Informationen
Drehland | USA |
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Drehjahr | 1980 |
Laufzeit | ca. 97 Minuten |
Regie | Kevin Connor |
Darsteller | Rory Calhoun Paul Linke Nancy Parsons Nina Axelrod u.a. |
Bild |
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Ton | DD2.0 |
Sprachen |
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Untertitel | — |
LC | 2 |
FSK | KJ |
Story
Farmer Vincent und seine leicht beleibte Schwester Ida betreiben ein kleines Motel, das den netten Namen „Hello“ trägt. Allerdings funktioniert die draußen angebrachte Leuchtstoffreklame nicht immer, weswegen das O schon mal wegflackert…
Vincent und Ida sind beliebt und für ihre Freundlichkeit bekannt. Zudem werden sie sehr geschätzt, weil sie einige Rauchfleisch-Delikatessen zubereiten, die einen regen Absatz finden. Vincent hat eine spezielle Zutat für sein Fleisch, die er natürlich keinem verrät. Er ist auch bei der Fleischbeschaffung sehr wählerisch. Zusammen mit seiner Schwester lauert er nämlich Fremden auf, die sich in die Gegend verirren. Erst bauen sie Fallen, sammeln die Verunfallten dann ein und verbuddeln sie zum Reifen im Garten. Natürlich mit durchgeschnittenen Stimmbändern, damit sich die Opfer nicht akustisch bemerkbar machen können.
Das Leben der beiden Geschwister scheint also in bester Ordnung. Zumindest bis eine junge Frau ihren Alltag auf den Kopf stellt…
Kritik
„Hotel zur Hölle“ ist ein ausgesprochen guter Horrorfilm, der aber aufgrund seiner Thematik nie zu wirklichem Ruhm kam. Dies liegt aber nicht daran, dass er übelst geschnitten oder sogar vorboten wurde, sondern weil ihn das Filmlabel (Warner) kurz nach der Veröffentlichung wieder eingezogen hat. Man befürchtete seitens des Vertreibers, dass es zu einer Beschlagnahme kommen würde und zog sozusagen die Notbremse. Somit ereilte „Hotel zur Hölle“ ein ähnliches Schicksal wie zum Beispiel den Filmen „Planet des Schreckens“ (ebenfalls von Warner) oder „Ritter der Dämonen“ (Universal), die seitdem begehrte Sammlerstücke waren.
Im Zeitalter der DVD und der damit verbundenen neuen Auflagen, ist das Thema aber nun vom Tisch. Nach zwei illegalen Veröffentlichungen zwielichtiger Verkäufer hat sich nun das Berliner Label CMV-Laservision daran gemacht, den Film neu aufzulegen und ihn so der breiten Masse zu präsentieren. Und das ist auch gut so.
Denn der Film ist mehr als nur ein Geheimtipp für Freunde des Horrors. „Hotel zur Hölle“ ist ein durch und durch guter Film. Mit einer abwechslungsreichen Geschichte, einer grundsoliden Atmosphäre, guten Darstellern, witzigen Einlagen und einer geschmackvollen Thematik. Wer den Film mal gesehen hat, wird ihn lange im Gedächtnis behalten und das sicherlich nicht, weil es eine Splatter- oder Goregranate ist, die wegen ihrer besonderen Grausamkeiten vom Markt genommen wurde. Vielmehr weil halt eine nette Geschichte erzählt wird, die zugegebenermaßen in der ein oder anderen Szene etwas unappetitlich ist, aber prächtig unterhält. Die Fleischgewinnung steht hier im Vordergrund und irgendwie erinnert das Prozedere unweigerlich an Genreklassiker wie „Kettensägenmassaker“ oder auch „Wrong Turn“. Das liegt zum einen daran, weil viel Wert auf die Gewinnung von Atmosphäre gelegt wird und zum anderen, da auch hier degenerierte Hinterwäldler mit von der Partie sind, die nicht gerade pfleglich mit ihren Gefangenen umgehen. Vincent und Ida setzten zwar einiges daran, dass ihr „Mastvieh“ ordentlich gedeiht, doch so richtig wohl dürften sich die Gefangenen nicht in ihrer Haut fühlen.
Erstaunlicherweise verfügt „Hotel zur Hölle“ über überdurchschnittlich gut agierende Protagonisten, was in diesem Subgenre ja leider nicht zum Alltag gehört. Auch die Dialoge können sich durchaus hören lassen, was ja ebenfalls nicht zum Standart gehört. Der Film ist vor allem so abwechslungsreich, da einige Leute mitspielen. Man braucht ja schließlich Wurst-Nachschub. Die verschiedenen Rollen sind sehr verschieden angelegt, was noch mal Schwung in die Geschichte bringt. Des weiteren gibt es schöne Aufnahmen. Mal dunkel und atmosphärisch und dann mal wieder draußen, in der wunderbaren Landschaft. Was „Hotel zur Hölle“ ebenfalls zugute kommt ist die Fallenstellerei, mit der das Frischfleisch besorgt wird und natürlich die verstörenden Fütterungsszenen. Hier werden erstaunliche Bilder eingefangen, die das Gucken zur waren Wonne machen. Hier und da fehlt zwar mal etwas Spannung und auch aus der Story hätte man vielleicht ein bisschen mehr machen können, aber der Unterhaltungswert stimmt und für Freunde des schlechten Humors gibt es ein furioses Ende, das etwas mit zwei Brüdern, einem Schweinskopf und einer Kettensäge zu tun hat. So richtig ruppig wird es allerdings nie. Dies könnte man zwar wegen der Einziehung des Tapes meinen, ist aber nicht der Fall. Trotzdem ist „Hotel zur Hölle“ natürlich kein Film für Leute mit schwachem Magen…
DVD
Das Bild der DVD ist erstaunlich gut. Hier hat man offensichtlich ein exzellentes Master-Tape zur Verfügung gehabt. Der Ton ist ebenfalls mehr als ordentlich. Wenn gleich auch nur als Dolby Digital 2.0 Tonspur vorhanden. Als Extras gibt es eine Widescreen Version des Films in der Auflösung 1,78:1 anamorph. Des weiteren ein paar Trailer und eine Bildergalerie. Von der DVD gibt es zwei Buchbox-Veröffentlichungen mit jeweils einem unterschiedlichen Cover und die "Retro Edition #20" – eine auf 399 Stück limitierte und durchnummerierte Auflage in der beliebten Glasbox (Super-Jewel-Box).
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