Cannibal Man

Informationen

OT:La Semana del Asesino

ca. 90 Minuten

Spanien 1971

Regie

  • Eloy de la Iglesia
Darsteller

  • Vicente Parra
  • Emma Cohen
  • Eusebio Poncela
  • u.a.

Cannibal Man

Story

Marcos ist ein etwa 30jähriger Mann, der auf den ersten Blick normal wirkt. Seinen Lebensunterhalt verdient er in einer Fleischfabrik, die für ihre gute Suppe bekannt ist, die nur mit dem besten Fleisch gekocht wird. Neben der Arbeit vergnügt sich Marcos mit seiner neuen Freundin, die einige Jahre jünger ist als er. Als die beiden eines Nachts unterwegs sind, kommt es zu einem handfesten Streit mit einem Taxifahrer. Marcos tötet ihn im Kampf mit einem Stein, woraufhin die beiden flüchten.

Paula, die Freundin, ist nach der Tat fix und fertig und möchte das Marcos sich der Polizei stellt, was der aber vehement ablehnt. Als sich der Streit zuspitzt, erwürgt er das junge Mädchen und versteckt die Leiche in seinem Schlafzimmer. Als am nächsten Tag sein Bruder bei ihm vorbeischaut, erzählt er ihm die Geschichte. Sein Bruder zwingt Marcos zur Polizei zu gehen und droht das er ihn sonst selber anzeigt, was sein Todesurteil bedeutet.

Als weitere Menschen von den Morden erfahren, ist es auch um sie geschehen. Marcos hat bald arge Probleme mit den Leichen, da seine Wohnung fürchterlich stinkt und selbst Deosprays nichts mehr nutzen. Aber zum Glück ist da ja noch die Fleischfabrik, die eine Maschine hat, in der Fleischtücke zermahlen werden. Marcos muss sich aber beieilen, da man ihm bereits auf den Schlichen ist…

Kritik

Als erstes muss man wohl erwähnen, dass „Cannibal Man“ nicht unbedingt ein Kannibalenfilm ist, auch wenn der Titel darauf schließen lässt. Zwar kommt es zu einer Szene, in welcher der Protagonist anstatt seiner Lieblingssuppe versehentlich eine aus seiner Arbeitsstelle vorgesetzt bekommt, in der möglicherweise Menschenfleischstücke enthalten waren. Marcos hat ja die Leichenteile in der Fleischmaschine entsorgt, sonst kommt es aber zu keinem Kannibalismus. Daher ist es auch kein Streifen des Kannibalensubgenre sondern nur ein Thriller, mit menschlichem Beigeschmack.

Marcos ist im Film in keiner wirklich glücklichen Lage. Der erste Mord passierte noch aus dem Affekt heraus, dann hat er aber wirklich Pech, da sein Plan nicht hinhaut alles zu verschweigen. Immer mehr Leute erfahren von seinem Treiben, was die ganze Sache eskalieren lässt. Dabei kommt es dann aber nicht nur zu grausamen Szenen, denn es gibt zusätzlich einige gehörige Prisen schwarzen Humor. Allen voran natürlich die Szene mit der Suppe, in der Carols plötzlich schlecht wird…

Splattertechnisch gibt es nicht allzu viel zu berichten. Es gibt lediglich eine ganz nette Szene mit einem Beil, dass ein Opfer mitten ins Gesicht bekommt. Der Effekt ist gelungen und trotz des hohen Alters des Films ansehnlich. Schauspielerisch bekommt man Durchschnittskost geboten, allerdings sticht der Protagonist etwas heraus, da er wirklich authentisch wirkt.

Durch die Morde und die etwas auswegslose Situation des Hauptdarstellers, erinnert der Film ein wenig an „Henry – Portrait Of A Serial Killer“. „Cannibal Man“ besitzt eine ähnlich beklemmende Atmosphäre, die im Zusammenspiel mit der schlichten, aber guten Story zu unterhalten weiß. Spannung gibt es zwar weniger, allerdings fragt man sich hin und wieder was Marcos wohl als nächstes passiert und ob das gut geht (für wen auch immer).

Etwas langweilig wirken die Dialoge, die meist nicht viel zu sagen haben, sich aber trotzdem über weite Strecken des Films erstrecken. Es gibt zwar gute Ansätze, die versuchen Marcos Psyche offen zulegen, es bleibt allerdings meist bei diesem Ansatz, obwohl die ein oder andere Klärung sicherlich interessant gewesen wäre. Man weiß nämlich nicht warum Marcos diesem Tötungstrieb unterliegt. Hat es was mit seiner Vergangenheit zu tun, oder weil er jüngere Mädchen liebt, oder liegt es vielleicht daran, dass er mit seinem schlichten Leben unzufrieden ist? Fragen über Fragen, die nicht beantwortet werden, was aber natürlich Raum für die Phantasie lässt.

Alles in allem ist „Cannibal Man“ ein guter Film, der ein wenig an die guten alten Giallo erinnert, dem aber auch ganz klar sein Alter anzusehen ist. Wen komische Frisuren, Klamotten und veraltete Musik nicht stören, der sollte sich diesen Streifen mal zu Gemüte führen.

Bewertung

SplatterCannibal Man
SpannungCannibal Man
StoryCannibal Man
EkelfaktorCannibal Man
AtmosphäreCannibal Man
GesamtCannibal Man

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