Informationen
Darsteller |
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Regie | Gerald Kargl |
Tonformat | Deutsch Dolby Digital Mono 2.0 |
Bildformat | 16:9 (anamorph widescreen) |
Sprachen | Deutsch |
Untertitel | — |
FSK | KJ |
Ländercode | 2 |
Drehland | Österreich |
Jahr | 1983 |
Filmlänge | 80 Minuten |
Verleih | Epix |
Originaltitel | Angst |
Story
Nach 10 Jahren Zuchthaus wird der junge Werner Kniesek entlassen und hat nur eines im Sinn:
Er will Frauen töten.
In seiner Heimatstadt, die ihm aufgrund der langen Abwesenheit fremd geworden ist, versucht er einen Kontakt mit zwei jungen Damen herzustellen, was ihm aber misslingt. Daraufhin setzt er sich in ein Taxi, und will die Fahrerin umbringen. Die Frau wehrt sich und schlägt Werner in die Flucht. Verwirrt und ziellos läuft er umher, bis er an ein abgelegenes Haus gelangt, das ihm aufgrund der Abgelegenheit als perfekter Tatort in Frage kommt. Er bricht in das Haus ein. Im Haus befindet sich ein geistig sowie körperlich behinderter Mann, von dem offensichtlich keinerlei Gefahr ausgeht. Der Killer sieht sich in seiner neuen Behausung um und bemerkt bald, wie die Mutter und die Schwester des Behinderten heimkehren. Auf diesen Moment hat der Killer gewartet und kann nun sein herbeigesehntes Massaker starten…
Kritik
Nach wahren Begebenheiten wurde im Jahre 1983 in Österreich ein erschreckend guter Film in den Kasten gebracht, der den deutschen Filmmarkt nie erreichen sollte. Regisseur Gerald Kargl hatte allen Grund zur Befürchtung, dass sein Werk in Deutschland beschlagnahmt worden wäre. Zum Glück ändern sich die Zeiten aber und nun kann sich auch das deutsche Publikum ein Bild von dem Film „Angst“ machen. Ein Bild, das sich sicherlich nachhaltig in der Hirnrinde festsetzen wird.
Erzählt wird eine wahre Geschichte, wie sie sich in Österreich zugetragen hat. Die Namen der Beteiligten wurden allerdings geändert, wahrscheinlich zum Schutz der Angehörigen. Ein psychopatischer Killer, der von Erwin Leder („Das Boot“, „Underworld“) perfekt gespielt wird, gelangt in Freiheit und will – oder vielmehr muss – seinen perversen Gedanken freien Lauf lassen, um körperliche und seelische Befriedigung zu erlangen. Seine kranke Welt wird zum einen von dem hervorragenden Schauspielkünsten Erwin Leders dokumentiert und zum anderen als „Voice-Over“, also einer im Hintergrund sprechenden Stimme, verdeutlicht.
Dies hat eine dichte und verstörende Atmosphäre zur Folge, die durch technische Soundeffekte, selten gesehene Kameraeinstellungen und hektische Schnitte ergänzt wird. Die Geschichte ist hart, ernst und lässt dem Betrachter kaum eine Chance zum Durchatmen. Alles geht sehr schnell: Haftentlassung, die Szene in der Bar, die Eroberung des Hauses und das Massaker mit anschließender Ritualisierung der Taten. Allerdings gibt es nur wenige, kleine Zeitsprünge, weswegen man den Eindruck gewinnt, den Mörder in bester Big-Brother-Manier verfolgen zu können.
Der Film zeigt den Killer – und nur den Killer – im Vordergrund. Die restlichen Darsteller wirken eher wie Kulissen. Es ist nicht wie in vielen anderen Filmen, wo die Polizei im Hauptblick ist und jeder mitfiebern darf, dass der Täter endlich gefasst wird. Hier wird viel Wert darauf gelegt, die psychisch gestörte Seite des Werner Kniesek darzustellen, was dem Film gut tut und ihn von vielen anderen absetzt.
„Angst“ ist hart, erbarmungslos, verstörend und sicherlich nichts für zartbesaitete Leute. Wer allerdings Filme wie „Henry – Portrait Of A Serial Killer“, „The Secret Life Of Jeffrey Dahmer“ oder auch „Last House On The Left“ mag, dem ist mit diesem Österreichischen Genre-Beitrag ein unerhofftes Geschenk in die Arme gefallen.
Vielen Dank hierfür an das DVD-Label Epix
DVD
DVD-Specials:
Intro von Jörg Buttgereit (SCHRAMM),
2 Kino-Trailer,
Regisseur-Interview,
ANGST-Artikel,
Hinter den Kulissen-Fotogalerie,
Interview mit Komponist Klaus Schulze,
Biografie von Erwin Leder,
Kurzfilm ZIELGERADE,
animiertes Hauptmenü,
EPIX-Trailer-Show
Und, leicht versteckt, ein Special über Jörg Buttgereit
Die Extras sind sehr umfangreich und bestens
dafür geeignet, das Gesehene weiter zu verarbeiten.
Besonders gut ist der Kurzfilm "Zielgerade",
der auf der Horror-Page bereits besprochen wurde.
Zum "Zielgerade"-Review geht es HIER
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