe Last Man On Earth
GesamtThe Last Man On Earth

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