Bats 2 – Blutige Ernte

Informationen

OT:Bats: Human Harvest

ca. 83 Minuten

USA 2007

Regie

  • Jamie Dixon
Darsteller

  • Tomas Arana
  • David Chokachi
  • Bill Cusack
  • Melissa De Sousa
  • u.a.

Bats 2 - Blutige Ernte

Story

Ein bedeutender amerikanischer Wissenschaftler ist zum Feind übergelaufen und stellt seine Forschungen nun islamistischen Terroristen zur Verfügung, die sich auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR verschanzt haben. Schnell wird ein Team von US-Söldnern rekrutiert, die den Wissenschaftler zurückholen und die Terroristen liquidieren sollen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Kaum hinter der Feindeslinie angekommen, werden die Soldaten von riesenhaften, blutgierigen Fledermäusen angegriffen, die schnell für zahlreiche Verluste innerhalb der Sondereinheit sorgen…

Kritik

"Bats 2" – das klingt im ersten Moment mal nach einem schlechten Scherz. Selbst in einer Zeit, in der jedes Horror-Franchise auf Teufel komm raus bis auf den letzten Cent ausgepresst wird und selbst die überflüssigsten Machwerke noch zahlreiche Fortsetzungen erhalten, sollte man im Grunde meinen, dass es sich bei Streifen wie diesem nur um schlechte Aprilscherze handeln kann. Es gibt sie einfach, diverse Horrorfilme, bei denen eine Fortsetzung überflüssiger nicht sein könnte. "Bats" war, obwohl er eine gewisse Unterhaltung bot, schon damals kein wirklicher Überflieger und zudem auch nicht so weitreichend bekannt, als dass sich "Bats 2" alleine des Namens wegen schon auszahlen würde. Nur die Wenigsten werden sich an den Tierhorrorfilm mit Lou Diamond Phillips in der Hauptrolle erinnern, der sich darin gegen aggressive Killer-Fledermäuse zur Wehr setzen durfte. Eine Fortsetzung dazu, außerdem noch unter einem komplett neuen Cast und in Produktion des Sci-Fi-Channels, das kann doch logischerweise nur in die Hose gehen. Wer an dieser Stelle bereits mit dem Schlimmsten rechnet, darf seine Befürchtungen bestätigt sehen. "Bats 2" ist nicht nur für sich alleine gesehen ein inkompetenter Rohrkrepierer, sondern zudem eines der mit Abstand überflüssigsten Horror-Sequels, die bislang das Licht der Welt erblicken durften. Alleine schon das Konzept und die Grundidee lassen an jedweder geistigen Zurechnungsfähigkeit der Macher zweifeln. "Bats" erzählte damals zwar keine sonderlich einfallsreiche, dafür aber hübsch klassische Geschichte einer Kleinstadt, die von zahlreichen Fledermäusen angegriffen wird. Und wo setzt "Bats 2" diesen Plot fort? Überhaupt nicht. Austragungsort der Handlung ist hier ein absolut langweiliges und schon viel zu oft in solchen Filmen gesehenes Waldszenario, in dem auf billigste B-Movie Manier geballert wird, was das Zeug hält. Zwischendurch dürfen mal ein paar CGI-Blutsauger durchs Bild flattern und zumindest ansatzweise den Titel des Films rechtfertigen. Im Grunde haben die Fledermäuse aber überhaupt nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun. Ernsthaft: Wieso einen stumpfsinnigen Actionfilm der Marke Low-Budget als Tierhorrorfilm ausgeben und dann auch noch "Bats 2" nennen? Nicht nur, dass hier jede Parallelen zu "Bats" fehlen, das selbsternannte Sequel schafft es nicht einmal, die titelgebenden Fledermäuse sinnvoll in die Handlung zu integrieren. Ab und zu greifen sie an, sorgen für einen Toten und verschwinden dann wieder, woraufhin sich der Streifen wieder auf die vollkommen deplazierte Geschichte des islamischen Trainingscamps konzentriert, das ausgehoben werden muss. Die Fledermäuse sind zudem zu keinem Zeitpunkt die Hauptbedrohung, sondern absolvieren gelegentlich mal ein paar wenige Gastauftritte, um das Publikum daran zu erinnern, dass man sich hier eigentlich einen Horrorfilm ansieht. Ja, ganz genau. Als solcher ist "Bats 2" die letzte Grütze. Zu keinem einzigen Zeitpunkt spannend, atmosphärisch oder unheimlich, ist das Machwerk nichts anderes als eine Beleidigung des Genre-Fans. Ungefähr zur selben Zeit, in der dieses Armutszeugnis eines Films erschien, wurde auch "Lake Placid 2" veröffentlicht, ein weiteres, armes Beispiel für die Ideenarmut, die man mittlerweile im Filmgeschäft ereicht hat. Doch im Gegensatz zu "Bats 2" hielt man sich dort zumindest noch minimal an den Vorgänger. Was Jamie Dixon allerdings mit seinem Pseudo-Blutsauger-Streifen abliefert, ist ein Totalreinfall auf der gesamten Ebene. Zu keiner Sekunde entsteht hier das Feeling eines Horrorfilms, stattdessen dürfen wir uns zum gefühlt dreißigsten Mal ansehen, wie ein paar schlecht geschminkte C-Schauspieler durch irgend einen rumänischen Wald robben, um dort mit Platzpatronen rumzuballern. Nichts weiter ist "Bats 2". Hier hat sich der Science-Fiction Channel mal wieder selbst übertroffen. Technisch hochklassige Werke erwartet sicherlich niemand aus deren Filmschmiede, doch "Bats 2" grenzt in dieser Hinsicht schon beinahe an Zuschauerbeleidigung. Der einzige Schrecken entsteht beim Anblick der animierten Fledermäuse, die zu keinem Zeitpunkt real wirken und sich zudem absolut lächerlich verhalten. In einer Sequenz tauchen die Biester von einer Sekunde zur anderen auf und reißen einem Typen den Arm ab, im Finale umschwirren sie minutenlang den Hauptprotagonisten, ohne dass diesem auch nur ein Haar gekrümmt wird. Ebenso Anlass zur Verwunderung dürfte die Freigabe dieses Werkes bieten, da hier nichts sonderlich Drastisches gezeigt wird. Ein ausgehöhlter Kopf, allerlei erschossene und erstochene Soldaten und der bereits erwähnte, abgerissene Arm, das alles kommt im Kontext dieses Low-Budget-Trashwerkes nicht sonderlich ernst daher, womit eine Freigabe ab 16 Jahren sicherlich angebrachter gewesen wäre.

Freunde extrem seichter B-Movies dürften im Ausnahmefall noch ihren Spaß mit diesem Werk haben. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die meisten Filmkonsumten einen großen Bogen um diesen Streifen machen sollten. "Bats 2" sollte einfach nicht existieren. Ein Horrorfilm, der des Sequels nicht wert war, wurde auf grauenhaft schlechte Art und Weise fortgesetzt. Der zweite Teil hat mit dem ersten nicht nur nichts mehr zu tun, er scheint auch das Genre gewechselt haben, denn Horror sucht man hier selten, stattdessen darf man Action der budgettechnisch untersten Schublade beiwohnen, die vor den ewig gleichen Waldkulissen irgend eines osteuropäischen Landes gedreht wurden. Die wenigen Auftritte der schrecklich mies animierten Fledermäuse sind nicht der Rede wert, weiterhin fehlt es der "Story", darf man diese hier so nennen, an jedweder Spannung oder Dramaturgie. Das Ganze hangelt sich von peinlich-billigem Shootout zum Nächsten, nur um hin und wieder mal ein paar Fledermäuse einzubringen, das Ganze soll ja schließlich als Sequel zu "Bats" verkauft werden. Alles in allem ist der Streifen aber nichts weiter als ein formvollendetes, herrlich absurdes Desaster. Wer hart im Nehmen ist, wird vielleicht noch seinen Spaß an den unfassbaren Dialogen haben, aber auch das rechtfertigt die 83 Minuten verschwendeter Lebenszeit in diesem Fall nicht.

Bewertung

SplatterBats 2 - Blutige Ernte
SpannungBats 2 - Blutige Ernte
StoryBats 2 - Blutige Ernte
EkelfaktorBats 2 - Blutige Ernte
AtmosphäreBats 2 - Blutige Ernte
GesamtBats 2 - Blutige Ernte

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