Valerie On The Stairs

Informationen

OT:Valerie On The Stairs

ca.57 Minuten

Kanada, USA 2006

Regie

  • Mick Garris
Darsteller

  • Tyron Leitso
  • Nicola Lipman
  • Jonathan Watton
  • Christopher Lloyd
  • Tony Todd
  • u.a.

Valerie On The Stairs

Story

Rob Hanisey (Tyron Leitso) ist ein erfolgloser Schriftsteller, dem langsam das Geld für Rechnungen und Miete ausgeht. Seine letzte Hoffnung sieht er in dem Highberger House, einer Pension, die bisher unveröffentlichte Autoren aufnimmt, um sie fernab jedweder Ablenkung an ihren Romanen arbeiten zu lassen. Rob hat Glück, denn gerade wurde ein Zimmer frei, dessen vorheriger Bewohner sich laut Hausverwalterin Nancy Bloom (Nicola Lipman) angeblich umgebracht haben soll.

Rob muss schon bald feststellen, dass in dem Haus mehr haust als nur ein paar exzentrische, erfolglose Schriftsteller. Immer wieder hört er ein unablässiges poltern und klopfen und als er den Geräuschen irgendwann nachgeht, entdeckt er auf der Treppe eine wunderschöne, verstörte Frau (Clare Grant), die sich ihm als Valerie vorstellt. Valerie fleht Rob völlig panisch um Hilfe an, bevor sie plötzlich von einem mysteriösen, schwarzen Biest (Tony Todd) zurück in die Wand gezogen wird. Rob geht der Sache nach und setzt alles daran, der unbekannten Schönen zu helfen, zieht damit aber den Ärger der anderen Bewohner auf sich, denn diese scheinen mehr über den Blutdämonen und seine schöne Gefangene zu wissen, als sie zuerst zugeben wollen…

Valerie On The Stairs  Valerie On The Stairs

Kritik

Bei "Valerie on the Stairs" handelt es sich um die achte Folge zur zweiten Staffel der ebenso bekannten wie beliebten amerikanischen TV-Serie "Masters of Horror", für die namenhafte Horror-Regisseure jeweils eine vollkommen eigenständige und etwa einstündige Episode des Schreckens abliefern. "Valerie on the Stairs" basiert auf einer Geschichte des berühmten Horror-Schrifststellers Clive Barker und wurde für die "Masters of Horror" Serie von keinem anderen als Mick Garris inszeniert, der die Serie im Jahr 2006 ins Leben rief und bei allen Episoden stets als Produzent tätig ist. Einen Namen konnte sich Garris zudem durch die Stephen King Verfilmungen "Schlafwandler", "Riding the Bullet", "Desperation" und den Mini-Serien "The Stand" und "The Shining" machen, die bei den King-Fans jedoch stets geteilt aufgenommen wurden.

"Valerie on the Stairs" ist definitiv ein Highlight innerhalb der "Masters of Horror" Reihe. Was vordergründig nach einer typischen Geistergeschichte aussieht, ist in Wahrheit vielmehr eine dramatische Erzählung über verbotene Träume, Hoffnungen, Leidenschaft und deren Manifestation in unserer Realität. Mit dem Highberger House wurde die perfekte Kulisse für dieses perfide und perfekt durchdachte Kammerspiel ausgewählt, denn innerhalb den Wänden dieser mehrstöckigen Absteige entsteht schnell eine ganz eigene Atmosphäre, die vergessen lässt, dass noch eine andere Welt außerhalb dieses Hauses existiert. Einen großen Teil trug dazu sicherlich die Arbeit des Kameramannes Jon Joffin bei, der die Bilder stets in äußert interessanten Positionen einfängt und damit die Einsamkeit innerhalb des Hauses perfekt festhält.

Die Geschichte geht sehr schnell ihren Gang und hält sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf, denn wie bei allen anderen "Masters of Horror" Folgen war man auch hier wieder zeitlich auf etwa eine Stunde festgelegt. Während manch andere Regisseure bereits ihre Probleme damit hatten, macht Mick Garris genau das Richtige aus der vorgegebenen Richtlinie, da seine Erzählung über einen gequälten Geist genau den richtigen Mittelwert zwischen flottem, erzählerischem Drive und notwendiger Charaktereinführung findet. So lernt das Publikum im Laufe der Handlung einige Bewohner des Highberger House näher kennen und kann sich somit sehr gut in die Lage des Hauptcharakters Rob Hanisey hineinversetzen. Niemand schenkt seinen Beobachtungen Glauben und doch bemerkt Rob schnell, dass die Bewohner mehr über den Geist wissen, als sie zu erzählen bereit sind.

Interessant dabei ist auch, dass es sich hierbei um eine durchaus ungewöhnliche Geistergeschichte handelt, denn die oftmals nackt auftretende Valerie strahlt in ihren Auftritten eine immense erotische Anziehungskraft aus, was sich bis in eine geträumte Sexszene zwischen ihr und Rob hineinsteigert. Valerie ist die personifizierte Schönheit, die von einem abscheulichen Monster gefangen gehalten wird, welches sie immer wieder in die Welt hinter den Wänden zieht. Für Rob gilt es, das Mysterium um das Geisterwesen zu lüften und auch hier wird "Valerie on the Stairs" zu keiner Sekunde langweilig. Die Auflösung weiß letztendlich auch zu gefallen und zerschlägt die Vermutungen des Publikums sehr schnell wieder. Hier hat man sich glücklicherweise nicht bei irgendwelchen Vorbildern aus der japanischen Geistermythologie bedient, sondern vielmehr eine ganz eigene, zutiefst tragische Story zum Leben erweckt.

"Valerie on the Stairs" verbindet einige unerwartete Schockmomente und dezent eingestreuten Gore mit einem mystischen Liebesdrama. Hier ist es insbesondere die Story, die einem lange nach dem Abspann noch sehr positiv in Erinnerung bleiben wird und somit hebt sich der Streifen deutlich von anderen "Masters of Horror" Kollegen ab, die lediglich durch ihren Blutfaktor unterhalten können. Mick Garris erzählt mit "Valerie on the Stairs" eine fesselnde Handlung, die auch ein Publikum überzeugen wird, das sich ansonsten eher weniger für Horror begeistern kann, da der Schrecken und der Blutfluss hier erst im letzten Drittel Einzug erhalten und ansonsten sehr viel Wert auf eine konstante Steigerung der Spannung gelegt wurde. Die Schauspieler wurden allesamt sehr passend besetzt und lassen keine Wünsche offen. Tyron Leitso verkörpert den Hauptcharakter glaubhaft, während man sich des weiteren noch auf einen gewohnt-verrückten Christopher Lloyd freuen darf, der wohl jedem noch aus der "Zurück in die Zukunft" Trilogie bekannt sein dürfte. Das grausame Monster wird derweil von Tony Todd verkörpert, der dabei nicht selten Erinnerungen an den Candyman wachruft.

"Valerie on the Stairs" ist eine absolut überzeugende und fesselnde Geschichte um die Folgen von verbotenen Träumen und unerfüllten Sehnsüchten, die keine pausenlosen Blutschwälle braucht, um sein Publikum gut zu unterhalten. Etwas Gore gibt es zwar auch hier mal zu sehen, in erster Linie wird die "Masters of Horror" Episode aber einzig und allein von ihrer tollen Story, sowie der einzigartigen Atmosphäre getragen, die dem Ganzen etwas sehr mystisches einhaucht. Schauspielerisch top besetzt, storytechnisch fesselnd und im letzten Drittel auch um einige Schreckmomente nicht verlegen, ist "Valerie on the Stairs" eine "Masters of Horror"-Folge, die man gesehen haben sollte.

Valerie On The Stairs  Valerie On The Stairs

Bewertung

SplatterValerie On The Stairs
SpannungValerie On The Stairs
StoryValerie On The Stairs
EkelfaktorValerie On The Stairs
AtmosphäreValerie On The Stairs
GesamtValerie On The Stairs

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