Informationen
OT:Alien Lockdown
ca. 88 Minuten
USA 2004
- Tim Cox
- James Marshall
- Michelle Goh
- John Savage
- Martin Kove
- u.a.
Story
Unter der Oberfläche der Rocky Mountains arbeitet ein Forscherteam um Dr. Alan Woodman (John Savage) eifrig an der Wiederbelebung einer über 5000 Jahre alten Bestie. Ziel ist es, die Kreatur als militärische Waffe einzusetzen, um damit allen Gegnern überlegen zu sein. Als Woodman seine Ergebnisse eines Tages allerdings seinen Geldgebern präsentiert, kommt es, wie es kommen muss: Die Kreatur kann sich befreien und tötet auf brutale Art und Weise alle Anwesenden, lediglich Woodman und sein Assistent können sich mit knapper Not in Sicherheit bringen. Aus diesem Grund wird eine Spezialeinheit unter der Führung der toughen Kämpfernatur Rita Talon (Michelle Goh) ausgesandt, welche das Wesen töten, und die Forscher retten soll. Die Kreatur erweist sich aber als weitaus stärker als erwartet und so kommt es schnell zu den ersten Toten…
Kritik
Ganz ehrlich, ich habe ja absolut nichts dagegen, wenn es auch heutzutage noch kreative Filmemacher gibt, die sich lieber an altbekannten Themen versuchen, anstatt etwas völlig Neues auf die Beine zu stellen. Manchmal entsteht dadurch noch ganz nette Genrekost, die man sich zwischendurch durchaus mal ansehen kann, doch oftmals ist das Resultat nicht ansatzweise das Budget wert, das dafür aufgebracht werden musste. Und auch, wenn "Creature" sicherlich keine millionenschwere Produktion war, haben wir hier einen derartigen Fall vorliegen. Wieso es fünf Drehbuchautoren benötigte, um eine Story zu Papier zu bringen, die schon duzende Male erzählt wurde, wollte mir nicht einleuchten, ebenso wie es wohl ein Geheimnis der Verantwortlichen bleiben wird, welchen Stoff sie beim Niederschreiben der Story von "Creature" inhalierten.
Ich möchte ja wirklich nicht als vorbehalten abgestempelt werden, deshalb kann ich nur noch einmal wiederholen, dass es mir im Grunde genommen egal ist, wenn ein Film eine Handlung erzählt, die zuvor schon tausende Male da war. Nur sollte der Regisseur dann ein Minimum an Einfallsreichtum mitbringen, ansonsten wird aus dem Projekt dann nämlich ein Reinfall und folglich ein Machwerk, das man sich hätte sparen können. Und nicht nur, dass die Story von "Creature" im Schlaf vorhersehbar ist, sie bietet auch null Innovationen oder eigene Ideen. Irgendwo in einem unterirdischen Forschungslabor bricht ein Alien aus, welches anschließend von einigen harten Kerlen aus dem Weg geräumt werden muss. Natürlich ist das nicht so einfach, wie diese sich das vorstellen, stattdessen dürfen erst etwa dreiviertel der menschlichen Protagonisten ins Gras beißen, bevor das Alien dann von einem tapferen Heldenpaar aufgehalten wird.
Moment Mal, gab’s das nicht schon in "Alien" und zig anderen Machwerken? Richtig. Blöd nur, dass uns "Creature" keinen einzigen Grund nennt, wieso er das Recht haben sollte, noch einmal eine derartige Story aufzutischen. Das Geschehen wird hier derart öde vorangetrieben, das man sich schon nach einer halben Stunde genötigt fühlt, den Fernseher wieder auszuschalten. Anfangs wartet man stets auf einen Moment, der eine positive Wendung einläutet, doch irgendwann schleicht sich dann die Erkenntnis an, das "Creature" einen derartigen Moment nicht besitzt. Grob zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Streifen lediglich aus Szenen besteht, die man so schon kennt, mit dem kleinen Unterschied, dass sie hier noch billiger aussehen.
Mal schleicht die Spezialeinheit durch dunkle Gänge, hin und wieder schlägt das Wesen zu und bringt jemanden um, irgendwann stellt sich heraus, dass nicht jeder der ist, der er vorgibt zu sein, dann wird wieder etwas geschlichen, es kommt zum "Showdown", das Alien stirbt, die Bad Guys auch, der Film ist vorbei. Innerhalb der 88 Minuten Laufzeit kommt kein einziges Mal Spannung auf, ebenso herrscht null Atmosphäre. Tim Cox, von dem auch die Streifen "Larva" und "Mammoth" stammen, inszenierte "Creature" wohl für ein Publikum, das mit Horrorfilmen filmisches Neuland betritt, doch selbst die werden mit diesem Machwerk nur bedingt ihren Spaß haben. Zu vorhersehbar und zu öde ist das Geschehen, als dass sich auch nur irgend eine Zielgruppe damit anfreunden könnte. Die Splatterszenen sind nicht der Rede wert und nicht weiter aufregend, das Monster und seine Nachkommen sind zwar nett dargestellt, besitzen aber eindeutig zu wenig Screentime.
Die Schauspieler an und für sich sind nicht das Problem, vielmehr sind die Charaktere enttäuschend, die sie zu spielen haben, da sie allesamt als blanke Klischees durchgehen. Die Figuren haben null Tiefe, sondern erfüllen lediglich eine jeweilige, spezifische Eigenschaft. Es gibt den Hacker, den Muskelprotz, den Verräter, den wahnsinnigen Professor usw. Mit John Savage und James Marshall sind aber zumindest noch zwei Akteure mit von der Partie, die man schon das eine oder andere Mal irgendwo gesehen hat.
"Creature" ist ein Film, zu dem es im Grunde genommen nicht viel zu sagen gibt, bis auf die Tatsache, dass er vollkommen überflüssig ist. Die hier wiedergegebene Handlung ist schon so ausgelutscht, dass sie einfach nur noch langweilt, außerdem tut die Regie von Tim Cox ihr Übriges, um die Sache zu einer noch zäheren Angelegenheit zu machen. Mit "Creature" dürfte sich der Gute in der Horrorgemeinde jedenfalls nicht viel Sympathien dazu gewonnen haben, denn der Streifen bietet weder Spannung oder Atmosphäre, noch guten Gore. Die oberflächlichen Charaktere zwingen den Film letzten Endes noch komplett in die Knie.
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