Informationen
Drehland | Schweden |
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Drehjahr | 2008 |
Laufzeit | ca. 110 Minuten |
Regie | Tomas Alfredson |
Darsteller | Kåre Hedebrant Lina Leandersson Per Ragnar Peter Carlberg u.a. |
Bild |
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Ton | DD5.1 |
Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
LC | 2 |
FSK | 16 |
Story
Oskar ist ein Außenseiter. Er wird in der Schule gehänselt, hat keine Freunde und interessiert sich für andere Sachen als Gleichaltrige. Der 12 jährige ist zum Beispiel von einer Mordserie fasziniert, die im Herzen von Schweden, nahe seiner Heimat, für Schlagzeilen sorgt.
Eines Abends lernt er Eli kennen, die ihn beim Spielen im Hof beobachtet. Schnell reift eine Freundschaft zwischen den beiden Kindern, deren Gemeinsamkeit das Andersein ist. Oskar verliebt sich in Eli. Glaubt er zumindest. Eli scheint die keimende Liebe erwidern zu wollen, aber nicht zu können. Denn sie trägt ein finsteres Geheimnis in sich. Ein Geheimnis, dass keinesfalls ans Tageslicht kommen darf…
Kritik
Interessierte, die den Film und seine Story noch nicht kennen und sich an dieser Stelle nur informieren wollen, wie gut der Film ist, sollten den folgenden Text vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt lesen. Spoiler sind hier unvermeidlich…
Es gibt so viele Vampirfilme, dass man mit deren Beschreibung sicherlich einige Bücher füllen könnte. Einige sind gut, sind bekannt geworden, andere schwimmen nur auf einer blutigen Welle mit, um schnell etwas Lukratives in den Kasten zu bekommen. Und da die Thematik nach vielen Jahren ziemlich ausgelutscht ist, bekommt man nur sehr selten einen Film des Subgenre zu Gesicht, der einen freudig überrascht. Eigentlich ist freudig überrascht nicht die treffende Wortwahl, die man nach der Betrachtung von "So finster die Nacht" wählen muss. Dieser Film bietet einen einmaligen Stoff. Der herrlich verfilmt wurde und ein Muss für jeden Freund der Vampir- oder Coming-Of-Age-Filme ist.
"So finster die Nacht" bietet eine erstaunlich dichte Atmosphäre. Der Schnee, die Dunkelheit, die beengende Stimmung im Wohnkomplex, die Kälte. Alles ist sehr gut in Szene gesetzt und wirkt, obwohl die Kameraeinstellungen an einigen Stellen durchaus verbesserungswürdig wären. Dies ist auch der einzige Kritikpunkt des ansonsten überragenden Streifens. Die Bilder werden nicht immer gut eingefangen. Ein manches Mal wird sich nicht aus das Wesentliche konzentriert und mehr eingefangen, als es gut ist. Die Konzentration auf die Protagonisten respektive die aktuelle Handlungsszene geht das schon mal verloren. Aufgrund der außerordentlichen Geschichte kann man dies aber locker verkraften.
Erzählt wird aus dem Leben des kleinen Oskar. Eine Rolle, die sich herrlich für eine Sozialstudie eignet. Er hat trotz seines jungen Alters schon erhebliche Probleme. Oskar ist in sich gekehrt und wird von seinen Schulkollegen aufs äußerste gehänselt. So arg, dass er sogar Mordphantasien hat. Dann tritt Eli in sein Leben. Ein Mädchen, dass mit einem alten Mann auf Streifzüge geht und Oskar sehr ähnlich zu sein scheint. Nur, dass sie die Morde begeht. Die Charaktere tragen dazu bei, dass sich eine verstörende Stimmung breit macht. Gerade dann, wenn der alte Mann auf Beutefang geht oder in der Szene, die für den etwas treffenderen Originalfilmtitel „Let the Right One In“ („Låt den rätte komma in“) zuständig ist. Einige Spezialeffekte gibt es auch zu betrachten. Durchaus blutig, aber mit nichts versehen, was das FSK 16 der deutschen Fassung in Frage stellen würde.
Darstellerisch wird einem solide Kost geboten. Den Protagonisten nimmt man ihre Rollen ab. Kare Herebrant macht als Oskar einen ebenso nachhaltigen Eindruck wie Lina Leandersson als kleine Eli. Lina Leandersson bleibt einem sogar länger in Erinnerung, weil sie es wunderbar versteht, ihre Emotionen zu transportieren. Die Rolle der Eli ist aber auch emotionaler als die des schweigsamen Oskar. Regisseur Tomas Alfredson ist es gelungen, die Romanvorlage von John Ajvide Lindqvist („So finster die Nacht“ lautet der gleichnamige Titel des Buches) umzusetzen. Ohne Frage. Und mit zwei Heranwachsenden als Hauptdarsteller war das sicherlich kein leichtes Unterfangen.
„So finster die Nacht“ ist ein einmaliger Film, der in seiner Art wohl nur so in Schweden hergestellt werden konnte. Die schneeverschneite Landschaft trägt die Melancholie. Die Kälte lässt die Gefühle unverfroren rüberkommen und die skandinavische Gelassenheit bestimmt das Tempo. Aufgrund des langsamen Tempos kommt es zwar zu einigen Szenen, die etwas langatmig anmuten, diese passen aber bestens zum Gesamteindruck. Ein klasse Film!
DVD
Als Ansichts-Objekt hatte die Horror-Page eine Promo-DVD zur Hand, die über keine Extras verfügt und mit eingeschränkter Qualität daherkommt. Deswegen können Bild- und Tonqualität sowie die Extras nicht bewertet werden. Für die Leihversion verspricht der Hersteller Trailer und Trailershow als Bonus. Die Kaufversion soll im Stülper kommen und mit folgenden Extra-Materialien bestückt sein: Trailer, Deleted Scenes, Audiokommentar Tomas Alfredson, Leseprobe Buch sowie Trailershow.
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