Redneck Zombies

Informationen

OT:Redneck Zombies

ca.89 Minuten

USA 1987

Regie

  • Pericles Lewnes
Darsteller

  • Stan Morrow
  • Brent Thurston-Rogers
  • Lisa M. DeHaven
  • Tyrone Taylor
  • u.a.

Redneck Zombies

Story

Als ein kiffender G.I. ein Giftmüllfass auf der Ladefläche seines Jeeps durch das US-Outback fährt, kommt es zu einem folgeschweren Zwischenfall. In einer holprigen Kurve kommt der Wagen ins Schleudern und das Faß fliegt in hohem Bogen davon. Es gerät ausgerechnet in die Wurstfinger eines fetten, grenzdebilen Hinterwäldlers, der nicht so recht weiß, mit was er es hier zu tun hat und das Zeug an Jed Clemson (William E. Benson) weitergibt, der mit seinen vertrottelten Söhnen ganz in der Nähe lebt. Die hirnlose Sippe hält den Giftmüll für Destille und benutzt ihn für ihre Schnapsherstellung. Dies soll schon bald ungeahnte Nachwirkungen haben, denn kurz darauf verwandeln sich die Redneck in gefährliche Zombies. Gerade in diese Gegend verschlägt es dann auch noch ein paar junge Camper, die natürlich nichts von dem Unheil ahnen, aber bald schon einer nach dem anderen von den Zombies getötet werden…

Kritik

"Redneck Zombies" befindet sich schon seit beinahe zwei Jahren in meiner Sammlung und gehört somit den ersten Splatterfilmen, die ich damals mein eigen nennen konnte. Allerdings muss ich zugeben, dass mir der Streifen, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, ganz und gar nicht gefallen hat. Mittlerweile ist aber wieder viel Zeit ins Land gezogen, und mein Filmgeschmack hat in diesem Zeitabstand eine deutliche Veränderung erfahren. So bin ich heute dem Trash-Film nämlich um einiges aufgeschlossener, als ich es damals war und muss unter diesen Gesichtspunkten auch klipp und klar sagen, dass ich mich damals geirrt habe. "Redneck Zombies" ist das beste Beispiel für ein strohdoofe und blödsinnige Trash-Unterhaltung, die in dieser Form einfach Spaß macht.

Der Film wird in den USA von Troma vertrieben, was für sich sprechen sollte. Zwar hat sich Llyod Kaufman dann und wann auch schon mal einen Fehlgriff geleistet, doch eigentlich ist der Trashfreund mit dem meisten, worauf der Name der Independentschmiede steht, gut bedient. So auch hier. Regisseur Pericles Lewnes hat mit "Redneck Zombies" einen Low-Budget Film gedreht und war danach, bis auf einen Kurzfilm, nie wieder als Regisseur tätig. Es ist schon erstaunlich, was der Gute aus seinem Erstlingswerk noch herausholen konnte, denn obwohl Lewnes in seinen Möglichkeiten sehr eingeschränkt war, stört diese Tatsache beim Schauen kaum.

Was mich sehr erfreut hat, war, dass die Crew offenbar den Dreh raus hatte und nicht, wie dies bei anderen Low-Budget-Projekten der Fall ist, ausschließlich auf Effekte setzten. Der blutrünstigste Film macht keinen Spaß, wenn er todernst und ohne einen Funken Humor daherkommt. "Redneck Zombies" bietet da eine erfrischende Abwechslung. In manchen Passagen kommt man aus dem Lachen kaum mehr raus, etwa wenn sich der Hinterwäldler-Daddy wieder einmal ärgert und seinem Sohn mitteilt, dass er ihn damals eigenhändig aus seiner Mutter herausgezogen habe und ihn dort auch wieder hineinstecken könnte. Derartige Dialoge sind natürlich absolut sinnentfreit, doch sie machen Spaß, und das insbesondere aufgrund der Darsteller, von denen sie vorgetragen werden. Manchmal möchte man seinen Augen kaum trauen, bei den Schauspielern, die Lewnes für sein Filmchen auftreiben konnte. Alle sehen so aus, wie man sich typische, vertrottelte, amerikanische Hinterwäldler vorstellen würde. Respekt. Auch klasse sind die immer wieder vorkommenden Running Gags im Film, wie der Tabak-Mann, oder einer der Camper, der in jeder Situation ein T-Shirt mit einem passenden Spruch trägt. Mein persönliches Highlight ist jedoch der seltsame Fettsack, der irgendwie auch zu den Campern gehört, allerdings nie ein Wort spricht, sondern immer irgendwo im Hintergrund steht und sich zusäuft. Selbst wenn Gedärme herumfliegen greift er noch lässig zu seiner Pulle und trinkt was das Zeug hält. Göttlich!

Lobend hervorheben muss man auch die Gore-Effekte, die wohl schleimiger nicht hätten ausfallen können. Wirklich realistisch sieht kein einziger Effekt aus, dafür spritzt die rote Soße reichlich, und es verabschieden sich die Innereien, dass es eine wahre Freude ist.

Etwas, worüber man sich ärgern kann, gibt es aber doch und zwar waren das die Sequenzen, in denen sich die Hauptprotagonisten in einem Drogenrausch befinden. Über Minuten hinweg spielt die Kamera verrückt, werden die wildesten Farbspiele ins Geschehen gebracht. Mich haben diese Drogenflashs sehr genervt, die viel zu langgezogen waren. Ansonsten gibt es wenig zu meckern, auch wenn der Film seinen Funfaktor nicht andauernd halten kann und insbesondere kurz vor dem Finale noch einmal etwas Langeweile aufkommt.

"Redneck Zombies" gehört zu einer Sorte Film, die nicht für die breite Masse gedreht werden, sondern einzig und allein auf die Unterhaltung eines Publikums abzielen, die etwas mit derartigen Streifen anfangen können. Deshalb ist es dringend erforderlich, etwas für billigstes Entertainment übrig zu haben, um "Redneck Zombies" mögen zu können. Wenn dies der Fall ist, dann erwartet einen hier ein spaßiges Machwerk, von einer Crew, die ihr Handwerk offenbar verstand und den Streifen sehr, sehr unterhaltsam gerieten ließ. Tolle Gore-FX, annehmbare Schauspieler, viele verrückte Charaktere, und Dialoge, die allemal ein Schmunzeln wert sind, machen diesen Streifen zu einem empfehlenswerten Filmvergnügen. Ein besonderes Schmankerl sind dann noch die Country-Songs, die dem Ganzen das richtige Flair verleihen.

Bewertung

SplatterRedneck Zombies
SpannungRedneck Zombies
StoryRedneck Zombies
EkelfaktorRedneck Zombies
AtmosphäreRedneck Zombies
GesamtRedneck Zombies

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