Torched

Informationen

OT:Torched

ca.43 Minuten

Kanada 2004

Regie

  • Ryan Nicholson
Darsteller

  • Michelle Boback
  • Tamara Pender
  • Daniel Lomas
  • Ryan Haneman
  • u.a.

Torched

Story

Die junge, attraktive Krankenschwester Deanna (Michelle Boback) wird eines Tages auf dem Weg zur Arbeit von einem vermummten Mann angegriffen und brutal vergewaltigt. Nach der Tat gelingt dem Peiniger die Flucht, während Deanna sich mit letzter Kraft nach Hause schleppt und natürlich völlig fertig ist. Viel Zeit zur Erholung bleibt ihr allerdings nicht, denn nicht viel später erhält sie erneut Besuch von einem Mann, der sich gewaltsam Zutritt in ihre Wohnung verschafft und Deanna beinahe vergewaltigt. Diese schafft es allerdings, den Mann mit einem Elektroschocker außer Gefecht zu setzen und ihn zu fesseln. In den folgenden Tagen setzt die junge Krankenschwester den wehrlosen Eindringling brutalsten Folterungen aus…

Kritik

Das meiste Aufsehen erregte Ryan Nicholson nach Fertigstellung von "Torched" wohl durch die Tatsache, dass er zuvor unter anderem schon als FX-Verantwortlicher bei "August Underground’s Mordum" zugange war, welcher laut den Aussagen vieler als einer der abstoßendsten Filme überhaupt gilt. Um so mehr konnte man gespannt sein, was der äußerst aktive Special Effects Designer in seinem ersten, eigenen Film wohl auf die Beine stellen würde. Soviel vorab: "Torched" ist wirklich zu einer recht harten Angelegenheit geworden, doch es ist dem Kurzfilm jederzeit klar ansehbar, dass Nicholson eben doch mehr Ahnung von der Erschaffung harter Effekte, als vom Filmedrehen selbst hat.

Die dargebotene Handlung ist dabei im Grunde die selbe wie schon die bei Genreklassikern wie "Ich spuck auf dein Grab". Eine Frau wird von einem oder gar mehreren Männern vergewaltigt und misshandelt, nur um ihre Peiniger im Anschluss so brutal wie nur möglich aus dem Weg räumen zu dürfen. Dies mag natürlich banal klingen und nur dem Selbstzweck zugrunde liegen, doch wenn man so darüber nachdenkt, steht man schon wie selbstverständlich auf der Seite der sich rächenden Frau. Da sich auch "Torched" 1:1 dieser Thematik bedient, ist die Handlung zu jeder Zeit klar absehbar und dürfte für den Regisseur nicht schwer umzusetzen sein – sollte man meinen.

Erste Schwächen offenbaren sich allerdings schon in den Anfangsminuten. Die Vergewaltigung ist so plump und oberflächlich gefilmt, dass sie kaum unter die Haut geht und man kaum mit dem Opfer mitfühlt. Um nicht falsch verstanden zu werden, muss ich sagen, dass ich sicherlich nicht scharf darauf bin, exzessive und minutenlange Vergewaltigungen wie in "Irreversible" zu sehen, doch wenn, dann wenigstens so, dass sie einen wenigstens betroffen machen. In "Rape and Revenge" Filmen dient diese Misshandlung einer Frau natürlich stets dem Selbstzweck, doch so eigennützig wie hier gezeigt, verfehlt es die Wirkung leider komplett. So wird der anschließende Rachefeldzug nicht zum nachvollziehbaren Akt, sondern wieder nur zum stumpfsinnigen Abschlachten degradiert.

Nun gut, man könnte ja nun anfügen, dass ein hart inszenierter Foltermarathon den Streifen noch retten könnte, doch leider hält sich "Torched" in diesem Bereich mehr zurück als erwartet. Da Deanna ihren Peiniger gefesselt im Wohnzimmer liegen hat, lässt dies ein 30minütiges Splatterevent à la "Guinea Pig 2" erwarten, doch "Torched" stolpert sich immer wieder selbst über die Füße, indem er noch langweilige Nebenplots einbaut. Nach einer kleinen, doch stets auf den Magen schlagenden Foltersequenz folgt meist wieder eine längere Handlungsszene, in der Deanna zur Arbeit geht, mit ihrem Nachbarn turtelt usw. Vermutlich wusste Ryan Nicholson nicht so recht, wie er das schlichte Racheprinzip des Films auf 45 Minuten strecken konnte und griff so eben auf alles zurück, was sich noch so filmen ließ.

Wenn es dann aber mal ans Eingemachte geht, dann ist schon zu sehen, dass Nicholson reichlich Ahnung von der Darbietung brutaler Effekte hat. So wird der schreiende, gefesselte Eindringling nicht nur an allen möglichen Körperstellen mit einem Bunsenbrenner bearbeitet, sondern bekommt auch klar sichtbar viele Spritzen in sein erregiertes Glied gerammt. Dies ist alles nicht unbedingt für sanfte Gemüter geeignet, doch hält sich in seinen Ausmaßen noch in Grenzen. So professionell die Effekte aussehen, so wenig Spielraum nehmen sie an der Gesamtzeit gemessen im Film ein. Zudem muss man sagen, dass die harten Szenen mehr dazu da sind, einem auf den Magen zu schlagen, als dem Splatterfreak die Kante zu geben. Richtig blutig wird’s nur, als Deanna Amok läuft und einem Freund mit einer Kreissäge den Kopf absägt, was einem aber noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

Zu den Schauspielern lässt sich nicht viel sagen. Michelle Boback muss nicht viel mehr machen, als sich anfangs recht harmlos und unschuldig zu geben, nur um dann im weiteren Filmverlauf zum knallharten und gefühlslosen Racheengel zu mutieren. Ganz ansehnlich dargestellt, aber auch nicht weiter nennenswert, so wie dies bei allen weiteren Nebendarstellern auch der Fall ist.

Ich kenne nicht viele "Rape and Revenge" Filme und kann daher keine ausschweifenden Vergleiche anstellen. An und für sich war "Torched" im Rahmen eines Low-Budget Kurzfilms ganz nett, doch insbesondere was die Spannung und die Atmosphäre angeht, ist der Film gänzlich uninteressant. Ryan Nicholson bietet seinem Publikum 2-3 härtere Magenumdreher, liefert aber sonst nichts nennenswertes. Für die etwas anderen Filmfans, die alles sehen müssen, zumindest ganz ok für zwischendurch, aber nichts, was man unbedingt auf seine "Must See" Liste setzen muss.

Bewertung

SplatterTorched
SpannungTorched
StoryTorched
EkelfaktorTorched
AtmosphäreTorched
GesamtTorched

Ähnlicher Film:

Our Reader Score
[Total: 0 Average: 0]

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.