Fido – Gute Tote sind schwer zu finden

Informationen

DrehlandKanada
Drehjahr2006
Laufzeitca. 88 Minuten
RegieAndrew Currie
DarstellerCarrie-Anne Moss Billy Connolly Dylan Baker u.a.
Bild
  • 2
  • 35:1
TonDD5.1
Sprachen
  • Deutsch
  • Englisch
UntertitelDeutsch
LC2
FSK16
Fido - Gute Tote sind schwer zu finden

Story

In den 50er Jahren gelangt radioaktiver Staub eines an der Erde vorbeirasenden Meteors auf die Erde und sorgt für eine Epidemie unermesslichen Ausmaßes. Jeder, der stirbt, verwandelt sich kurz darauf in einen Zombie und giert nach dem Fleisch der Lebenden. In einem Krieg kann sich die Menschheit allerdings gegen die Zombies durchsetzen und lebt jetzt in gesicherten Zonen, die ringsherum mit sichernden umgeben sind, während außerhalb noch immer die Untoten umherwanken. Durch eine Erfindung des Konzerns ZomCon ist es den Menschen mittlerweile sogar möglich, die Zombies zu zähmen. Ein besonderes Halsband lässt die Untoten ihren Heißhunger auf Menschenfleisch vergessen und macht sie zu braven Haushaltssklaven. Auch in dem kleinen aber beschaulichen Vorort Willard ist es inzwischen in Mode gekommen, sich einen Zombie für den privaten Gebrauch zuzulegen. Sei es nun für die Erledigung aller anfallenden Arbeiten im Haushalt oder gar als Postboten oder Milchlieferanten – die ruhiggestellten Zombies sind aus dem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken. Der Einzige, der sich noch gegen diesen Trend sträubt, ist Bill Robinson (Dylan Baker), der seinen Vater in den Zombiekriegen erschießen musste und seitdem eine gewisse Abneigung gegen die Untoten hegt – sehr zum Leidwesen seiner Frau Helen (Carrie-Anne Moss). Diese hätte schon gerne einen Zombie für den Hausgebrauch, insbesondere, da mit Mr. Bottoms (Henry Czerny) erst kürzlich der Sicherheitsbeauftragte von ZomCon nebenan eingezogen ist und Helen in ihrer Nachbarschaft nicht als Außenseiter gelten möchte. So schafft sie sich eines Tages ohne die Einwilligung ihres Gatten einen Zombie (Billy Connolly) an, was vor allem bei Sohnemann Timmy (K’Sun Ray) nach einiger Zeit auf sehr positive Resonanz stößt. Der Kleine freundet sich schnell mit dem verwesenden Untergebenen an und nutzt diesen auch, um sich gegen tyrannische Klassenkameraden zur Wehr zu setzen. Doch eines Tages kommt es zur Katastrophe: Als der Familienzombie, genannt Fido, im Park die alte Mrs. Henderson erschreckt, wird diese handgreiflich, zerstört dessen Halsband und wird prompt zum Mittagessen des Untoten. Timmy versucht zwar, die Angelegenheit zu vertuschen, beschwört damit aber nur ein noch größeres Chaos herauf. Während sich in Willard die Leichen häufen, stellt Mr. Bottoms Ermittlungen an und hat die Robinsons schon bald in Verdacht…

Fido - Gute Tote sind schwer zu finden  Fido - Gute Tote sind schwer zu finden

Kritik

"Noch eine Zombiekomödie?" werden sich viele Horrorfans angesichts von "Fido" fragen. Ja, es gehört durchaus Mut dazu, nur wenige Jahre nach "Shaun of the Dead" einen weiteren Streifen dieser Güteklasse ins Rennen um die beste Horrorkomödie zu schicken, kam die ausgesprochen britische Zombie-Comedy doch sowohl bei den Fans, als auch den Kritikern ausgesprochen gut an. Da braucht es, wie erwähnt, entweder Mut oder andernfalls eine verdammt gute Idee und die Crew um Regisseur Andrew Currie dürfen von sich behaupten, in voller Linie von letzterem profitiert zu haben. Die Fans erwartet hier absolut kein lahmer Aufguss des offensichtlichen Vorbildes, sondern vielmehr ein liebenswertes, ausgesprochen einfallsreiches Werk, das sogar viele Ansätze zum potenziellen Kultfilm aufweist. Der Ausgangspunkt und die Kernidee des Films ist ebenso simpel wie brillant. Nach einem weltweiten Krieg gegen die altbekannten Untoten kam ein großer Konzern mit einer revolutionären Erfindung daher, die die fleischfressenden Bestien kurzerhand zu zahmen Schoßhündchen umfunktioniert und sie zu nützlichen Werkzeugen des Alltags werden lässt. Zeitlich wird man dabei in das Amerika der 50er zurückversetzt, "Fido" erinnert mit seinem zuckersüßen Aufguss und seiner grellbunten Optik nicht umsonst an "Pleasentville". Wir befinden uns in einem typischen Vorort à la "American Beauty", in dem jeder vorgibt, den amerikanischen Traum zu leben, in dem offensichtlich alles perfekt ist. Die Frauen kümmern sich um den Haushalt, die Männer gehen gemeinsam Golfen und die Kinder werden zu braven Musterschülern erzogen. Doch hinter der Fassade läuft so einiges schief. Die biederen Hausfrauen haben es faustdick hinter den Ohren und fühlen sich entgegen ihres braven Images sexuell unbefriedigt und von ihren Männern missachtet. Eine typische Satire auf das spießige US-Leben – mit Zombies, wohlgemerkt. Besonders ohne diese scheinbar heile Welt der 50er Jahre, wäre "Fido" nicht einmal im Ansatz das, was er jetzt ist. Beschwingte, alte Jazzmusik dudelt aus den Radios, während die Zombies die Post austragen, die Rasen mähen und den Müll raustragen. Andrew Currie und seinem Team gelang es dabei außerordentlich gut, den Geist der damaligen Zeit einzufangen und dem Streifen ein beachtliches Stück Nostalgie einzuhauchen, natürlich nicht, ohne dabei die typisch bissigen Seitenhiebe außer Acht zu lassen. Die Satire auf das spießige Kleinbürgertum funktioniert dabei allerdings ebenso hervorragend wie die erfrisch lustige Zombiekomödie, die die Untoten hier mal von einer ganz anderen Seite zeigt. "Fido" geht durch und durch in seiner Geschichte auf, die Zombies sind hier wirklich in allen Bereichen des Alltags verankert. Die Untoten gelten bereits als Statussymbol, die das Ansehen einer Familie erheblich steigern, während man in der Schule das Schießen mit scharfen Waffen beigebracht bekommt und schon mit 12 Jahren eine Handfeuerwaffe besitzen sollte. "Fido" ist einfach so perfekt durchkonstruiert, dass es jederzeit Spaß macht, dem allmählichen Zerfall des blankpolierten Vorstadtlebens beizuwohnen. Nervenzerreißende Spannung sollte man aber zu keinem Zeitpunkt erwarten, ebenso handelt es sich hierbei weniger um einen typisch-blutigen Vertreter des Zombiefilms. Natürlich sorgen die Untoten bei Versagen ihrer Halsbänder gelegentlich schon einmal für einen ausgerissenen Arm oder angeknabberte Hälse, aber alles in allem dominiert hier eine absolut humorvolle, niemals sehr ernstzunehmende Grundstimmung. Die Handlung fokussiert sich auf die Familie Robinson und deren neu erworbenen Zombie Fido, der im Laufe der Handlung für gehörig Unruhe sorgt. Mit dem Tod der alten Mrs. Henderson vermehren sich die frischen und unkontrollierbaren Zombies plötzlich mit rasender Geschwindigkeit und als wäre das noch nicht genug, droht den Robinsons auch noch die Verbannung in die "wilde Zone" außerhalb der sicheren Zäunen von Willard. Würde nicht gelegentlich mal etwas Blut spritzen, könnte "Fido" glatt als gutgelaunte Unterhaltung für die ganze Familie durchgehen. Fido entwickelt sich schnell zu einem guten Freund des kleinen Timmy und ersetzt der Hausfrau Helen in manchen Belangen sogar ihren Gatten Bill, der lieber mit seinen Freunden Golfen geht, als Zeit mit seiner Familie zu verbringen. In erster Linie die Tatsache, das hier vielmehr die ruhigen, humorvollen Töne dominieren, macht "Fido" zu etwas Besonderem. Und der Erfolg gibt dem Film recht. Der Streifen kommt fast durchweg sehr gut an und ist deshalb mit "Shaun of the Dead" durchaus ebenbürtig. Schauspielerisch bekommt man dabei auch sehr viel geboten. Die aus "Matrix" allseits bekannte Carrie-Anne Moss passt wie die Faust aufs Auge in die Rolle der verführerischen, aber ebenso unterversorgten Hausfrau, während Charakterdarsteller Dylan Baker bestens die Phobien und Ängste des Familienvaters Bill an den Mann bringt. K’Sun Ray macht seine Sache, trotz seines Alters, hervorragend, während Henry Czerny bestens den fiesen Unsympath, Kriegshelden und Sicherheitsbeauftragten Mr. Bottoms verkörpert. Eine Rolle für sich ist auch die des schrägen Nachbarn Mr. Theopolis, herrlich gespielt von Tim Blake Nelson, der sich einen geschminkten, weiblichen Zombie als Sexsklaven hält. "Fido" ist eine durch und durch spaßige Parodie auf den american way of life, die gekonnt aufzeigt, dass selbst hinter der saubersten Oberfläche bei weitem nicht alles stimmt. Hinzu kommt eine einfallsreiche und super umgesetzte Story um gezähmte Zombies, die wohl jedem Fan von intelligenten Horrorkomödien zusagen dürfte. Mit einem Übermaß an Spannung oder Gewalt sollte man hier allerdings nicht rechnen, auch wenn das Blut natürlich hin und wieder schon dezent spritzt. "Fido" richtet sich letztendlich aber mehr an Liebhaber schräger und irrwitziger Komödien und als solche betrachtet ist sie auf jeden Fall mehr als nur einen Blick wert, sondern beinahe schon ein Pflichtkauf.

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DVD

Hierzulande befindet sich "Fido" im Vertrieb von Ascot-Elite und ist seit dem 18.12.07 im Verleih, während die Verkaufs-DVD erst ab dem 14.02.08 zu haben ist. Laut bisherigen Informationen soll das Teil als edles Digipack erscheinen, zudem sollen weitaus mehr Extras als auf der bisherigen Verleih-VÖ enthalten sein, auf der man lediglich Trailer anfinden konnte.

Die Qualität der Verleih-DVD in Hinsicht auf Bild und Ton ist schon einmal sehr überzeugend und da dies vermutlich auch auf die Verkaufs-DVD zutreffen wird, sollte man sich den Titel schon einmal jetzt dick im Kalender notieren.

Bewertung

SplatterFido - Gute Tote sind schwer zu finden
SpannungFido - Gute Tote sind schwer zu finden
StoryFido - Gute Tote sind schwer zu finden
EkelfaktorFido - Gute Tote sind schwer zu finden
AtmosphäreFido - Gute Tote sind schwer zu finden
TonqualitätFido - Gute Tote sind schwer zu finden
BildqualitätFido - Gute Tote sind schwer zu finden
ZusatzmaterialFido - Gute Tote sind schwer zu finden
GesamteindruckFido - Gute Tote sind schwer zu finden

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