Memories Of Murder

Informationen

OT:Salin-ui Chueok

ca.132 Minuten

Südkorea 2003

Regie

  • Bong Joon-ho
Darsteller

  • Song Kang-ho
  • Kim Sang-kyeong
  • Kim Roi-ha
  • Song Jae-ho
  • u.a.

Memories Of Murder

Story

Ende der 80er Jahre in einem südkoreanischen Dorf: Wieder wird nach einem regnerischen Tag eine Frauenleiche aufgefunden. Die Aufklärungsarbeiten der Polizei gehen nur stockend voran. Die tollpatschigen Gesetzeshüter um Detective Park Doo-Man sind nicht in der Lage, den Tatort ergebnisorientiert abzusichern, um so wichtige Beweise zu sichern.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Polizei-Trupp willkürlich Personen festnimmt, um aus ihnen ein Geständnis raus zu prügeln. Mit überschaubarem Erfolg. Als ein Hauptverdächtiger präsentiert wird, wird dem, mittlerweile zur Verstärkung eingetroffenen Inspektor Seo, schnell klar, dass dieser nicht der gesuchte Serienmörder sein kann. Der neue Inspektor bringt zwar Schwung in die Untersuchungen, den maroden Apparat kann er aber nicht umkrempeln. Und so kommt es unweigerlich zu weiteren bestialischen Morden…

Memories Of Murder  Memories Of Murder

Kritik

Der koreanische Filmbeitrag „Memories Of Murder“ entstammt einer wahren Geschichte und war nicht zuletzt deswegen 2003 der meistgesehene Film des Landes. Man muss aber nicht zwingend aus Südkorea stammen, um den Film gut zu finden. Er lohnt auch für Leute, die sich mit der originalen Thematik nicht beschäftig haben, da er doch etwas anders ist, als übliche Beiträge zum Subgenre.

Denn hier steht nicht die Charakterisierung des Mörders in Mittelpunkt. Dies ist auch nicht möglich, da der Übeltäter nie gefasst werden konnte. Das Geschehen konzentriert sich auf die Polizeiarbeit. Südkorea reflektiert sich hier selbst. Versucht den unglaublichen Fall des ersten „offiziellen“ Serienmörders aufzuarbeiten. Ob die gezeigte Darstellung der Polizeiarbeit der Realität entspricht, kann an dieser Stelle natürlich nicht beantwortet werden. Das Ganze wirkt aber stellenweise wie in einem schlechten Film. Einem völlig überdrehten Film, wo zum Beispiel eine Wahrsagerin zur Lösung des Falls hinzugezogen wird.

Das menschliche Drama, was durch die schlechte Arbeit ausgelöst wird, wirkt dagegen alles andere als überdreht. Es macht sich oftmals eine deprimierenden Grundstimmung breit, welche die Atmosphäre im Film deutlich beeinflusst. Menschen leiden, Menschen machen Fehler. Immer und immer wieder. Dabei kommt auch Neid zum Tragen, den die heimischen Polizisten auf den neuen, den fremden, den gebildeten Cop aus der Großstadt haben.

Parallel dazu wird auch das Korea der 80er Jahre vorgestellt. Das Militär hat das Sagen und erlaubt unmenschliche Verhörmethoden. Das Gesundheitssystem ist schlecht. Frauen werden nicht respektiert. Es fehlt oft an Wissen und der technische Fortschritt ist noch überschaubar.

Dass das Geschehen real rüberkommt, ist nicht zuletzt den sehr guten, aber hier zulande wohl eher unbekannten Darstellern zu verdanken. Bis auf kleine Ausnahmen in der polizeilichen Ermittlung wirkt alles zu 100% authentisch. Die dargestellten Rollen sind zudem sehr gut charakterisiert. Regisseur Bong Joon-ho nimmt sich viel Zeit, um die verschiedenen Hauptpersonen vorzustellen.

Die Zeit ist in diesem Film ein großer Faktor. Dauert er doch mit über zwei Stunden recht lange. Umso erstaunlicher ist es da, dass keinerlei Langeweile aufkommt. Das Erzähltempo ist ruhig, Actionszenen gibt es kaum und keine polizeiüblichen Verfolgungsszenen. Auch auf brutale Spezialeffekte wird vollends verzichtet. Der Film ist zwar hart, zeigt dies aber nicht durch Blutvergießen. Billige Effekte wären hier sicherlich auch total fehl am Platz. Obwohl man zugeben muss, dass die überaus ekelhafte Szene mit den Pfirisch-Stücken nicht so detailliert hätte wiedergegeben werden müssen. Wer den Film gesehen hat wird wissen was gemeint ist.

„Memories Of Murder“ vergeht langsam – aber intensiv. Unterstrichen wird dies vom einem großartigen Soundtrack, der es versteht Stimmungen zu intensivieren und sich nicht hinter der visuellen Meisterleistung verstecken muss. Denn auch optisch bietet der Film ganz großes Kino. Tolle Bilder, aufwendige Kamerafahrten, satte Farben und im Gegensatz dazu atmosphärische Dunkelszenen. Besonders in der Optik spürt man die Feinheit mit der die Macher an dieses Werk rangegangen sind.

„Memories Of Murder“ ist mit keinem anderen Serienmörder-Film zu vergleichen. Und das, obwohl sich eigentlich viele Filme des Subgenre ähneln. Hier wird Wert auf das Unvollkommene gelegt. Es gibt den Verbrecher mit seinen perfekten Taten nur am Rande. Der Profiler mit dem perfekten Aufklärungsmethoden ist nicht vorhanden. Die Schlinge, die sich dem Täter immer enger um den Hals zieht ist hier nur ein seidener Faden.

Dennoch braucht der Film keinen Vergleich mit den Größen des Serienmörder-Films scheuen.

Memories Of Murder  Memories Of Murder

Bewertung

SplatterMemories Of Murder
SpannungMemories Of Murder
StoryMemories Of Murder
EkelfaktorMemories Of Murder
AtmosphäreMemories Of Murder
GesamtMemories Of Murder

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